Diese Aufschläge sind der Gipfel

Einige Bergbahn-Betreiber sind vorsichtig. Andere schlagen bei Ski-Abos schamlos auf. Das zeigt der K-Tipp-Preisvergleich.

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K-Tipp 20/2008

24.11.2008

Letzte Aktualisierung:
25.11.2008

Marco Diener

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Wer im Oberengadin Ski fahren geht, tut gut daran, kommenden Winter ein paar Banknoten zusätzlich mitnehmen. Denn Tages- und Wochenkarten werden massiv teurer – vor allem in der Nebensaison.

Eine Tageskarte fürs Teilgebiet Corviglia zum Beispiel kostete für Erwachsene bisher Fr. 51.–, neu Fr. 69.–. Aufschlag: mehr als 35 Prozent. Anderes Beispiel: Eine Sechstageskarte fürs ganze Oberengadin kostete bisher Fr. 270.–, neu sind es Fr. 348.–. Aufschlag: fast 29 Prozent.

Oberengadin: Hohe Einheitstarife

Und die Oberengadiner Bergbahnen hatten auch die Unverfrorenheit, in einer Pressemitteilung unter dem Titel «Einheitstarif, viele Rabatte» anzukündigen: «Mehr Transparenz, Flexibilität und weitere Preisnachlässe für Viel-Skifahrer und Familien.»

Tatsächlich haben die Oberengadiner Bergbahnen nach nur acht Jahren die Tarife für Neben-, Normal- und Hochsaison vereinheitlicht. Die neuen Einheitstarife sind höher als die bisherigen Hoch-saisontarife. Mit anderen Worten: In der Hochsaison werden die Skiabos teurer. In der Normal- und der Nebensaison erst recht.

Marketing-Chef Dieter Bogner streicht lieber die Rabatte für Viel-Skifahrer heraus. «Sechs Skitage geniessen, aber nur fünf bezahlen», so laute der Grundsatz bei Wochenkarten. Eine Sechstageskarte koste also so viel wie fünf einzelne Tageskarten.

Adelboden und Lenk: Fast 19 Prozent teurer

Nur: Das war im Oberengadin schon bisher so. Und die meisten anderen Skigebiete sind erst noch grosszügiger. Bei ihnen kosten Wochenkarten weniger als fünf einzelne
Tageskarten.

In 40 Schweizer Skigebieten hat der K-Tipp die Preise für den kommenden Winter mit jenen des Winters 2001/02 verglichen (siehe Tabelle im pdf-Artikel).

Fazit: Tageskarten für Erwachsene wurden 11,8 Prozent teurer, Wochenkarten 13,1 Prozent. Die allgemeine Teuerung in der Schweiz betrug im selben Zeitraum allerdings nur 8,8 Prozent.

Einzelne Gebiete schlagen aber viel mehr auf: In Adelboden BE und an der Lenk BE werden die Tageskarten 18,8 Prozent teurer, die Wochenkarten auf der Lauchernalp VS sogar um 29,9 Prozent.

Die Adelbodner Tourismus-Verantwortlichen erklären die Preiserhöhungen mit «erhöhten Ansprüchen des Gastes». Der Kurort sei «zu einer Verbesserung sowohl bei den Anlagen als auch bei der Pistenqualität gezwungen» worden. Man habe deshalb in Bahnen und Schneekanonen investiert und die Pistenpflege intensiviert.

Auf der Lauchernalp argumentieren die Bahnbetreiber mit einer zusätzlich gebauten Gondelbahn. Zu- dem betonen sie, dass Tages- und Wochenkarten für Kinder weniger stark aufgeschlagen hätten als jene für Erwachsene.

Das stimmt. In einigen Gebieten sind die Abos für Kinder sogar günstiger als vor sieben Jahren. Vor allem in der Innerschweiz. Nendaz VS und Verbier VS haben die Kindertarife zwar ebenfalls gesenkt, im Gegenzug aber die Familienrabatte massiv reduziert.

15 Tipps: So lässt sich viel Geld sparen

Trotz der teils happigen Aufschläge lässt sich selbst in den erwähnten 40 grossen Skigebieten sparen. Internet und Prospekte liefern aber zum Teil unvoll- ständige Angaben. Fragen Sie deshalb am Schalter nach folgenden Rabatten:

Familien: Die meisten Gebiete gewähren Familienrabatte. Als «Beweis» dienen Identitäts- und Junior-Karten der SBB.

Kleinkinder: Sie fahren meist bis und mit sechs Jahren gratis. Auch da besser den Ausweis mitnehmen – vor allem, wenn Kinder gross gewachsen sind.

Schulkinder: Vergünstigt fahren sie bis 15 Jahre, im Bündnerland meist nur bis 12 Jahre.

Ausbildung: Junge Leute erhalten manchenorts Rabatt. Also Schüler-, Lehrlings- oder Studentenausweis mitnehmen.

Senioren: Die Alterslimiten sind unterschiedlich, Ausweis unerlässlich.

Snow’n’rail: Für gut drei Dutzend Skigebiete verkaufen die SBB kombinierte Bahnbillette und Skipässe mit grossem Rabatt: www.snownrail.ch.

GA: Wer eines hat, erhält je nach Ort Rabatt. Lassen Sie sich auf der Hinfahrt beim Kondukteur bestätigen, dass Sie mit dem Zug angereist sind. Manche Bergbahnen verlangen das.

Anfänger: Etliche Skigebiete verkaufen günstigere Abos für Anfängerlifte.

Teilgebiet: Selbst für gute Fahrer kann es vorteilhaft sein, das Abo für ein Teilgebiet zu lösen. Grosse Skigebiete bieten auch so genügend Abwechslung.

Tageswahlkarte: Ideal, wenn man nicht täglich Ski fahren will.

Werktag: Dann sind Tageskarten häufig günstiger.

Samstag: Im Jungfraugebiet fahren pro Erwachsenen zwei Kinder gratis.

Wochenende: Fragen Sie nach Abos für eineinhalb bzw. zweieinhalb Tage.

Übertragbare Abos: Sie gibt es da und dort – für Eltern mit Kleinkindern, die ohnehin nicht gleichzeitig Ski fahren können.

Nebensaison: Dann sind Abos manchenorts preiswerter als in der Hochsaison.

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