16-mal in die Röhre geguckt
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K-Tipp 10/2001
23.05.2001
Brandlüftung bei drei Schweizer Tunnels bemängelt
Die Sicherheit im Sonnenberg-Tunnel bei Luzern ist «gut», im Grossen St. Bernhard und Kerenzerberg jedoch nur «ausreichend». Dies zeigt ein Test von 16 europäischen Tunnels.
Der 1,5 Kilometer lange Tunnel Monrepos in der Nähe der spanischen Stadt Saragossa ist nichts für schwache Nerven: Er fiel beim Test des deutschen Automobil-Clubs ADAC mit «mangelhaft» glatt durch. In einem besonders desolaten Zustand ...
Brandlüftung bei drei Schweizer Tunnels bemängelt
Die Sicherheit im Sonnenberg-Tunnel bei Luzern ist «gut», im Grossen St. Bernhard und Kerenzerberg jedoch nur «ausreichend». Dies zeigt ein Test von 16 europäischen Tunnels.
Der 1,5 Kilometer lange Tunnel Monrepos in der Nähe der spanischen Stadt Saragossa ist nichts für schwache Nerven: Er fiel beim Test des deutschen Automobil-Clubs ADAC mit «mangelhaft» glatt durch. In einem besonders desolaten Zustand befindet sich hier die Brandlüftung. Flucht- und Rettungswege erfüllen im Monrepos die minimalsten Sicherheitsanforderungen nicht.
Nicht viel besser schnitt der mit 24,5 Kilometern längste Strassentunnel der Welt ab: Der im Herbst 2000 eröffnete Læadal-Tunnel in Norwegen landete mit der Note «bedenklich» auf dem drittletzten Platz.
Weiter vorne in der Rangliste liegen die drei getesteten Schweizer Tunnels: Für den Sonnenberg gabs ein «gut», für den Grossen St. Bernhard und den Kerenzerberg noch ein «ausreichend». Bei diesen drei Tunnels erwies sich die Brandlüftung als Hauptmangel, während der allgemeine bauliche Zustand als «sehr gut» bewertet wurde.
Folgende Kriterien wurden beim Sicherheitstest berücksichtigt: Brandfall (Gewichtung für das Gesamturteil 24 %), Brandlüftung (17 %), Flucht-/ Rettungswege (13 %) und Notfallorganisation (11 %); weitere Kriterien waren Tunnelsystem, baulicher Zustand, Verkehrswerte, Überwachung und Kommunikation (total 35 %). Bereits 1999 hat der ADAC Strassentunnels unter die Lupe genommen. Die damaligen Resultate: San Bernardino «bedenklich», Grosser St. Bernhard «mangelhaft», Seelisberg «ausreichend» und Gotthard «gut». Die besten Tipps für Fahrten durch Autotunnels:
- Im Normalfall: Früh genug Benzinreserve kontrollieren; vor dem Tunneleingang Radio auf Verkehrsfrequenz stellen; Abblendlicht einschalten; Lüftung auf Umluft schalten; 50 Meter Abstand zum vorderen Wagen.
- Bei Stau und Pannen: Warnblinker einschalten, mit Sicherheitsabstand stehen bleiben; Motor abstellen; Radio hören; Fahrzeug nur bei akuter Gefahr verlassen; rechts aussteigen und zur Notrufnische laufen.
- Im Brandfall: Kontrollieren, ob Lüftung auf Umluft steht; falls Weiterfahrt nicht möglich, ganz rechts stehen bleiben; Motor abschalten; Schlüssel im Zündschloss stecken lassen; vom Brandort weg in Richtung Tunnelportal laufen oder den nächsten Schutzraum aufsuchen.
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Quelle: Allgemeiner deutscher Automobil-Club (ADAC); www.adac.de