Aufgespiesst - Nr.4 28.02.2001
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K-Tipp 4/2001
28.02.2001
Reisebüro SSR Travel - Der Umweltbeauftragte muss gehen
Wie heissts doch so schön auf der Internet-Website des Reiseveranstalters SSR Travel: «Wir wollen den Sensibilisierungsprozess für die sozialen und ökologischen Auswirkungen des Reisens vorantreiben.»
Klingt gut. Der Haken ist nur: Ende März setzt SSR seinen Umweltbeauftragten Hansjörg Ruf (Bild) vor die Tür und schafft kurzerhand dessen Stelle ab. Ruf gehörte zu den ersten Umweltbeauftragten in der S...
Reisebüro SSR Travel - Der Umweltbeauftragte muss gehen
Wie heissts doch so schön auf der Internet-Website des Reiseveranstalters SSR Travel: «Wir wollen den Sensibilisierungsprozess für die sozialen und ökologischen Auswirkungen des Reisens vorantreiben.»
Klingt gut. Der Haken ist nur: Ende März setzt SSR seinen Umweltbeauftragten Hansjörg Ruf (Bild) vor die Tür und schafft kurzerhand dessen Stelle ab. Ruf gehörte zu den ersten Umweltbeauftragten in der Schweizer Reisebranche. Er hat seinem Arbeitgeber massgeblich zum positiven Öko-Image verholfen.
Der offizielle Grund für seine Entlassung: Seit dem Verkauf der Aktienmehrheit an STA Travel in London agiert der einst fortschrittliche SSR fast nur noch als Wiederverkäufer - und kann so die ökologische Qualität der Angebote kaum mehr beeinflussen.
Ob STA Travel bei der Zusammenstellung der Angebote denselben ökologischen Standard garantieren kann wie bisher der SSR, wird sich zeigen. Ruf: «Mir ist jedenfalls nicht bekannt, dass STA Travel über entsprechende Instrumente verfügen würde.»
(gs)
Engroup, WNB, ITE usw. - Strukturvertrieb? Nein danke!
Der K-Tipp hat schon mehrfach gewarnt: Bei Feierabendverkäufern von so genannten Strukturvertrieben sollten Sie keine Versicherungsverträge unterschreiben - auch nicht für so genannte Fondspolicen.
Strukturvertriebe verkaufen einerseits insbesondere jungen Leuten im Verwandten- und Bekanntenkreis unnötige Versicherungsdeckungen mit sehr langer Vertragsdauer - meist ohne umfassende Vorsorgeanalyse.
Andrerseits versuchen die Mitarbeiter von Strukturvertrieben, ihre Opfer zum Weiterverkaufen der gleichen Angebote zu überreden - meist mit völlig übertriebenen Verdienstversprechen.
Zu diesen Organisationen gehören die bereits bekannten ITE und WNB, aber auch unbekannte wie beispielsweise Diamerc. Neu auf dem Gebiet ist ENGroup, die vorwiegend aus ehemaligen WNB-Leuten besteht.
Alle genannten Strukturvertriebe verkaufen unter anderem Fondspolicen von Pax, Fortuna, Skandia und Aspecta. Das Aspecta-Produkt hat einen schwer wiegenden Nachteil: Ihr fehlt die so genannte Prämienbefreiung bei Invalidität, was sie als Vorsorgeinstrument fragwürdig macht. Die Aspecta sagt, ab März sei die Prämienbefreiung dabei.
(em)