Damit Sie der Kufenflitzer nicht drückt
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K-Tipp 1/2002
09.01.2002
Kaufberatung: Darauf sollten Sie beim Kauf von Schlittschuhen achten
Gute Schlittschuhe sind steif und liegen eng an. Aber sie dürfen nicht drücken. Der K-Tipp sagt, was Sie beim Kauf berücksichtigen sollten.
Marco Diener mdiener@ktipp.ch
Früher waren Schlittschuhe aus Leder. Wenn sie neu waren, boten sie ganz passablen Halt. Doch mit jedem Gebrauch wurden sie weicher.
Heute bestehen sie kaum mehr aus Leder. Es gibt zwei Arten: Hock...
Kaufberatung: Darauf sollten Sie beim Kauf von Schlittschuhen achten
Gute Schlittschuhe sind steif und liegen eng an. Aber sie dürfen nicht drücken. Der K-Tipp sagt, was Sie beim Kauf berücksichtigen sollten.
Marco Diener mdiener@ktipp.ch
Früher waren Schlittschuhe aus Leder. Wenn sie neu waren, boten sie ganz passablen Halt. Doch mit jedem Gebrauch wurden sie weicher.
Heute bestehen sie kaum mehr aus Leder. Es gibt zwei Arten: Hockey-Schuhe mit stark gebogenen Kufen und Kunstlauf-Schuhe mit geraden Kufen und Zacken an der Kufenspitze. Beide sind in drei Ausführungen erhältlich:
- Konventionelle Schuhe bestehen aus Materialien wie Kunstleder, Carbon, Nylon und Kevlar. Nur konventionelle Kunstlauf-Schuhe haben noch einen hohen Lederanteil.
- Schalen-Schuhe bestehen wie Skischuhe aus einem Kunststoffmantel und einem weichen Innenschuh. Sie sind bequem, bieten aber weniger Halt als konventionelle.
- Soft-Schuhe schneiden noch schlechter ab, was den Halt betrifft. Die Kufe ist an einem Kunststoff-Gerüst befestigt. In diesem Gerüst steht ein weicher und bequemer Schuh.
«Schalen- und Soft-Schuhe empfehle ich Leuten, die nur ein bisschen herumkurven wollen», sagt Andrija Vuk, Inhaber des Eislauf-Geschäfts Vuk-Sport in Zuchwil SO. Allen anderen empfiehlt er konventionelle Schuhe. Diese sind für Kinder ab 100, für Erwachsene ab 130 Franken erhältlich. Spezielle Modelle können dagegen gegen 1000 Franken kosten. Zum Vergleich: Miet-Schlittschuhe gibts ab 5 Franken pro Ausleihe.
Besonders wichtig ist beim Schlittschuh-Kauf die richtige Grösse. «Zu grosse und zu breite Schuhe führen zu Fussbeschwerden, bieten weniger Halt und verformen sich schneller», sagt Vuk.
Er hat Verständnis für Eltern, die ihren Kindern möglichst grosse Schlittschuhe kaufen möchten, rät aber davon ab: «Kaufen Sie ihnen lieber günstigere Modelle, aber in der richtigen Grösse. In zu grossen Schuhen knicken die Füsse nach innen oder nach aussen.»
Vuk hat festgestellt, dass immer mehr Mädchen Hockey-Schuhe wünschen. «Dagegen ist nichts einzuwenden», sagt er. «Wenn sie sich aber nur an den Zacken der Kunstlauf-Schuhe stören, können sie diese auch abschleifen lassen.»
Der Schuh muss passen, nur das zählt
Beim Kauf gehen Sie am besten so vor:
- Vergessen Sie Ihre Lieblingsmarke. Der Schuh muss passen. Nur das zählt.
- Probieren Sie Modelle unterschiedlicher Marken. Sie werden rasch merken, welche Marke zu Ihrer Fussform passt.
- Tragen Sie dünne und glatte Socken. Dicke mögen zwar bequem sein. Sie verschlechtern aber den Halt.
- Rutschen Sie ganz nach vorne. So können Sie feststellen, ob die Grösse stimmt. Bei Kindern sollte hinter der Ferse noch ein Finger breit Platz vorhanden sein, bei Erwachsenen reicht weniger.
- Drücken Sie nun die Ferse gut in die Fersenpfanne.
- Schnüren Sie die Schuhe unten nur leicht, über dem Rist kräftiger, oben wieder leicht. So ist die Blutzirkulation nicht beeinträchtigt, Sie haben aber trotzdem Halt.
- Die Zehen sollten sich noch bewegen lassen.
- Die Ferse und der Knöchelbereich müssen fest umschlossen sein.
- Die Schlittschuhe sollten etwas kürzer und enger sein als Strassenschuhe. Der Fuss braucht ja keinen Platz für die Abrollbewegung.
- Teure Modelle gibts in verschiedenen Breiten. Die Breitenskala reicht von A (schmal) bis EE (breit).
- Sollten die Schuhe Druckstellen verursachen, kann sie ein guter Verkäufer gezielt ausweiten.
- Schlittschuhe werden ungeschliffen verkauft. Lassen Sie nach dem Kaufentscheid die Kufen schleifen. Je nach Geschäft kann das einen Aufpreis zur Folge haben.
- Trocknen Sie die Kufen nach Gebrauch mit einem alten Lappen.
- Ziehen Sie die Schoner nicht gleich über die Kufen. Auf den kalten Kufen bildet sich an der Wärme eine Zeit lang Kondenswasser.
- Lassen Sie die Schuhe bei Zimmertemperatur trocknen. Legen Sie sie nicht auf einen Heizkörper.
- Entfernen Sie zum Trocknen die Einlegesohle. Sonst bleibt sie feucht, und die Metallteile rosten.
- Stopfen Sie die feuchten Schlittschuhe mit Zeitungspapier aus. So trocknen sie schneller.