Cablecom, der Kundenschreck
Der Kabelnetzbetreiber Cablecom stand schon verschiedentlich in der Kritik und versprach Besserung. Die Klagen der Kunden sind aber nach wie vor zahlreich.
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K-Tipp 20/2004
01.12.2004
Die Firma Cablecom hätte Paul Spirig aus Heerbrugg SG beinahe zur Verzweiflung gebracht. Er ist einer der vielen Leser, die dem K-Tipp über ihre schlechten Erfahrungen mit Cablecom berichtet haben.
Zunächst musste Spirig rund 7 Wochen warten, bis es mit der Umschaltung von Swisscom Fixnetz auf Digital Phone von Cablecom klappte. Als es endlich so weit war, ging gar nichts mehr. Spirigs Anschluss funktionierte etwa eine Woche nicht. Und: Cablecom stellte ihm die ganze Zeit - ink...
Die Firma Cablecom hätte Paul Spirig aus Heerbrugg SG beinahe zur Verzweiflung gebracht. Er ist einer der vielen Leser, die dem K-Tipp über ihre schlechten Erfahrungen mit Cablecom berichtet haben.
Zunächst musste Spirig rund 7 Wochen warten, bis es mit der Umschaltung von Swisscom Fixnetz auf Digital Phone von Cablecom klappte. Als es endlich so weit war, ging gar nichts mehr. Spirigs Anschluss funktionierte etwa eine Woche nicht. Und: Cablecom stellte ihm die ganze Zeit - inklusive der 7 Wochen Wartezeit - in Rechnung. Symptomatisch war zudem, dass es auf der Helpline von Cablecom kein Durchkommen gab. Und selbst als es klappte, führte das nicht zu einer Lösung des Problems.
Unterdessen funktioniert der Anschluss. Spirig fragt sich dennoch, ob er besser nie zu Cablecom gewechselt hätte.
Spirig ist mit seinen Erfahrungen nicht allein. Beim K-Tipp, aber auch bei der Stiftung für Konsumentenschutz und in den Internet-Foren des Kassensturz melden sich zahlreiche unzufriedene Cablecom-Kunden.
Die Schilderungen ähneln sich: Kein Durchkommen bei der Helpline; der Wechsel von Festnetz auf Digital Phone klappt nicht; Cablecom verrechnet Abo-Gebühren bereits für die Wartezeit; Konsumenten erhalten Begrüssungsbriefe, obschon sie nie einen Vertrag mit Cablecom unterschrieben haben. Die Liste liesse sich fortsetzen.
Die Klagen sind nicht neu. Bereits im September trat der Leiter der Firmenkommunikation, Stephan Howeg, im Kassensturz auf und gelobte Besserung. Auf die Zahl der Klagen hatte das bisher keinen Einfluss.
Howeg gesteht, dass der Kundendienst «aufgrund der grossen Nachfrage nach Cablecom Digital Phone zum Teil überlastet war». Man habe aber in den letzten Monaten im Kundendienst 70 Arbeitsplätze geschaffen. Auch die Verzögerungen beim Wechsel vom herkömmlichen Festnetz-Telefon auf Digital Phone von Cablecom begründet Howeg mit der hohen Nachfrage.
(pag)