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K-Tipp 8/2001
25.04.2001
Zwei Departemente, komplizierte Abläufe und aufwändige Koordination: Für Lebensmittel kennt die heutige Bundesverwaltung zahlreiche Ämter und Anlaufstellen. Die SKS fordert nun zusammen mit den Bauern ein «Bundesamt für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft».
Das lebende Schwein steht unter den Fittichen des Bundesamts für Veterinärwesen, auf einen artgerechten Stall achtet das Bundesamt für Landwirtschaft.
Sobald das Schwein jedoch das Schlacht...
Zwei Departemente, komplizierte Abläufe und aufwändige Koordination: Für Lebensmittel kennt die heutige Bundesverwaltung zahlreiche Ämter und Anlaufstellen. Die SKS fordert nun zusammen mit den Bauern ein «Bundesamt für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft».
Das lebende Schwein steht unter den Fittichen des Bundesamts für Veterinärwesen, auf einen artgerechten Stall achtet das Bundesamt für Landwirtschaft.
Sobald das Schwein jedoch das Schlachthaus als Filet oder Kotelett verlässt, ist das Bundesamt für Gesundheit zuständig. Als Wurst verarbeitet, wird das Tier vom Kantonschemiker unter die Lupe genommen. Verschiedene Departemente und Ämter sind also dafür zuständig, dass einwandfreie Lebensmittel auf unseren Tisch kommen.
Die BSE-Krise in Deutschland hat dazu geführt, dass man sich von alten Traditionen verabschiedet: Innert Kürze wurde ein Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft aufgebaut. Die neue, zuständige Ministerin Renate Künast sorgt dafür, dass der Name nicht nur Kosmetik, sondern Programm ist.
«Eine einzige Verwaltungseinheit, zuständig für gesunde, sichere und natürliche Lebensmittel, ist ein altes Anliegen von uns», betont SKS-Präsidentin und SP-Nationalrätin Simonetta Sommaruga.
Insbesondere aufgrund der diversen Fleischskandale hat die Konsumentenvertreterin nun Unterstützung von Seiten der Bauern erhalten. CVP-Nationalrat und Bauernverbandsdirektor Melchior Ehrler reichte in der März-Session eine Motion ein, die in die gleiche Richtung zielt: die Schaffung einer zentralen Verbraucherschutzstelle. Wichtig erscheint der SKS-Präsidentin, dass nicht einfach einige Ämter unter einem neuen Logo zusammengeführt werden: «Es braucht einen Gesinnungswandel und eine neue Optik, die sich an den Bedürfnissen der KonsumentInnen orientiert.» Durch Zusammenlegen und Vereinfachen lasse sich nicht nur Geld für die Administration sparen, sondern es würden auch weitere Lebensmittelskandale vermieden, ist Simonetta Sommaruga überzeugt.
Bauernverband und SKS wollen jetzt gemeinsam Dampf machen und in den nächsten Wochen mit den zuständigen Departementen Kontakt aufnehmen.
Josianne Walpen