Vor wenigen Monaten gab Rolf Sommers Mutter ihre Wohnung in Zürich auf und zog ins Altersheim um. Dabei entdeckte der Sohn, was seiner Mutter jahrelang entgangen war: das Festnetztelefon war gemietet. 25 Jahre lang hatte seine Mutter der Swisscom Monat für Monat Fr. 6.30 bezahlt. So läpperten sich in einem Vierteljahrhundert 1890 Franken zusammen.

Rolf Sommer hat das Mietverhältnis umgehend beendet - doch seine Frage bleibt: Weshalb macht die Swisscom ihre Telefon-Mieter nicht offensiver auf die Möglichkeit des Kaufs aufmerksam? Zumal der Preis von Festnetztelefonen seit längerem fällt. Ihr günstigstes Gerät verkauft die Swisscom für Fr. 48.-. Für die Miete des gleichen Gerätes zahlt ein Kunde Fr. 5.50 im Monat oder Fr. 66.- pro Jahr.

«Der Entscheid über Kauf oder Miete liegt immer beim Kunden», rechtfertigt sich Swisscom-Sprecher Sepp Huber. Die Miete sei für den Kunden auf der monatlichen Festnetzrechnung klar ersichtlich.

Swisscom verzeichnet noch heute «mehrere hunderttausend Mietverhältnisse». Doch die Firma informiere in ihren Verkaufskanälen transparent über die Unterschiede von Miete und Kauf, ergänzt Huber. Und bei Drittanbietern würden gar ausschliesslich Kaufgeräte angeboten.

(sc)