Egal, ob Laufband, Ergometer, Hometrainer, Cross- oder Velotrainer: Solide und ergonomisch ausgefeilte Fitnessgeräte für den Privatgebrauch kosten schnell einmal mehr als 1000 Franken – den Markt dominiert der deutsche Hersteller Kettler.
Jährlich geben die Schweizer für die meist mit Trainingscomputer ausgestatteten Fitness-Maschinen über 100 Millionen Franken aus. Der «Kassensturz» hat neun Crosstrainer von sechs Fachleuten beurteilen lassen. Die Preisspanne liegt bei 400 bis 2000 Franken.
Die günstigen Geräte sind Eigenmarken von Coop und Jumbo. Crosstrainer ermöglichen Bewegungen, die dem Joggen oder Nordic Walking ähnlich sind. Wer will, kann mit dem Crosstrainer gleichzeitig auch Arme und Oberkörper trainieren.
Die Testkriterien
- Montage: Wie leicht lässt sich das Gerät zusammensetzen? Wie gut ist die Bedienungsanleitung?
- Konstruktion: Standfestigkeit, Verschiebbarkeit und Verletzungsrisiko.
- Training: Bewegungsablauf, Einstellmöglichkeiten, Widerstand.
- Elektronik: Ausstattung des Computers, Lesbarkeit Display, Pulsmessung.
Fazit des Tests: Die günstigsten Geräte von Coop (Body Quest Crosstech, Fr. 399.–), Jumbo (Crosstrainer 410E Powerslim, Fr. 399.–) und Migros (Bodyshape CT10, SportXX, Fr. 599.–) sind in allen Punkten «ungenügend».
Grund: teils billiges Material (gewisse Teile passten nicht) und schlechte Trainingswirkung (Benutzer stehen zu breitbeinig, und es sind nur kleine Schritte möglich). Zudem sind bei diesen Geräten die Griffe für grössere Personen zu tief montiert.
Die betroffenen Grossverteiler erklären, es gebe keine negativen Reaktionen aus der Kundschaft. Jumbo will das Testresultat nachprüfen lassen.
Das beste Preis-LeistungsVerhältnis weist der Cardiostrong EX 30 auf (einfacher Zusammenbau, gute Stabilität): Dieser Crosstrainer ist nur gut halb so teuer wie andere Geräte, die ebenfalls mit «gut» bewertet wurden.
Die wichtigsten Testresultate
Die meisten Geräte gibts im Fachhandel oder bei den Grossverteilern (alles Richtpreise).
Die Note «gut» erhielten:
- Kettler CX3 (Fr. 1599.–)
- Daum Electronic ergo lyps TRS 3 (Fr. 1990.–)
- Tunturi C40 16’’ (Fr. 1999.–)
- Cardiostrong EX 30 (Fr. 1063.–)
«Genügend» waren:
- Horizon Athos Pro S (Fr. 749.–)
- Kettler Vito XS (Fr. 849.–)
Crosstrainer oder Velotrainer? Das sind die Unterschiede
Richtige Wahl
Aufrecht stehend mit dem Crosstrainer oder sitzend auf dem Velotrainer? Punkto Trainingseffekt (Kraft/Ausdauer, Kalorienverbrauch, Fettverbrennung) gelten die Geräte als gleichwertig. Sie unterscheiden sich aber in einem Punkt grundsätzlich:
Beim Velotrainer liegt fast das ganze Körpergewicht auf dem Sattel, was vor allem bei Knie- und Hüftgelenkschmerzen sowie bei Übergewicht Sinn macht. Wer keine solchen Probleme hat, dürfte mit dem Crosstrainer (bei dem auch die Arme eingesetzt werden können) aber besser bedient sein, weil vielseitiger trainiert werden kann.
Ganzkörper-Training
Weil sich bei den Crosstrainern die Füsse in Form einer Ellipse bewegen, werden sie auch «Ellipticals» genannt. Je nach Einstellung lassen sich Bewegungen simulieren, die dem Nordic Walking, Joggen oder Velofahren sehr nahe kommen. Gleichzeitig machen die Arme eine rhythmische Gegenbewegung, wodurch der ganze Körper trainiert wird.
Preisunterschiede
Die Preise für Fitnessgeräte variieren stark, wie ein K-Tipp-Vergleich vor gut einem Jahr belegte: Eine Preisdifferenz von 500 bis 700 Franken fürs gleiche Gerät war keine Seltenheit. Dabei zeigte sich auch: Internetshops wie Achermannsport.ch, Powershop.ch, Primal.ch und Sport-tiedje.ch waren mit wenigen Ausnahmen am günstigsten. Bei grossen Sportläden waren die Preisunterschiede jedoch oft klein.
Tipps: Crosstrainer: Vor dem Kauf unbedingt ausprobieren
Bei Kauf und Gebrauch eines Crosstrainers sollte man auf Folgendes achten:
- Standfüsse: Muss man das Gerät nach jedem Gebrauch umplatzieren, ist es wichtig, dass man es leicht verschieben kann. Deshalb sollten die Füsse mit Rädern ausgestattet sein.
- Verstellbarkeit: Das Gerät muss sich individuell einstellen lassen, sodass auch ein längeres Training ohne Verspannungen möglich ist. Wichtig auch: Der Tretwiderstand muss in kleinen Stufen verstellbar sein.
Für Fitnesssportler reichen 250 Watt Widerstand, für Leistungssportler sollten es schon 400 Watt sein. Die Standfüsse müssen breit (Stabilität) und in der Höhe verstellbar sein, um unebene Böden auszugleichen.
- Computeranzeige: Je mehr Funktionen, desto komplizierter die Bedienung. Wichtig sind die Anzeigen von Leistung in Watt, Enerigeverbrauch und Trittfrequenz. Der angegebene Kalorienverbrauch ist mit Vorsicht zu geniessen, weil zu viele Faktoren unberücksichtigt bleiben.
Trainieren mehrere Leute auf dem Gerät, ist ein Datenspeicher sinnvoll. Der Computer muss sich leicht demontieren lassen, damit bei einem Defekt nicht der ganze Trainer ins Geschäft geschleppt werden muss.
- Testen: Vor dem Kauf unbedingt ausprobieren: Die Tretbewegungen müssen ruckfrei und rund sein. Die Pedale dürfen nicht zu weit auseinanderstehen. Man muss aufrecht stehen können – ohne Verspannung des Nacken- und Schultergürtels. Zudem muss die Pulsmessung auch beim Benutzen der beweglichen Handgriffe funktionieren.
- Verletzungsgefahr: Vor allem Kinder können sich bei beweglichen Elementen an Quetschstellen übel verletzen, wie ein Test der Stiftung Warentest belegt.
- Lebensdauer: Ein Gerät sollte 10 bis 20 Jahre halten – je nach Nutzungsintensität und Gewicht der Person, die darauf trainiert.