Die Franchi SA presst auch Kursleiter aus
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K-Tipp 6/2002
20.03.2002
Lehrer müssen ihre eigenen Computer mitbringen und Schulzimmer selber organisieren.
Die Firma Franchi SA zieht nicht nur Schülerinnen und Schüler über den Tisch, sondern auch die Kursleiter. Zu diesem Schluss kommt Claudia Schnelli aus Häggenschwil SG, die sich auf ein Stelleninserat hin bei Franchi SA gemeldet hatte.
Beim Vorstellungsgespräch wurde ihr beschieden, dass sie sich als Kursleiterin um das «technische Zubehör» selber kümmern müsse. Sie hätte...
Lehrer müssen ihre eigenen Computer mitbringen und Schulzimmer selber organisieren.
Die Firma Franchi SA zieht nicht nur Schülerinnen und Schüler über den Tisch, sondern auch die Kursleiter. Zu diesem Schluss kommt Claudia Schnelli aus Häggenschwil SG, die sich auf ein Stelleninserat hin bei Franchi SA gemeldet hatte.
Beim Vorstellungsgespräch wurde ihr beschieden, dass sie sich als Kursleiterin um das «technische Zubehör» selber kümmern müsse. Sie hätte, um die Stelle zu kriegen, einen PC mit Flachbildschirm, zwei zusätzliche Monitore, eine kabellose Maus und eine kabellose Tastatur selber organisieren müssen. Geschätzter Kostenpunkt: 4000 Franken.
Dafür bot ihr Franchi SA einen Lohn von 40 Franken pro Stunde an. Claudia Schnelli ging auf dieses sonderbare Stellenangebot nicht ein.
Aus ähnlichen Gründen sagte auch Hansruedi Nyffenegger aus Sarnen der Franchi SA wieder ab. «Ein Computerkurs ohne Computer für die Schüler, das erschien mir ziemlich sinnlos.»
Merkwürdig schienen die Konditionen der Franchi SA auch Kurt Germann aus Reinach BL. Beim Vorstellungsgespräch hiess es, er habe das Schulzimmer selber zu organisieren. Und es werde erwartet, dass er in Hemd und Krawatte erscheine und ein repräsentatives Auto fahre.
«Dass eine Schule nichts an die Infrastruktur zahlt und gleichzeitig solche Vorschriften erlässt, hat mich ziemlich erstaunt», sagt er. Auch Germann nahm die Stelle nicht an.