Darfs ein wenig teurer sein?
Die Preise von Biofleisch unterscheiden sich um bis zu 55 Franken pro Kilo. Rechnen lohnt sich.
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K-Tipp 15/2006
20.09.2006
Vera Sohmer - vera.sohmer@ktipp.ch
Der K-Tipp hat die Preise von Biofleisch verglichen. Resultat: immense Preisunterschiede bei gleicher Qualität. Und: Produkte mit besonders strengen Bio-Labels sind nicht in jedem Fall am teuersten (siehe Box und Tabelle). Beispiel Rinds?let:
Es kostet bei Familie Rimle-Heeb auf dem St. Galler Wochenmarkt 73 Franken pro Kilo. 125 Franken zahlt man bei Höheners biologische Lebensmittel in Basel. Preisdifferenz: 52 Franken!
Alle Fleischprodukte im Laden seien von bester Qua...
Der K-Tipp hat die Preise von Biofleisch verglichen. Resultat: immense Preisunterschiede bei gleicher Qualität. Und: Produkte mit besonders strengen Bio-Labels sind nicht in jedem Fall am teuersten (siehe Box und Tabelle). Beispiel Rinds?let:
Es kostet bei Familie Rimle-Heeb auf dem St. Galler Wochenmarkt 73 Franken pro Kilo. 125 Franken zahlt man bei Höheners biologische Lebensmittel in Basel. Preisdifferenz: 52 Franken!
Alle Fleischprodukte im Laden seien von bester Qualität und nach den strengsten Biolabels produziert, begründet man bei Höhener den hohen Preis. Dies bestätigt Familie Vock vom Wendelinhof im aargauischen Niederwil. Ihr Kagfreiland-Poulet wird bei Höhener verkauft - freilich teurer als im Hofladen der Bauernfamilie.
Mischpakete vom Hof für Fr. 30.-/kg
Besonders teuer wird bei vielen Anbietern Pouletbrust?let gehandelt. Spitzenreiter ist Yardo in St. Gallen mit 74 Franken pro Kilo. «Wir sind auf der Suche nach einer günstigeren Einkaufsquelle», sagt Geschäftsführer Albert Keel. Weniger kostets bei der Migros: Für 48 Franken gibts Brustfilet in Bio-Qualität - 16 Franken günstiger als bei Coop.
Für die enormen Preisunterschiede machen Händler oft Faktoren wie Standort und Ausstattung des Ladens geltend. Hohe Ladenmiete, lange Öffnungszeiten, Bedienung an der Theke - auch das schlage sich auf den Preis des Bio-Fleischs nieder, sagt Lebensmittelhändler Luciano Marinello. In seiner Filiale im Zürcher Hauptbahnhof kostet ein Kilo Bio-Kalbs?let 125 Franken. Migros und Coop verlangen rund 85 Franken. Bauernfamilie Rimle-Heeb verkauft Kalbsfilet auf dem St. Galler Wochenmarkt für 77 Franken, im Hofladen für 70 Franken - 55 Franken günstiger als Marinello.
Gut zu wissen: Viele Höfe bieten Mischpakete unterschiedlichen Gewichts mit edlen und günstigen Fleischstücken an. Pro Kilo Rindfleisch zahlt man um die 30 Franken. Einkalkulieren muss man bei Bestellungen teils hohe Lieferkosten.
So wurde verglichen
Der K-Tipp hat Preise von Schweizer Biofleisch bei Grossverteilern, Bio-Metzgereien und Hofläden verglichen. Neben Fleisch mit der Biosuisse-Knospe wurden Produkte mit gleichwertigen oder strengeren Labels in den Vergleich aufgenommen:
- Das Label Bio-Engagement von der Migros ist der Biosuisse-Knospe gleichwertig.
- Bio-Naturaplan von Coop ist ein Vermarktungslabel für Knospe-Fleisch. Coop führt darüber hinaus Bio-Naturabeef.
- Fidelio geht bei der Tierhaltung über die Biosuisse-Richtlinien hinaus. Auch Kagfreiland ist bei der Tierhaltung strenger.
- Bei Demeter gelten ebenfalls die Richtlinien der Biosuisse.