Damit die Ski Ihnen nicht um die Ohren fliegen
Auf die Hintersitze? In den Kofferraum? Oder doch aufs Dach? Der K-Tipp zeigt, wie Sie Ihre Ski und Snowboards mit dem Auto am besten transportieren.
Inhalt
K-Tipp 19/2002
13.11.2002
Marco Diener mdiener@ktipp.ch
Vor geraumer Zeit haben Auto-Designer entdeckt, dass Autos ohne Regenrinne schöner sind. Und erst noch windschnittiger. Deshalb gibt es kaum mehr Neuwagen mit Regenrinne. Dachträger lassen sich nur noch an speziellen Befestigungspunkten montieren. Deshalb braucht fast jedes Automodell einen anderen Dachträger.
Doch viele Automobilisten sind nicht mehr bereit, nach jedem Fahrzeugwechsel einen neuen Träger zu kaufen. Die Folge: Sie transportieren Ski und Snowboards auf dem Rück...
Vor geraumer Zeit haben Auto-Designer entdeckt, dass Autos ohne Regenrinne schöner sind. Und erst noch windschnittiger. Deshalb gibt es kaum mehr Neuwagen mit Regenrinne. Dachträger lassen sich nur noch an speziellen Befestigungspunkten montieren. Deshalb braucht fast jedes Automodell einen anderen Dachträger.
Doch viele Automobilisten sind nicht mehr bereit, nach jedem Fahrzeugwechsel einen neuen Träger zu kaufen. Die Folge: Sie transportieren Ski und Snowboards auf dem Rücksitz. Roland Allenbach von der Beratungsstelle für Unfallverhütung (bfu) rät davon ab: «Das ist sehr gefährlich. Bei einem Unfall oder einer Vollbremsung fliegen die Ski mit unheimlicher Wucht nach vorne.»
Wenn Ski und Boards im Wageninnern transportiert werden sollen, dann zumindest in einer dafür vorgesehenen Öffnung in der Lehne des Rücksitzes. So lassen sich Sportgeräte vom Kofferraum aus durchschieben.
Liegen Ski in der so genannten Durchreiche, können diese bei einem Unfall zwar nach vorne rutschen, sagt Beat Wyrsch vom TCS. «Aber das mögliche Rutschen zwischen den vorderen Sitzlehnen ist organisiert und die Passagiere sind nicht betroffen.»
Gerade Kombi-Besitzer transportieren ihre Sportgeräte gerne im Kofferraum. Dagegen ist laut Allenbach nichts einzuwenden. «Voraussetzung ist, dass ein Gitter oder zumindest ein Netz den Kofferraum vom Passagierraum abtrennt.»
Bleibt der Transport auf dem Dach: Sinnvoll sind Dachboxen, weil Ski und Snowboards so geschützt sind und sich Skischuhe und Kleider verstauen lassen. Vorsicht: Wer seine Dachbox vollstopft, überschreitet leicht die erlaubte Dachlast. Wie hoch diese ist, steht im Fahrzeugausweis. Nachteile der Boxen: Sie kosten 400 bis 1200 Franken, brauchen im Keller viel Platz - und die Montage ist mühsam.
Konventionelle Transportsets sind da viel handlicher. Erhältlich sind zwei Systeme:
- Skiträger: Sie bestehen aus Füssen, Holmen und Halteelementen für die Ski.
- Skihalter: Die Halteelemente kann man separat kaufen und auf den Grundträger montieren. Grundträger gibt es mit verschiedenen Holmen: Vierkantrohre (22 x 32 mm) und Aluschienen. Halteelemente passen meist nur auf eine Holmart.
Mittlerweile sind die separaten Ski- und Snowboardhalter weit verbreitet. Denn der Grundträger lässt sich auch anderweitig nutzen - zum Beispiel für die Montage eines Velo- oder Surfbretthalters.
Das müssen Sie über Dachträger wissen:
- Transportieren Sie nur Wintersportgeräte? Dann sind Sie mit gewöhnlichen Skiträgern gut bedient.
- Laden Sie verschiedene Lasten aufs Dach, kaufen Sie besser einen Grundträger und Halteelemente.
- Prüfen Sie, ob das gewünschte Modell auf Ihr Auto passt. Oft sind die Angaben auf die Packung aufgedruckt. Ansonsten haben die meisten Hersteller Listen, auf denen steht, welche Füsse mit welchen Automodellen kompatibel sind.
- Ist die Bedienungsanleitung verständlich? Ist das Montieren und Demontieren des Trägers einfach?
- Montage und Demontage sollten ohne Werkzeug möglich sein.
- Vergewissern Sie sich, dass Ihre Ski auf den Träger passen. Problematisch können Carving-Ski (zu dick) und hohe Bindungsplatten sein.
- Ist das Autodach stark gewölbt, kann es sein, dass die Bindungen das Dach berühren (Lackschäden!). Probieren Sie den Skiträger erst aus.
- Montieren Sie die Ski mit den Spitzen nach hinten. Das senkt den Benzinverbrauch.
- Ski und Snowboards dürfen nicht rutschen. Die Bindungen sollten am vorderen Holm anstehen, damit sie bei einer Vollbremsung nicht gegen den Holm schlagen.
- Träger dürfen unter keinen Umständen verrutschen. Kontrollieren Sie nach ein paar Kilometern Fahrt immer alle Schrauben.
- Entfernen Sie die Träger, wenn Sie sie nicht brauchen. So sparen Sie Benzin.
- Pflegen Sie die Gummiteile regelmässig.
Montage mit Klemmen, Magnet oder Saugnapf
Für die Montage eines Dachträgers gibts fünf verschiedene Systeme.
- Regenrinne: Hier lassen sich Träger gut befestigen, aber neue Autos haben kaum noch Regenrinnen.
- Klemme: Bei neueren Autos brauchts Klemmen oder Füsse, die exakt auf die Befestigungspunkte passen. Bei manchen Automodellen ist die Befestigung sehr schwierig. Deshalb kommt es vor, dass das Dach Schaden nimmt. Und: Beim nächsten Auto brauchen Sie wahrscheinlich neue Klemmen oder neue Füsse.
- Reling: Viele Kombis sind mit einer Reling ausgestattet. Daran lassen sich spezielle Relingträger hervorragend befestigen.
- Magnet: Träger mit Magneten lassen sich leicht montieren. Allerdings nur auf Stahldächern. Nachteile: Beschädigung des Daches möglich. In Kontakt mit Stahl kann der Magnet rasch altern.
- Saugnapf: Ist ebenfalls leicht zu montieren. Der Lack darf keine Schäden aufweisen. Sonst kann Luft unter den Saugnapf gelangen. Die Folge: Das Vakuum baut sich ab. Der Saugnapf verliert von einer Sekunde zur anderen die Haftung. Skiträger und Ski fliegen davon.