Comparis nimmt den Mund zu voll
Inhalt
K-Tipp 18/2000
01.11.2000
Die Firma Comparis spielt sich in Werbeauftritten als neutrale Testerin auf. Ihre Vergleiche von Prämien, Telefongebühren oder Autoversicherungen seien «umfassende Konsumenteninformation».
Das ist falsch. In ihren Testresultaten fehlen Krankenkassen oder Telefongesellschaften, nur weil sie nicht bereit sind, beim «Businessmodell» der Comparis mitzumachen, und sich weigern, der Comparis für jeden Kundenkontakt Gebühren zu zahlen.
Im klein Gedruckten erklärt ...
Die Firma Comparis spielt sich in Werbeauftritten als neutrale Testerin auf. Ihre Vergleiche von Prämien, Telefongebühren oder Autoversicherungen seien «umfassende Konsumenteninformation».
Das ist falsch. In ihren Testresultaten fehlen Krankenkassen oder Telefongesellschaften, nur weil sie nicht bereit sind, beim «Businessmodell» der Comparis mitzumachen, und sich weigern, der Comparis für jeden Kundenkontakt Gebühren zu zahlen.
Im klein Gedruckten erklärt Comparis selber, dass in einigen Testresultaten nur Firmen erscheinen, «die mit Comparis zusammenarbeiten». «Zusammenarbeiten» bedeutet im Klartext «Geld zahlen». Doch Klartext ist nicht die Stärke von Comparis. Und Comparis ist es offensichtlich egal, dass Richtlinien für unabhängige Tests eine finanzielle Zusammenarbeit mit den Getesteten klar verbieten.
Angriff ist die beste Verteidigung, sagt sich Comparis-Chef Richard Eisler. Er prahlt damit, dass Internet-Nutzer seine Testresultate gratis erhalten, während der K-Tip «vom Konsumenten Geld verlangt».
Ja, Herr Eisler, Sie haben Recht. Dafür sind unsere persönlichen Prämienvergleiche unabhängig und respektieren die Richtlinien für seriöse Konsumententests. Das VZ VermögensZentrum, mit dem wir zusammenarbeiten, deckt seine Testkosten nur mit dem, was unsere Leserinnen und Leser für die Testresultate zahlen.
Das ist ein kleiner, aber wichtiger Unterschied, Herr Eisler. Und wenn Sie behaupten, der K-Tip würde Comparis «konsequent ignorieren», so stimmt das nur teilweise: Schon 1998 haben wir darauf hingewiesen, dass Comparis die Krankenkassen-Prämien «unvollständig aufführt».