Beim Wandern sind die Schuhe am wichtigsten. Der «Kassensturz hat zwölf der meistverkauften Modelle im Labor auf ihre Qualität testen lassen. Die Kriterien: Lassen sie Wasser durch? Sind sie atmungsaktiv und robust?
Geprüft wurden Herrenmodelle mit Preisen zwischen rund 100 und
380 Franken. Drei Paar Schuhe erreichten das Gesamturteil «sehr gut». Sechs Paar Wanderschuhe – also die Hälfte aller getesteten Modelle – beurteilten die Tester als «gut», bei den restlichen drei Paaren reichte es nur für ein «genügend».
Das Schlussresultat «sehr gut» erhielten:
- Mustang GTX von Scarpa (Fr. 285.–,eingekauft bei Bächli Bergsport)
In einem K-Tipp-Test vor drei Jahren erhielt dieses Modell das Gesamturteil «gut» (Ausgabe 13/2008).
- Yukon von Hanwag (Fr. 379.–, Transa)
- Air Revolution 3.1 von Meindl (Fr. 299.–, Ochsner Sport)
«Genügende» Modelle:
- Teton GTX von Mammut/Raichle (Fr. 249.–, Manor)
- Tongariro von K-Tec (Fr. 99.90, Athleticum)
- Coremic Ridge 2 von Columbia (Fr. 99.90, SportXX)
Dieser Schuh liess als einziger schon nach 20 Minuten Wasser durch. Als ungenügend wurde auch das Fersenfutter beurteilt: Beim Scheuertest bildeten sich kleine Knoten.
Ärgerlich: Bei acht der zwölf Modelle war die Grösse falsch deklariert. Daher ist beim Kauf Anprobieren Pflicht.
So finden Sie den richtigen Schuh
Je schwieriger das Gelände, desto stabiler soll der Wanderschuh sein: Ein hoher, steifer Schaft und eine gute Sohle bieten den besten Halt. Eine harte Fersenkappe stützt den Fuss zusätzlich.
Anprobe: Viel Zeit für den Kauf eines Wanderschuhs einplanen, denn Füsse unterscheiden sich anatomisch stark. Probieren Sie links und rechts verschiedene Schuhe. Wichtig: Am Nachmittag sind die Füsse grösser als am Morgen. Behalten Sie deshalb beide Schuhe längere Zeit an. Gehen Sie damit bergab, etwa über eine Rampe. Dabei dürfen die Zehenspitzen nicht am Schuh anstossen. Auch eine Treppe eignet sich für diesen Test: Absatz an der Stufe einhängen, Füsse nach unten drücken.
Wanderschuhe sind eher eng geschnitten. Probieren Sie grössere Nummern als gewohnt. Die Zehen sollten Bewegungsfreiheit haben, Ferse und Mittelfuss gut fixiert sein. Das Fussbett muss genau passen. Probieren Sie die Schuhe mit Ihren Wandersocken. Diese sollten an Ferse, Zehen und Rist verstärkt sein. Die Nähte dürfen nicht auftragen.
Innenausstattung: Die Innensohle sollte herausnehmbar sein. So trocknen die Schuhe schneller. In den Schuh gestopftes Zeitungspapier unterstützt das Trocknen. Erkundigen Sie sich nach wasserdichten und atmungsaktiven Schuhen (Sympathex, Gore-Tex).
Sohle: Die Sohle sollte nicht zu stark dämpfen. Wer schwer ist oder schwere Lasten trägt, ermüdet sonst schneller.
Zunge: Die Schuhzunge muss gepolstert sein. Je weiter oben die Zunge mit dem Schuh vernäht ist, desto besser schützt der Schuh vor Wasser.
Tipps gegen Blasen
Blasen können einem den Spass an einer Wanderung verderben. So lässt sich die Plage weitgehend verhindern:
- Achten Sie beim Kauf darauf, dass der Schuh etwas zu gross ist. Der Fuss dehnt sich beim Wandern aus.
- Kaufen Sie nur Schuhe, in denen sich Ihre Füsse wirklich wohlfühlen.
- Nehmen Sie zum Schuhkauf Ihre Wandersocken mit.
- Gewöhnen Sie Ihre Füsse an die Schuhe, bevor Sie eine grosse Tour machen.
- Ziehen Sie zu Beginn der Wanderung zwei Socken übereinander an. Wenn sich der Fuss mit der Zeit durch die Belastung ausdehnt, können Sie das zweite Paar ausziehen.
- Tragen Sie auf der Haut dünne Nylon-Socken, darüber ein dickeres Paar Wandersocken. So reiben sich die Socken aneinander – und nicht die Socken an der Haut.
- Für alle Fälle: Packen Sie für jede Wanderung Blasenpflaster auf Silikonbasis ein, dazu noch Desinfektionsmittel und Schaumstoff-Pads.