Jeder Tintenstrahldrucker meldet nach einer gewissen Zeit: «Patrone leer. Bitte wechseln.» Doch ob sie tatsächlich leer ist, weiss der Kunde nicht. Darum hat der K-Tipp nachgemessen. Zuerst wurde die neue Patrone auf einer Präzisionswaage gewogen. Danach wurde so lange gedruckt, bis das Gerät die Patrone als leer meldete. Daraufhin wurde sie wieder gewogen, danach aufgeschnitten, ausgewaschen und getrocknet. Schliesslich kam die entleerte Patrone wieder auf die Waage. Das Ergebnis: Obwohl jeder Drucker den Benutzer gezwungen hatte, die Patrone zu wechseln, enthielten alle Patronen noch Tinte. Das geht ins Geld.


Epson-Patronen am ergiebigsten

Die verbleibende Tinte sei ein Sicherheitsrest, begründen die Hersteller. Nur so würden Schäden am Druckkopf vermieden und sei garantiert, dass der Kunde die versprochene Anzahl Seiten ausdrucken könne. Am ergiebigsten waren in der Stichprobe die Patronen zum Epson-Drucker R285. Sie enthielten nur noch zwischen 0,5 und 1,1 g Resttinte. Am schlechtesten schnitten die Patronen von Pelikan ab: Sie waren noch bis zu zwei Dritteln gefüllt. Pelikan-Sprecherin Simone Bahrs schiebt die Schuld auf die Druckerhersteller. «Sie gewähren uns keinen Zugang zu den Patronen-Technologien. Zur Sicherheit füllen wir deshalb immer zu viel Tinte ab», schreibt Bahrs.


Pelikan hinkt Originalen hinterher

Aus den Pelikan-Patronen kam zwar weniger Tinte als aus Originalpatronen, dafür sind sie billiger. So landete bei einer gelben Pelikan-Patrone für den Epson DX4400 4,6 g Tinte auf dem Papier. Aus der Epson-Patrone hingegen kamen 5 g – rund 8 Prozent mehr.