Frühstücksflocken: Mehr Zucker als Ballaststoffe

Die Hersteller werben damit, dass ihre Frühstücksflocken viel gesundes Vollkorn enthalten. Doch in den Produkten von Nestlé und Kellogg’s steckt auch sehr viel Zucker.

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Gesundheitstipp 06/2011

04.06.2011

Letzte Aktualisierung:
07.06.2011

Isabelle Meier

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«Kohlenhydrate aus dem vollen Korn», «ein ideales Frühstück für das Kind»: So preist die Firma Nestlé ihre Frühstücks-Getreidemischungen an. Auch Kellogg’s betont, dass ihre Frühstücksflocken viel Vollkorn enthalten.

«65 Prozent Reis und Vollkornweizen» prangt auf der Verpackung von Special K red fruit. Besonders ballaststoffreich seien auch Kellogg’s All-Bran Apfel und Feige: «Mit 15 Prozent Ballaststoffen – knusprige Weizenvollkornflakes, angereichert mit Kleie.»

Doch die Produkte von Nestlé wie auch von Kellogg’s enthalten nicht nur Vollkorn, sondern vor allem auch viel Zucker: «Special K red fruit» 23 Prozent, «Kellogg’s All-Bran Apfel und Feige» 27 Prozent. Die Cerealien von Nestlé enthalten gar 33 Prozent Zucker, in den Cini-Minis sind es 32.

Fachleute sind deshalb skeptisch. David Fäh, Präventivmediziner am Unispital Zürich, sagt: «Ein paar Nahrungsfasern machen ein kaloriendichtes Produkt nicht gesund.» Auch Steffi Schlüchter von der Gesellschaft für Ernährung sagt: «Der hohe Zuckeranteil spricht trotz der Fasern gegen den Konsum dieses Produkts.»

Kommt dazu: Der Anteil Vollkorngetreide ist gar nicht so hoch. So enthält das M-Classic-Birchermüesli von Migros doppelt so viel davon wie die Nestlé-Produkte. David Fäh empfiehlt, auch zum Frühstück möglichst unverarbeitete Produkte zu essen, zum Beispiel Haferflocken mit Früchten.

Auch bei den anderen Mahlzeiten seien Hülsenfrüchte, Vollreis, Nüsse und Gemüse vorzuziehen. Sie enthalten viele gesunde Nahrungsfasern. Je weniger die Lebensmittel verarbeitet seien, desto besser.

Denn Vollkorn ist gesund: Die Ballaststoffe beeinflussen den Cholesterin- und Zuckerspiegel positiv, fördern die Verdauung und sättigen. Kellogg’s schreibt dem Gesundheitstipp, dass der Zuckeranteil in Kellogg’s Special K nicht dem Anspruch des Produkts widerspreche, «einer ausgewogenen und kalorienbewussten Ernährung zu dienen».

Bei den Special Ks sei der Gehalt an Ballaststoffen bis zu siebenmal so hoch wie bei klassischen Cornflakes. Nestlé hat nach eigenen Angaben den Zuckeranteil der Nesquick-Flocken Anfang Jahr um 15 Prozent gesenkt.

Ein Frühstück mit Cerealien wie Cini-Minis oder Nesquik enthalte zudem nicht mehr Zucker als ein traditionelles Frühstück, behauptet Nestlé gegenüber dem Gesundheitstipp.

Tipps: So versorgt man sich mit Ballaststoffen

Essen Sie zweimal pro Tag Vollkornprodukte, zum Beispiel Vollkornbrot zum Frühstück und Vollreis zum Mittag- oder Nachtessen.
Essen Sie 30 Gramm Nahrungsfasern pro Tag. Sie sind in Vollkornprodukten, aber auch in Hülsenfrüchten, Nüssen, Obst und Gemüse enthalten.
Nehmen Sie pro Tag nicht mehr als 50 Gramm Haushaltszucker oder Zucker aus Honig, Sirup oder Fruchtsäften zu sich.

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