160 Franken für nichts
Schwindler und Abzocker nerven immer wieder mit der gleichen Masche. Und vielen Firmen und Behörden sind die Kunden egal. Hier bringt der K-Tipp regelmässig die aktuellen Konsumenten-Ärgernisse.
Inhalt
K-Tipp 5/2004
10.03.2004
- «Oberflächliche» Bedienung. K-Tipp-Leser Marcel Mettler aus Wil SG verlegt das Kabel seines 200-Franken-Rasierapparats von Philips. Deshalb will er im Media Markt Dietlikon ZH, wo er den Rasierer gekauft hatte, ein neues besorgen. Das lohne sich nicht, bekommt er von den Angestellten zu hören, ein Kabel koste fast so viel wie ein neuer Apparat.
Anders bei M-Electronics in Wil SG: Anstandslos erhält Mettler ein neues Kabel - für 11 Franken.
Media-Markt-Gesch...
- «Oberflächliche» Bedienung. K-Tipp-Leser Marcel Mettler aus Wil SG verlegt das Kabel seines 200-Franken-Rasierapparats von Philips. Deshalb will er im Media Markt Dietlikon ZH, wo er den Rasierer gekauft hatte, ein neues besorgen. Das lohne sich nicht, bekommt er von den Angestellten zu hören, ein Kabel koste fast so viel wie ein neuer Apparat.
Anders bei M-Electronics in Wil SG: Anstandslos erhält Mettler ein neues Kabel - für 11 Franken.
Media-Markt-Geschäftsführer Gerhard Aerni entschuldigt sich für «das oberflächliche Verhalten bei der Bedienung». Ein Kabel koste, je nachdem, ob auch ein Netzteil dabei sei, 25 bis 50 Franken. Ein Universalkabel, das nicht von Philips stamme, sei sogar unter 10 Franken zu haben.
- Power Management Lifestyle. Die Schneeballfirma aus Liechtenstein lockt Arbeitslose mit der Aussicht auf Gratisferien und guten Verdienst - doch zuerst müssen die Opfer 7200 Franken für dubiose Motivationsseminare zahlen. Der K-Tipp warnt: Hände weg, die Seminare sind ihr Geld nicht wert.
- Abriss mit Antwortfax. Der Trick der Firma «MF-Online» ist bekannt: Gewerbler erhalten einen Fax, auf dem sie ihre Einträge für ein wertloses Telefonbuch korrigieren sollen. Wer darauf hereinfällt und das Blatt zurückfaxt, zahlt via Telefonrechnung 99 Franken.
Das Gleiche versucht nun eine namentlich nicht genannte Firma mit Postfach in Reichenburg SZ - jetzt kostet das Zurückfaxen aber schon 160 Franken. Die Aufmachung der jetzt aufgetauchten neuen Offerten lässt vermuten, dass die gleichen Hintermänner dahinter stecken.
- Falsches Zeugnis. Es passiert immer wieder: Bei Verkaufsveranstaltungen im privaten Rahmen treten redegewandte Warenverkäufer auf und verkaufen angebliche Spitzenprodukte. Beliebtes Argument: Ihre Waren seien von K-Tipp oder vom «Kassensturz» getestet worden.
Das war auch an einem Abendessen der Fall, zu dem die berüchtigte Firma «Promotion Team» eingeladen hatte (siehe K-Tipp 15/03). Der Verkäufer habe - so berichten Zeugen - behauptet, seine Bettwaren und Kochtopfsets seien von den Konsumentenmagazinen für gut befunden worden.
Die Wahrheit ist: Was an solchen Anlässen unter die Leute kommt, würde einen echten Test kaum bestehen.
(mdb/em)