Das Erfreuliche vorweg: Ihr Geld erhält Marisa Finger aus Belp BE zurück – «aus Kulanzgründen», wie Europcar-Sprecherin Helen Meyer betont.

Bevor sich der K-Tipp einschaltete, hatte Finger wochenlang vergeblich um die 700 Franken gekämpft. Was war geschehen? Marisa Finger hatte für ihre Eltern auf der Website von Easyjet Flüge nach Alicante in Spanien und gleichzeitig ein Mietauto von Europcar gebucht. Entgangen war ihr, dass der Fahrer bei der Autoübergabe laut AGB eine Kreditkarte vorlegen muss.

Marisa Fingers Vater hat keine Kreditkarte. Verzweifelt erklärte er der Europcar-Angestellten in Alicante, dass er in Spanien bisher stets ohne Karte habe Autos mieten können. Zugleich bot er an, als Kaution 500 Euro zu hinterlegen.

Es nützte nichts. Den Wagen gab die Schalterangestellte nicht heraus.

Mit der «Nichtvermietung» habe Europcar Spanien «absolut vorschriftsgetreu» gehandelt, sagt Sprecherin Helen Meyer. Kunden müssten bei Europcar weltweit ausnahmslos eine Kreditkarte vorzeigen, und zwar als Garantie zur Deckung von Nebenkosten und Selbstbehalten im Falle von Diebstahl oder Schäden. Mit Bargeldkautionen lasse sich die Gefahr von Missbrauch und Unterschlagung des Fahrzeugs zu wenig wirksam eindämmen.

Dieselbe Regelung wie Europcar kennen im Grundsatz die meisten internationalen Autovermietungen. Das bestätigten Budget, Hertz und Avis auf Anfrage. Bargeldkautionen werden am ehesten noch von lokalen Mietfirmen akzeptiert.

So auch im Fall Finger: Bei der spanischen Centauro erhielt das Ehepaar auch ohne Kreditkarte ein Auto – und das sogar mit Rabatt, nachdem die Centauro-Mitarbeiterin gehört hatte, was am Europcar-Schalter vorgefallen war.