Die beiden Kassensturz-Berichte über den Schönheitschirurgen Peter Meyer-Fürst gaben viel zu reden: Die meisten Zuschauer empörten sich über das Verhalten des umstrittenen Arztes. Einige - vor allem Journalisten aus anderen Medienhäusern - stellten sich schützend vor Meyer-Fürst.

Darf der Kassensturz solche Bilder zeigen? Er darf nicht, er muss. Die Bilder waren nicht erfunden, die Szenen nicht gestellt. In den Berichten kamen Frauen zu Wort, die bezeugten, wie Meyer-Fürst sie belästigt hatte. Eine Patientin erzählte, dass er seine Hose öffnete, als er sie auf dem Doppelbett in seiner Praxis untersuchte. Eine andere, wie er sie von hinten bedrängte. Und der Kassensturz erwähnte, dass der Staatsanwalt gegen Meyer-Fürst in einem Strafverfahren wegen eines schweren Sexualdeliktes ermittelt.

Wir kennen mehrere Frauen, die uns Ähnliches berichtet haben: Meyer-Fürst habe Grenzen überschritten, er sei ihnen zu nahe getreten. Solche Vorfälle haben uns auch Schönheitschirurgen geschildert, die Ex-Patientinnen von Meyer-Fürst wegen schiefgelaufener Operationen nachbehandeln mussten. Einige dieser Frauen sagten ihnen, dass Meyer-Fürst sie bedrängt habe. Auch der Schweizerischen Patientenorganisation sind solche Fälle bekannt.

Über keinen anderen Arzt haben sich beim Kassensturz so viele Patientinnen beklagt wie über Meyer-Fürst: Er habe sie schlecht behandelt, die Risiken einer Operation heruntergespielt und sie verunstaltet.

Darf der Kassensturz darüber berichten? Darf er die schweren Vorwürfe zum Thema machen? Darf er den Arzt sogar im Bild zeigen? Er muss. Nur so können Frauen vor ihm gewarnt werden.