Der K-Tipp ist 10 Jahre alt!
Inhalt
K-Tipp 9/2001
09.05.2001
Am 15. Mai vor zehn Jahren erschien der erste K-Tipp. Fazit zum runden Geburtstag: Je «freier» die Märkte, desto nötiger ist es, die Interessen der Konsumenten zu wahren.
Dubiose Firmen, schwarze Schafe, falsche Versprechen, knausrige Versicherungen - die Wortwahl in der ersten Ausgabe zeigte die Marschrichtung des K-Tipp klar an: voller Einsatz für die Anliegen der Konsumentinnen und Konsumenten.
Was hat es gebracht? Sicher ist es gelungen, viele wichtige Anli...
Am 15. Mai vor zehn Jahren erschien der erste K-Tipp. Fazit zum runden Geburtstag: Je «freier» die Märkte, desto nötiger ist es, die Interessen der Konsumenten zu wahren.
Dubiose Firmen, schwarze Schafe, falsche Versprechen, knausrige Versicherungen - die Wortwahl in der ersten Ausgabe zeigte die Marschrichtung des K-Tipp klar an: voller Einsatz für die Anliegen der Konsumentinnen und Konsumenten.
Was hat es gebracht? Sicher ist es gelungen, viele wichtige Anliegen aufs Tapet zu bringen. Der K-Tipp hat auf Missstände hingewiesen, er hat sich für Benachteiligte eingesetzt, er hat seinen Leserinnen und Lesern wichtige Tipps gegeben. In etlichen Fällen gelang es auch, einzelnen Abonnenten zu ihrem Recht zu verhelfen.
Wenn man allerdings die Themen der ersten Ausgabe anschaut, kommt eine gewisse Ernüchterung auf. Anbieter von nutzlosen Schlankheitsmitteln zum Beispiel (im Mai 1991 war es der Gloria Versand) treiben auch heute noch ihr Unwesen - genau wie andere Schlawiner und Abzocker, die es auf unser Portemonnaie abgesehen haben. Bedenklich ist auch, wie lange es in der Schweiz dauern kann, bis Ungerechtigkeiten beseitigt sind. In der Nummer 1 des K-Tipp war zum Beispiel davon die Rede, dass sämtliche Pensionskassen eine Witwenrente zahlen, wenn der Gatte stirbt, dass aber umgekehrt nur wenige Kassen dem Ehegatten eine Rente zahlen, wenn seine Frau stirbt.
Man glaubt es kaum: Die obligatorische Witwerrente ist erst heute ernsthaft im Gespräch und wird frühestens 2004 realisiert.
Und dass der Rinderwahnsinn heute noch ganz Europa bewegt und uns auch in dieser Ausgabe beschäftigt - auch das ist alles andere als erfreulich. Konsumentinnen und Konsumenten sind weiterhin auf Hilfe und Unterstützung angewiesen - gerade im liberalisierten Banken-, Versicherungs- oder Telefonmarkt. Dass sich K-Tipp, Beobachter und Saldo nebeneinander als Magazine behaupten können, liegt sicher daran, dass hier noch einiges im Argen liegt.
In diesem Sinne ist der K-Tipp auch in den nächsten zehn Jahren für Sie da.