Die Kosten online im Griff
Wer via Internet Einblick in die laufende Telefonrechnung hat, kann bei ausufernden Kosten rasch reagieren. Schade ist nur, dass erst drei Gesellschaften ihren Kunden diese Chance bieten.
Inhalt
K-Tipp 19/2002
13.11.2002
Gery Schwager gschwager@ktipp.ch
Monat für Monat belaufen sich die Festnetz-Telefonkosten auf etwa 80 Franken - doch plötzlich flattert eine Rechnung über mehrere hundert Franken ins Haus. Beim K-Tipp melden sich immer wieder Ratsuchende, die genau das erlebt haben.
Mögliche Gründe für den Kostenschock gibt es einige: Vielleicht hat der Sohn oder die Tochter allzu sorglos telefoniert - vor allem Verbindungen vom Festnetz auf Handys gehen nach wie vor ins Geld (siehe K-Tipp 12/02). Vielleicht hat sich beim S...
Monat für Monat belaufen sich die Festnetz-Telefonkosten auf etwa 80 Franken - doch plötzlich flattert eine Rechnung über mehrere hundert Franken ins Haus. Beim K-Tipp melden sich immer wieder Ratsuchende, die genau das erlebt haben.
Mögliche Gründe für den Kostenschock gibt es einige: Vielleicht hat der Sohn oder die Tochter allzu sorglos telefoniert - vor allem Verbindungen vom Festnetz auf Handys gehen nach wie vor ins Geld (siehe K-Tipp 12/02). Vielleicht hat sich beim Surfen im Internet ein Wählprogramm auf dem Computer eingenistet, das unbemerkt für teure Verbindungen auf Servicenummern mit Vorwahl 0900, 0901 oder 0906 sorgt. Vielleicht liegt aber auch nur ein Rechnungsfehler vor.
Eigentlich liessen sich solche Schocks vermeiden. Dann nämlich, wenn man frühzeitig feststellen könnte, ob die Telefonkosten aus dem Ruder zu laufen drohen - und man entsprechend reagieren könnte.
Mit der Online-Abfrage der laufenden Telefonrechnung ist das möglich. Der K-Tipp hat sich deshalb schon vor Jahresfrist in der Branche erkundigt, welche Gesellschaften diesen Service bieten (siehe Ausgabe 17/01).
Resultat: Einzig Smartphone- und Jippii-Kunden konnten damals ihre laufende Telefonrechnung jederzeit via Internet abrufen. Daneben gaben sechs Telefonanbieter immerhin an, die Online-Abfrage zu planen.
Rechnungsbetrag abfragen ist gratis
Zwei dieser Firmen, Swisscom und Télésonique, haben den Worten inzwischen Taten folgen lassen. Das finnische Unternehmen Jippii hingegen ist in der Schweiz letzten Sommer aus der Festnetztelefonie ausgestiegen.
Unter dem Strich ermöglichen somit jetzt drei Telefongesellschaften ihren Festnetz-Kunden die Online-Rechnungsabfrage. Bei allen ist dieser Dienst nach eigenen Angaben gratis. Wer davon Gebrauch machen und im Internet abrufen möchte, wann, wie lange, mit wem und zu welchen Kosten er telefoniert hat, benötigt dazu Benutzername, Passwort und PIN.
Unterschiede zwischen den Angeboten bestehen vor allem bezüglich der Datenaktualität:
- Swisscom aktualisiert die Daten nach eigenen Angaben dreimal täglich - mittags, abends und in der Nacht. Verbindungen vom Vormittag beispielsweise sind also am Nachmittag desselben Tages online abrufbar.
- Smartphone gibt an, dass jeder Anruf spätestens zehn Minuten nach Gesprächsende auf der Online-Rechnung verzeichnet sei.
- Télésonique schliesslich bietet seinen Kunden derzeit die Möglichkeit, «ihre getätigten Anrufe des Vortags via Internet zu prüfen». Man werde aber in einer nächsten Phase auf die stündliche Aktualisierung umschalten.
Sunrise und Tele2 bleiben unverbindlich
Die meisten anderen der insgesamt 15 angefragten Firmen melden, die Online-Rechnungsabfrage sei in Planung:
- Am weitesten gediehen sind die Arbeiten bei Red Telecom und Econophone:
Bei Red Telecom läuft laut Geschäftsführer Paul Hornisberger zurzeit «eine Testphase für ausgewählte Kunden». Und bei Econophone sollen Kundinnen und Kunden schon ab nächstem Monat die Möglichkeit haben, jeweils alle Verbindungsdaten bis zum Vortag im Internet abzurufen.
- Relativ konkrete Ziele, was den Einführungszeitpunkt der Online-Abfrage betrifft, haben zudem die Firmen N-Tel und Alocall («in zirka sechs Monaten»), Abalon («im zweiten Halbjahr 2003») sowie Profitel und T-Systems («im Laufe des nächsten Jahres»).
N-Tel, Alocall und Abalon halten gleichzeitig fest, schon heute stelle man Kunden auf Wunsch einen aktuellen Rechnungsauszug per E-Mail zu.
- Sunrise und Tele2 hingegen geben sich in Sachen Online-Rechnung wie die Anbieter Primus, 3U und Globalzone reichlich unverbindlich: Ein Datum für die Realisierung der Rechnungsabfrage per Internet «steht heute noch nicht fest», lautet die Auskunft bei Sunrise. Und Tele2 teilt mit: «Wir arbeiten daran.»