So zahlt man für einen Wochenpass nicht zu viel
Wenns um Preiserhöhungen geht, sind die Schweizer Bergbahnen vorne dabei. Das zeigt ein Preisvergleich der Wochen-Skipässe von<br />
40 Skigebieten in der Schweiz und in Nachbarländern. In der Schweiz kosten 6 Tage bis zu 100 Franken mehr.
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K-Tipp 20/2012
28.11.2012
Marco Diener
Ein Erwachsener muss für einen 6-Tage-Skipass für Zermatt VS inklusive Cervinia 423 Franken hinblättern. Es ist bei weitem das teuerste Skigebiet im K-Tipp-Preisvergleich. Dahinter folgen mit Saas-Fee VS, St. Moritz GR, Verbier VS und Laax GR vier weitere Schweizer Gebiete. Erst auf Platz 6 folgt das italienische Cervinia inklusive Zermatt. Cervinia? Ja genau. Cervinia und Zermatt bilden gemeinsam ein grosses Skigebiet. Aber während der Skipass in Zermatt 42...
Ein Erwachsener muss für einen 6-Tage-Skipass für Zermatt VS inklusive Cervinia 423 Franken hinblättern. Es ist bei weitem das teuerste Skigebiet im K-Tipp-Preisvergleich. Dahinter folgen mit Saas-Fee VS, St. Moritz GR, Verbier VS und Laax GR vier weitere Schweizer Gebiete. Erst auf Platz 6 folgt das italienische Cervinia inklusive Zermatt. Cervinia? Ja genau. Cervinia und Zermatt bilden gemeinsam ein grosses Skigebiet. Aber während der Skipass in Zermatt 423 Franken kostet, ist der Preis in Cervinia mit 327 Franken wesentlich niedriger.
Warum also den Skipass nicht in Cervinia kaufen? Geht nicht. Die Skipässe, die in Cervinia verkauft werden, sind so programmiert, dass sie jeden Morgen zuerst dort in einen Automaten gesteckt werden müssen, damit sie funktionieren. So schützen die Bergbahnen von Zermatt ihre hohen Preise.
Deutschland am günstigsten
Auf den folgenden Seiten hat der K-Tipp die Preise von 40 grossen Skigebieten verglichen. Rot eingefärbt sind jeweils die zehn teuersten, grün die zehn günstigsten. Dabei zeigt sich:
- In der Schweiz zahlen vor allem Erwachsene sehr viel. Kinder kommen relativ günstig weg.
- In Deutschland gibts die günstigsten Skipässe. Allerdings sind manche Skigebiete nicht zusammenhängend. Das heisst: Vom einen Teilgebiet ins andere gehts nur mit dem Bus oder per Auto. Zudem sind die Gebiete nicht besonders schneesicher.
Österreich: Günstig auch an Nobelorten
- Frankreich ist für Kinder vergleichsweise teuer. Denn sie erhalten nur 15 bis 25 Prozent Rabatt auf den Erwachsenenpreis.
- So kinderfreundlich wie sein Ruf ist Italien nicht. In Sestriere zahlen schon Achtjährige gleich viel wie Erwachsene. Und dieser Preis von 221 Franken ist für Kinder happig.
- In Österreich ist das Skifahren günstiger als anderswo. Selbst in Nobelorten wie St. Anton und Kitzbühel kostet der Wochen-Skipass für Erwachsene weniger als 300 Franken.
Der K-Tipp hat die Preise schon vor zehn Jahren verglichen. Seither sind die Konsumentenpreise in der Schweiz um 6,3 Prozent gestiegen. Die Skipässe haben wesentlich stärker aufgeschlagen. In fast der Hälfte der Schweizer Skigebiete sind sie um über 20 Prozent teurer geworden.
Verwirrend sind die Alterslimiten. In der Schweiz profitieren in der Regel Kinder bis 15 Jahre vom Kindertarif. In Frankreich und Italien, teilweise aber auch im Bündnerland liegt die Alterslimite bei
12 Jahren.
Ähnlich ist es bei den Seniorentarifen. In Samnaun GR, in Ischgl (A) und im Stubaital profitieren schon 60-Jährige. Meist liegt die Altersgrenze aber bei 65 Jahren. Einige Skiorte haben keinen Seniorentarif.
Unverbindliche Tarife in Samnaun
A propos Samnaun: Der Bündner Skiort ist ein Spezialfall. Er publiziert nur unverbindliche Preise. Samnaun behält sich vor, die Preise je nach Eurokurs-Entwicklung während der Saison zu ändern. Deshalb wissen Feriengäste heute nicht, wie viel ihre Skipässe definitiv kosten werden.
Die wichtigsten Tipps für den Skiabokauf
Viele Skigebiete geben Rabatt, sofern man den Ausweis dabei hat.
- Studieren Sie die Tarife genau. Familienrabatte sind in Prospekten und im Internet oft nicht sofort zu finden. Und Sie können sich nicht darauf verlassen, dass die Schalterangestellten Sie darauf aufmerksam machen.
- Beachten Sie die Alterslimiten, die zu Rabatten für Kinder, Jugendliche, Lehrlinge, Studenten und Senioren berechtigen.
- Nehmen Sie die Identitätskarte und einen allfälligen Schüler-, Lehrlings- oder Studentenausweis mit. Die meisten Bergbahnen gewähren sonst keinen Rabatt.
- Fragen Sie, ob es mit der Gästekarte eine Reduktion gibt. Das ist zum Beispiel in Saas-Fee und in Samnaun der Fall. In der Tabelle sind die Preise ohne Gästekarten-Rabatt aufgelistet.
- Erkundigen Sie sich nach Sonderkonditionen. Im Oberengadin erhalten viele Hotelgäste die Tageskarten für 25 Franken. Das gilt sogar für die Jugendherberge St. Moritz.
- Fragen Sie sich, ob ein Skipass für einen Teil des Skigebiets nicht auch genügt. Beispiel Dolomiten: Das Gebiet umfasst 476 Bahnen. Ohne Auto lassen sie sich gar nicht alle benutzen. Deshalb ist ein Skipass für ein Teilgebiet möglicherweise ausreichend – und vor allem günstiger.
- Fahren Sie, falls Sie keine Schulkinder haben, in der Vor-, der Zwischen- und der Nachsaison in die Skiferien. Hotels und Ferienwohnungen sind dann günstiger, an einigen Orten auch die Skipässe.