Blick über den Tellerrand
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K-Tipp 16/2001
03.10.2001
Konsumentinnen und Konsumenten wollen wissen, wie Lebensmittel hergestellt und verarbeitet werden. In einer parlamentarischen Initiative fordert deshalb SP-Nationalrätin Simonetta Sommaruga ein unabhängiges Lebensmittelinstitut.
Der Konsumentenschutz beginnt nicht erst, wenn das Steak auf dem Teller liegt. Konsumentinnen und Konsumenten blicken über den Tellerrand hinaus. Sie wollen wissen, ob das Rind artgerecht gehalten wurde. Sie fragen sich: Wo ist der Salat gewachsen? Wurd...
Konsumentinnen und Konsumenten wollen wissen, wie Lebensmittel hergestellt und verarbeitet werden. In einer parlamentarischen Initiative fordert deshalb SP-Nationalrätin Simonetta Sommaruga ein unabhängiges Lebensmittelinstitut.
Der Konsumentenschutz beginnt nicht erst, wenn das Steak auf dem Teller liegt. Konsumentinnen und Konsumenten blicken über den Tellerrand hinaus. Sie wollen wissen, ob das Rind artgerecht gehalten wurde. Sie fragen sich: Wo ist der Salat gewachsen? Wurde die Hefe gentechnisch verändert? Mit welchen Methoden ist der Dorsch gefangen worden?
Diese Fragen beantworten heute die verschiedensten Departemente und Ämter. Ob das Vieh artgerecht gehalten wird, kontrolliert beispielsweise das Bundesamt für Landwirtschaft. Das Bundesamt für Gesundheit seinerseits achtet darauf, dass das Steak gesundheitlich einwandfrei auf den Tisch kommt. Gelangt das Fleisch hingegen verwurstet ins Regal, ist wiederum der Kantonschemiker für die Kontrolle zuständig.
In letzter Zeit hat das Vertrauen der Konsumentinnen und Konsumenten in die Lebensmittelproduktion und -verarbeitung sowie in die zuständigen Ämter abgenommen. Daran sind nicht nur BSE-Krise oder Bedenken vor gentechnisch veränderten Organismen schuld. Ärger verursachen auch die unübersichtlich organisierte Lebensmittelkontrolle, Doppelspurigkeiten und mangelnde Koordination zwischen den verschiedenen Behörden.
Produktionsweg von der Essgabel zurück zur Heugabel
Die Lebensmittel-Gesetzgebung muss die ganze Nahrungskette - von der Essgabel zurück bis zur Heugabel - umfassen. Deshalb fordert SKS-Präsidentin und SP-Nationalrätin Simonetta Sommaruga in einer parlamentarischen Initiative die Änderung des Lebensmittelgesetzes. Ziel dieser Initiative ist die Schaffung eines unabhängigen Lebensmittelinstituts, das eine umfassende Lebensmittelsicherheit gewährleistet und sich an den Bedürfnissen der Konsumentinnen und Konsumenten orientiert.
Damit dieses Institut Sicherheit, Gesundheitsschutz und Transparenz für Konsumentinnen und Konsumenten auch wirklich sicherstellen kann, muss es aber unabhängig und selbständig arbeiten können. Nur so kann es das Vertrauen der Konsumentinnen und Konsumenten gewinnen und gleichzeitig von den Herstellern und Händlern akzeptiert werden.
Matthias Nast