Der beste Stock fürs Training
Aus dem riesigen Angebot die passenden Stöcke fürs Nordic Walking zu finden ist gar nicht so einfach. Die günstigsten Modelle gibts ab 35 Franken.
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K-Tipp 13/2005
24.08.2005
Pirmin Schilliger - redaktion@ktipp.ch
Über 100 000 Sportbegeisterte stöckeln täglich durchs Land. Das Wichtigste beim Nordic Walking sind die Stöcke. Dieses Jahr dürften rund 180 000 Paar über Schweizer Ladentische gehen. Ohne passende Stöcke laufen Nordic Walker technisch miserabel und schaden unter Umständen ihrem Körper, warnen Experten. Normale Wander-, Trekking- oder gar Skistöcke sind deshalb für diesen Sport ungeeignet.
Die meisten Modelle fürs Nordic Walking werden übrigens nicht als Teleskopstöc...
Über 100 000 Sportbegeisterte stöckeln täglich durchs Land. Das Wichtigste beim Nordic Walking sind die Stöcke. Dieses Jahr dürften rund 180 000 Paar über Schweizer Ladentische gehen. Ohne passende Stöcke laufen Nordic Walker technisch miserabel und schaden unter Umständen ihrem Körper, warnen Experten. Normale Wander-, Trekking- oder gar Skistöcke sind deshalb für diesen Sport ungeeignet.
Die meisten Modelle fürs Nordic Walking werden übrigens nicht als Teleskopstöcke angeboten, sondern in fixer Länge. Das ist für ein intensives, dynamisches Ausdauertraining besser und garantiert die gewünschte Steifigkeit des Stocks sowie ein gutes Schwungverhalten.
Griff und Schlaufen - wichtige Kriterien
Allrounder, die lieber gemächlich laufen, sind aber auch mit Teleskop(Vario-)- Stöcken gut bedient. Das geringe Packmass macht sie zudem zu praktischen Reisebegleitern. Weil man Vario-Stöcke auf jede Körpergrösse einstellen kann, sind sie vor allem ideal für Familien mit mehreren Nordic Walkern.
Hergestellt sind die Stöcke meist aus Aluminium oder Karbon und kosten zwischen 35 und 250 Franken das Paar. Modelle aus Karbon oder Fiberglas sind leichter als solche aus Alu und zeichnen sich durch besondere Stabilität aus.
In erster Linie zeigt sich die Qualität aber bei Griff und Handschlaufe. Hans Joachim Rist, leitender Arzt der Rennbahnklinik Muttenz BL, empfiehlt:
- Der Griff sollte möglichst schlank und gerade geformt sein.
- Die Schlaufen sollten sofort perfekt und ohne irgendwelche Druckstellen in Ihre Hand passen.
- Linke und rechte Schlaufe sollten seitenverkehrt geformt sein.
Die richtige Länge verhindert Schäden
Der Handel bietet zwar immer raffiniertere Modelle an, so etwa asymmetrisch geformte Foam-Griffe, die dank Ausbuchtungen und Stegen speziell guten Halt versprechen. Das ist aber - laut Tests - in der Praxis eher störend: Die ergonomischen Raffinessen und die diversen Polsterungen halten beim Einsatz in Feld und Wald längst nicht immer das, was die Hersteller versprechen.
Die richtige Stocklänge entspricht knapp 70 Prozent der Körpergrösse. In Standposition sollten Ober- und Unterarm einen rechten Winkel bilden. Der Unterarm darf auf keinen Fall nach oben zeigen. Zu lange oder zu kurze Stöcke führen zu unnatürlicher Schrittverlängerung und so zur Mehrbelastung der Hüft- und Ge-sässmuskulatur sowie des Knies und zu Verspannungen der Schulter- und Nackenmuskulatur.
15 Nordic-Walking-Stöcke im Test: Stiftung Warentest, «Test», Ausgabe 8/05
GRIFF
- Bei teureren Stöcken ist der Griff aus Naturkork, Naturkautschuk oder Moosgummi. Bei billigeren besteht er aus Kunststoff und dünnem Rauleder - Materialien also, die sich beim Schwitzen schneller ablösen.
- Bequemlichkeit: Prüfen Sie im Laden, welcher Griff am besten in die Hand passt. Besonders ergonomisch sind Griffe, die um 15 Grad nach vorne geneigt sind und so der natürlichen Stellung des Handgelenks Rechnung tragen.
SCHLAUFE
- Sollte aus stabilem und doch weichem Material (Nylon) und ergonomisch geformt sein.
- Ist mittels Klettband - und nicht mittels Schnallen - stufenlos einstellbar.
- Hält die Hand möglichst eng am Griff, ohne zu drücken oder einzuschnüren.
- Teurere Modelle haben eine Sicherheitsschlaufe mit Auslösemechanismus, d. h.: Wenn der Stock sich im Gelände verklemmt, wird die Schlaufe frei.
- Einige Hersteller bieten ein Klick-System (oder Trigger-Verschluss) an: Per Tastendruck lässt sich die Schlaufe bequem öffnen. Die Hand ist frei, um zum Beispiel etwas zu trinken oder einen losen Schnürsenkel zu binden.
ROHR
- Aluminium oder Karbon - das ist nicht unbedingt eine Preisfrage. Karbon ist - mit Blick auf einen optimalen Trainingseffekt - unter Umständen gar schlechter, weil es dem Sportler weniger abverlangt. Die Wandstärke der Rohre liegt zwischen 11 und16 mm.
STOCKSPITZEN
- Sie sind die eigentlichen Schwachstellen und gehen am schnellsten kaputt. Wer keinen Wegwerfstock will, kauft einen mit auswechselbarer Stockspitze.
- Die Stockspitzen sollten hart und scharf sein und auch auf Eis und glattem Fels greifen.
SPITZENSCHUTZ (PADS)
- Gummipuffer oder Pads als Schutzkappe schonen die Stockspitze auf Asphalt und Beton und dämpfen die Schläge dank spezifischer Vibra-Stop-Materialien. Auch wird anderes Gepäck beim Transport der Stöcke geschützt.