Das Richtige für Zahnputz-Muffel
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K-Tipp 15/2002
18.09.2002
Ob billig oder teuer: Elektrozahnbürsten motivieren eher zum Zähneputzen - und reinigen besser als von Hand. Je nach Zähneputz-Typ ist ein Timer oder Druckregulierer sinnvoll.
Pia Seiler pseiler@ktipp.ch
Sie rotieren, schwingen und leisten dabei je nach Modell bis zu 28 000 Bewegungen pro Minute. Das Wichtigste aber ist: Wer eine elektrische Zahnbürste benutzt, reinigt seine Zähne in der Regel lieber und länger als von Hand. So das Fazit von Brigitte Michel, D...
Ob billig oder teuer: Elektrozahnbürsten motivieren eher zum Zähneputzen - und reinigen besser als von Hand. Je nach Zähneputz-Typ ist ein Timer oder Druckregulierer sinnvoll.
Pia Seiler pseiler@ktipp.ch
Sie rotieren, schwingen und leisten dabei je nach Modell bis zu 28 000 Bewegungen pro Minute. Das Wichtigste aber ist: Wer eine elektrische Zahnbürste benutzt, reinigt seine Zähne in der Regel lieber und länger als von Hand. So das Fazit von Brigitte Michel, Dentalhygienikerin am Zahnärztlichen Institut der Uni Zürich. Ihre persönlichen Erfahrungen decken sich mit verschiedenen wissenschaftlichen Studien.
Tests zeigen zudem, dass der Bakterienbelag bei gründlicher Reinigung besser entfernt wird und sich weniger Karies bilden kann; folglich gibts weniger Entzündungen und Zahnstein. Immer mehr Konsumenten entscheiden sich denn auch für eine Elektrozahnbürste: Wurden 1990 in der Schweiz 50 000 Geräte verkauft, waren es im Jahr 2000 bereits 200 000. Heute gibt es in jedem dritten Haushalt eine elektrische Zahnbürste.
Dabei kann auch ein günstiges Gerät für rund 30 Franken wirksam sein. Wer seine Zähne aber jeweils nur 40 Sekunden lang reinigt wie der Durchschnitts-Putzer, wird auch mit der teuersten Elektrozahnbürste für 200 Franken keinen Erfolg haben.
Brigitte Michel empfiehlt, einmal pro Tag mindestens zwei Minuten lang dranzubleiben. Zähneputz-Muffeln hilft ein eingebauter Timer, ebenso Kindern, weil sie Zeit schlecht abschätzen können.
Apropos Kinder: Zahnmediziner der Universitätsklinik Berlin haben nachgewiesen, dass kindgerechte elektrische Zahnbürsten zu besseren Ergebnissen führen. Denn nur wenige Kinder könnten ihre Bewegungen bei der Zahnpflege von Hand optimal koordinieren.
Zu viel Druck kann das Zahnfleisch verletzen
Allzu eifriges Schrubben kann jedoch schädlich sein - nicht nur beim Putzen von Hand. Denn bei Elektrozahnbürsten mit oszillierendrotierenden Bewegungen muss man kaum mehr Druck anwenden. Die Bürstenköpfe schwingen hin und her und drehen sich dabei. Bei zu viel Druck besteht die Gefahr, dass man die feinen Äderchen des Kapillarsystems beschädigt. Die Folgen: Das Zahnfleisch beginnt zu bluten, wird verletzt und kann sich zurückbilden. Einige Geräte drosseln ihre Kraft automatisch, wenn man sie zu fest ansetzt.
Menschen mit sehr empfindlichen Zahnhälsen rät Ulrich Peter Saxer, Professor für Zahnmedizin an der Uni Zürich, zur Schallzahnbürste. Ihre Borsten bewegen sich extrem schnell und reinigen laut Saxer am schonendsten und effizientesten. «Ich habe Patienten, deren Zahnfleisch sich wieder nachgebildet hat», sagt Saxer. Zudem bringe man auch Zahnverfärbungen weg. Eine Schallzahnbürste ist allerdings relativ teuer, zudem muss man eine spezielle Putztechnik erlernen.
Für die anderen Elektrozahnbürsten gilt:
- Setzen Sie die Bürste beim letzten Zahn der oberen Reihe aussen an - und zwar so, dass der Bürstenkopf das Zahnfleisch knapp berührt.
- Wippen Sie mit dem Bürstenkopf für drei bis fünf Sekunden in den Zahnzwischenraum hinein.
- Heben Sie den Bürstenkopf leicht an und führen Sie ihn zum nächsten Zwischenraum. Wiederholen Sie das Vorgehen in systematischer Reihenfolge.
- Wechseln Sie beim letzten Zahn der unteren Reihe auf die Innenseite und wiederholen Sie das Vorgehen in systematischer Reihenfolge.
- Setzen Sie die Bürste bei den Kauflächen mit geringem Druck an und reinigen Sie von einem Ende zum anderen.