Flirt für 6000 Franken
Für seine naive Kontaktsuche hätte der junge Mann fast 6000 Franken zahlen sollen. Dank K-Tipp sind es jetzt 3000 Franken weniger.
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K-Tipp 01/2008
13.01.2008
Gery Schwager
Eric Manser (Name geändert) dachte nicht an die finanziellen Folgen, als er sich auf www.starflirt.ch zum Mitmachen entschloss. Arglos suchte er Kontakt zu einigen der meist verführerisch abgebildeten jungen Frauen, indem er ihnen ein SMS sandte und sich damit zum SMS-Chat anmeldete.
Sicher: Er hätte wissen können, dass es sich bei den meisten dieser Frauen nur um Lockvögel handelt. Und er hätte auch wissen können, dass ihn j...
Eric Manser (Name geändert) dachte nicht an die finanziellen Folgen, als er sich auf www.starflirt.ch zum Mitmachen entschloss. Arglos suchte er Kontakt zu einigen der meist verführerisch abgebildeten jungen Frauen, indem er ihnen ein SMS sandte und sich damit zum SMS-Chat anmeldete.
Sicher: Er hätte wissen können, dass es sich bei den meisten dieser Frauen nur um Lockvögel handelt. Und er hätte auch wissen können, dass ihn jedes SMS, das er erhalten würde, 3 Franken kostet. Beides steht in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) der Starflirt-Betreiberfirma Upoxa, über deren Methoden der K-Tipp schon mehrmals berichtet hat. Doch Eric Manser hatte die AGB nicht gelesen.
So folgte die böse Überraschung erst mit der Handy-Rechnung: Sie verzeichnete für September total 1989 SMS zu je 3 Franken. Das ergibt Kosten von fast 6000 Franken.
Manser war geschockt und wandte sich an den K-Tipp. Dieser nahm die Rechnung genau unter die Lupe – und fand heraus: Auf Mansers Handy waren mehrfach pro Minute so viele SMS eingegangen, dass die Summe von 5 Franken überschritten wurde. Das aber verbietet das Fernmelderecht (siehe unten).
Damit konfrontiert, räumt die Utibo AG im liechtensteinischen Mauren, die für die Upoxa die Verrechnung besorgt, einen «Fehler im System» ein. Manser erhalte umgehend 3000 Franken für «irrtümlich verrechnete SMS» zurück. Weitere von diesem Fehler betroffene Kunden werde man ebenfalls schadlos halten.
Abrechnung genau kontrollieren
Teure SMS, die unter die sogenannten Mehrwertdienste fallen, muss man nur bezahlen, wenn der Anbieter die gesetzlichen Auflagen eingehalten hat.
Vor Aktivierung des Dienstes muss der Anbieter «kostenlos und unmissverständlich» angeben, wie viel pro SMS und für eine allfällige Grundgebühr zu zahlen ist und wie der Dienst gestoppt werden kann.
Die Kosten für alle pro Minute übermittelten SMS dürfen den Betrag von 5 Franken nicht übersteigen.
Die Gesamtkosten pro Anmeldung dürfen den Betrag von 400 Franken nicht übersteigen.
Handynutzer mit Swisscom-Abo können unter Tel. 0800 55 64 64 ein monatliches Kostenlimit für teure SMS setzen lassen. Tele2-Abonnenten können solche SMS generell nicht empfangen. Bei Sunrise lassen sich solche Dienste unter Tel. 0844 505 505 sperren. Das geht bei Orange ebenfalls (Tel. 0800 700 700). Beim Orange-Abo Prima kann man auch die Monatskosten limitieren.