Damit die Sonne nich t ins Auge geht
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K-Tipp 2/2002
23.01.2002
Einkaufs-Tipps: Worauf Sie bei einer Sonn enbrille achten müssen
Die Ozonschicht schrumpft, die Gefahr für die Augen wächst. Der K-Tipp zeigt, mit welcher Sonnenbrille Sie sich am besten schützen können.
Marco Diener mdiener@ktipp.ch
Mit viel Fantasie deklarieren Hersteller die Eigenschaften ihrer Produkte. Bezeichnungen wie «UV 400 Protection», «UV 100 % Cat 3», «S2» und «Shade 1» stehen auf den Zetteln, die an den Sonnenbrillen hängen....
Einkaufs-Tipps: Worauf Sie bei einer Sonn enbrille achten müssen
Die Ozonschicht schrumpft, die Gefahr für die Augen wächst. Der K-Tipp zeigt, mit welcher Sonnenbrille Sie sich am besten schützen können.
Marco Diener mdiener@ktipp.ch
Mit viel Fantasie deklarieren Hersteller die Eigenschaften ihrer Produkte. Bezeichnungen wie «UV 400 Protection», «UV 100 % Cat 3», «S2» und «Shade 1» stehen auf den Zetteln, die an den Sonnenbrillen hängen. Doch sie nützen wenig, weil sie oft nichts aussagen oder für den Laien unverständlich sind.
Die Wahl der richtigen Sonnenbrille ist aber sehr wichtig, denn wir setzen uns der Sonne viel stärker aus als früher. Sei es beim Skifahren, beim Wandern oder beim Baden am Strand. Zudem schrumpft die Ozonschicht, die einen Teil der UV-Strahlen filtert.
Deshalb wächst die Gefahr von akuten Schäden wie Schneeblindheit, aber auch von bleibenden Folgen wie grauem Star oder Netzhautablösung.
Das Heimtückische daran: Die Belastung ist nicht unbedingt spürbar. Aber die Augen registrieren jede einzelne Sonnenstunde. Und Jugendsünden wirken sich erst nach Jahrzehnten aus.
Erhöhte Gefahr für die Augen besteht vor allem in den Bergen. «Frisch gefallener Schnee reflektiert mehr als 80 Prozent des Sonnenlichts», sagt Jules Kaufmann von der Suva. Wasser reflektiert 20 Prozent, Sand deren 8 bis 12, Gras hingegen nur 1 Prozent.
Besonders helläugige Menschen laufen Gefahr, sich an der Sonne Augenschäden zuzuziehen. Gefährdet sind aber auch Kinder und Jugendliche. Sie sollten an der Sonne stets eine Sonnenbrille und allenfalls einen Sonnenhut tragen. Denn ihre Augenlinsen lassen doppelt so viele Lichtstrahlen durch wie jene eines Erwachsenen.
«Wir beobachten immer wieder, dass Eltern ihren Kindern möglichst billige Sonnenbrillen kaufen», sagt Dominic Ramspeck vom Schweizerischen Optik-Verband. Das sei zwar verständlich, denn Kinder verlören ihre Sonnenbrillen häufig. Trotzdem rät er: «Achten Sie auf Qualität, aber auch darauf, dass die Gläser gross genug sind und dass die Brille gut sitzt. Sonst behalten Kinder die Brille nicht an.»
Grundsätzlich gibt es drei Arten von Sonnenlicht:
- Das Ultraviolettlicht (UV) mit einer Wellenlänge von 180 bis 380 Nanometern (nm): Es ist unsichtbar, für die Augen aber am schädlichsten.
- Das sichtbare Licht mit einer Wellenlänge zwischen 380 und 780 nm. Noch streiten sich die Experten darüber, wie gefährlich der Bereich des Blaulichts (380 bis 500 nm) für die Augen ist.
- Die Infrarotstrahlung mit einer Wellenlänge ab 780 nm: Sie ist wie das UV-Licht unsichtbar, kann aber die Augen erhitzen und austrocknen.
Am wichtigsten ist, dass eine Sonnenbrille das UV-Licht vollständig ausfiltert. Das ist heute bei praktisch allen Sonnenbrillen der Fall. Achten Sie trotzdem auf Bezeichnungen wie «100 % UV- Schutz bis 400 nm». Sie bedeuten, dass die Gläser höchstens 0,5 Prozent des UV-Lichts durchlassen.
Doch das alleine reicht nicht. Die Sonnenbrille soll Sie auch vor dem Blaulicht schützen. Zudem soll sie verhindern, dass die Sonne Sie blendet, und eine übermässige Erwärmung des Auges durch Infrarotstrahlung verunmöglichen. Dies besonders bei Brillen, die dicht schliessen.
Diese Eigenschaften deklarieren allerdings nur wenige Hersteller. Vorbildlich sind jene, die jeder Sonnenbrille eine kleine Broschüre mit der so genannten Transmissionskurve beilegen. Darin ist aufgezeichnet, wie viel Licht welcher Wellenlänge die Gläser durchlassen.
Die Suva empfiehlt nur Sonnenbrillen, die das Blaulicht zu 90 Prozent ausfiltern, das restliche sichtbare Licht zu 70 Prozent und die Infrarotstrahlung zu 50 Prozent. Diese Werte erreichen nur bräunliche Gläser.
Am Steuer: Nicht zu dunkle Gläser wählen
Etliche Hersteller schreiben auf ihre Etiketten, ob die Sonnenbrillen eher für die Stadt oder fürs Hochgebirge geeignet sind. Andere teilen ihre Modelle in so genannte Schutzstufen ein (0 bis 4).
Die Kategorien bezeichnen lediglich, wie stark die Gläser getönt sind. Zur Kategorie 0 zählen farblose bis leicht getönte Gläser. Brillen mit sehr dunklen Gläsern gehören in die Kategorie 4. Diese eignen sich nicht zum Autofahren, weil sie die Farben der Signale verfälschen.
Beachten Sie vor dem Kauf einige Tipps:
- Günstige Brillen sind nicht unbedingt schlechter. Bei teuren Brillen zahlen Sie vor allem fürs Design.
- Wählen Sie ein leichtes Modell.
- Testen Sie die Qualität der Gläser, indem Sie die Fassung etwa 20 bis 30 cm vor Ihren Augen hin und her bewegen. Eine gerade Linie im Hintergrund darf sich dabei nicht verzerren.
- Achten Sie darauf, dass die Brille bequem sitzt. Fragen Sie allenfalls, ob der Verkäufer sie anpassen kann. Metall-Bügel lassen sich biegen. Die meisten Kunststoff-Bügel ebenfalls, wenn sie zuerst erwärmt worden sind.
- Falls Sie auch Sport treiben: Schütteln Sie den Kopf. Die Brille darf dabei nicht verrutschen. Sie darf aber auf der Nase und an den Ohren auch nicht drücken.
- Die Gläser müssen gross genug sein. Sonst dringt seitlich, von oben und von unten zu viel Licht ein.
- Probieren Sie die Sonnenbrille auch vor dem Geschäft. Nur dort sehen Sie, ob die Farbe der Gläser angenehm ist. Modefarben wie Hellblau und Rosa schützen Sie kaum davor, vom Licht geblendet zu werden.
- Prüfen Sie, ob die Gläser fest in der Fassung sitzen oder ob sie sich bewegen und beim Putzen sogar herausfallen könnten.
- Fragen Sie den Verkäufer, ob Sie die Brille zu Boden fallen lassen dürfen. Wenn er Nein sagt, sind Gläser und Fassung wohl zu wenig bruchfest.
Serie: Besser einkaufen - Vom Velo bis zu den Schlittschuhen
In der Rubrik «Einkaufen» sind bis jetzt erschienen:
Velo (K-Tipp Ausgabe 5/00)
Inline-Skates (8/00)
Schlauchboot (11/00)
Regenjacke (12/00)
Feldstecher (13/00)
Wanderstöcke (14/00)
Wander-Rucksäcke (15/00)
Laufschuhe (16/00)
Rollenkoffer (17/00)
Carving-Ski (18/00)
Bobschlitten (19/00)
Kompakt-Kamera (20/00)
Schlafsack (1/2001)
Velotrainer (2/01)
Saftpresse (3/01)
3-Rad-Buggy (4/01)
Velo-Taschen (5/01)
Schulthek (6/01)
Bohrmaschine (7/01)
Holzkohlengrill (8/01)
Leichtgewicht-Zelt (9/01)
Wanderschuhe (10/01);
Trekking-Sandalen (11/01)
Schnorchel-Ausrüstung (12/01)
Staubsauger (13/01)
Bürostuhl (15/01)
Bett-Rost (16/01)
Matratze (17/01)
Skischuhe (18/01)
Snowboard (19/01)
Raclette-Öfeli (20/01)
Schlittschuhe (1/2002)