Diverse Preise für die gleiche Reise
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K-Tipp 6/2001
28.03.2001
Städte-Trips Buchen Sie nicht das erstbeste Angebot - es könnte ins Geld gehen
Gleiches Arrangement - anderer Preis: Wer vor einem Paris-Trip Offerten vergleicht, kann rund 20 Prozent sparen. Bei Städtereisen lohnt sichs manchmal auch, Hotel und Flug oder Zug direkt zu buchen.
Gery Schwager gschwager@ktipp.ch
Städtereisen sind im Trend. Einen regelrechten Boom erleben laut Branchen-Experten Barcelona und Berlin, während London und Paris seit Jahr...
Städte-Trips Buchen Sie nicht das erstbeste Angebot - es könnte ins Geld gehen
Gleiches Arrangement - anderer Preis: Wer vor einem Paris-Trip Offerten vergleicht, kann rund 20 Prozent sparen. Bei Städtereisen lohnt sichs manchmal auch, Hotel und Flug oder Zug direkt zu buchen.
Gery Schwager gschwager@ktipp.ch
Städtereisen sind im Trend. Einen regelrechten Boom erleben laut Branchen-Experten Barcelona und Berlin, während London und Paris seit Jahren zu den Top-Destinationen gehören.
Der K-Tipp hat Städtereisen-Angebote von sechs grossen Veranstaltern miteinander verglichen - und stets auch kalkuliert, was die gleichen Trips kosten, wenn man sie direkt beim Hotel und der Airline beziehungsweise der Bahn bucht.
Der Vergleich berücksichtigt die Städte Barcelona, Berlin, Paris, London, Rom und New York. Für jede Stadt stehen sich drei identische Veranstalter-Arrangements sowie die Direkt-Buchung von Reise und Hotel - alles jeweils für zwei Erwachsene - gegenüber. Berechnet ist wenn immer möglich neben der Flug- auch eine Zug-Variante.
Preisdifferenzen bis 21 Prozent
Für keine einzige der sechs Städte verkaufen die Veranstalter das ausgewählte identische Arrangement zum gleichen Preis.
Relativ bescheiden sind die Differenzen - was die Flugarrangements betrifft - beim Londoner Beispiel: Das kostspieligste Angebot (Kuoni, 1971 Franken) ist hier «nur» rund 4,5 Prozent teurer als die günstigste Offerte (Hotelplan, 1883 Franken). Hingegen zahlt stolze 15 Prozent mehr, wer mit Railtour (1795 Franken) statt Imholz (1563 Franken) nach Berlin reist.
Bei den Zugarrangements zeigt sich ein ähnliches Bild: Helvetic Tours verlangt für drei Nächte im Pariser Hotel Libertel Lyon Bercy inklusive Hin- und Rückreise im TGV 212 Franken oder rund 21,5 Prozent mehr als Frantour. Geringer sind die Unterschiede bei Berlin, wo die teuerste Offerte das günstigste Veranstalter-Angebot nur um 56 Franken oder zirka 4 Prozent übertrifft. Für 56 Franken liesse sich in Berlin allerdings gut und gerne zehnmal Curry-Wurst geniesse ...
Was zudem auffällt: Die Preis-Ranglisten variieren erheblich; je nach Reiseart und -ziel schneiden die einzelnen Veranstalter mal günstiger, mal teurer ab.
Direkt buchen kann sich lohnen
Sie planen einen Trip nach Paris, London oder Rom? Dann sollten Sie unbedingt abklären, was die Sache kostet, wenn Sie direkt beim Hotel, der Airline oder der Bahn buchen.
In der K-Tipp-Stichprobe zeigte sich nämlich, dass die Direktbuchung teilweise günstiger ist als die billigste Veranstalter-Offerte. Konkret kosten im Fall von Rom Zug und Hotel direkt gebucht 187 Franken oder rund 7 Prozent weniger.
Und bei der Flugreise in die ewige Stadt können Sie 335 Franken (9,5 Prozent), nach London 281 Franken (15 Prozent) und nach Paris 65 Franken (4,5 Prozent) sparen, wenn Sie Hotel und Flug direkt buchen. Allerdings sind bei den Arrangements der Reiseunternehmen gewöhnlich die Fahrten zwischen Wohnort und Flughafen und teilweise auch zwischen Flughafen und Hotel bereits inbegriffen.
Zu keiner Entlastung fürs Portemonnaie verhilft die Direktbuchung bei den übrigen Städten: Für New York ist bloss eine, für Berlin und Barcelona gar keine Veranstalter-Offerte teurer als die Variante, Reise und Hotel direkt zu buchen.
Per Eisenbahn kanns teurer sein
In der Regel reisen Sie im Zug günstiger in Ihre Wunsch-Stadt als im Flugzeug. Doch keine Regel ohne Ausnahme: In unserem Berliner Beispiel kostet es mehr, wenn Sie Zug und Hotel direkt buchen, statt das Flug-Arrangement von Imholz oder Hotelplan zu wählen. Ähnliches gilt bei London, wo die direkt gebuchte Flug-Variante um einiges günstiger ist als die entsprechende Zugreise.
Die Bahn-Variante ist dafür relativ umweltfreundlich und bietet bei fast jeder Städtereise den Vorteil, dass Sie geradewegs ins Zentrum fahren können. Zudem müssen Sie für eine Flugreise oft eine bis zwei Stunden vor dem Start am Airport erscheinen; bei einer Zugreise zwingt Sie niemand, Stunden vor der Abfahrt auf dem Perron zu warten.
Auch punkto Reise-Erlebnis kann der Zug mit dem Flugzeug sicher mithalten. Eine Fahrt im TGV nach Paris und von da aus im Eurostar via Kanaltunnel nach London ist nicht nur für Eisenbahn-Fans ein Ereignis. Genau diese Reise haben die Veranstalter in unserer Stichprobe zwar nicht im Programm, doch Sie könnten den Trip natürlich selber organisieren. Die folgenden Tipps zeigen Ihnen, worauf Sie generell achten sollten, wenn Sie einen Städte-Trip direkt beim Hotel und der Fluggesellschaft beziehungsweise der Bahn buchen wollen:
- Richten Sie exakte Anfragen an Hotel und Airline oder Bahn. Nennen Sie Hin- und Rückreise-Datum sowie die gewünschte Reiseklasse respektive Zimmerkategorie.
- Starten Sie Ihre Preis-Abklärungen früh genug: Airline-Tickets werden tendenziell teurer, je weniger Zeit zwischen Buchung und Reisebeginn liegt.
- Fragen Sie nach den Endpreisen, die sämtliche Gebühren und Taxen enthalten.
- Lassen Sie sich die Endpreis-Auskünfte schriftlich bestätigen, bevor Sie buchen.
- Kalkulieren Sie mit ein, dass Sie Transferkosten von Ihrem Wohnort zum Flughafen beziehungsweise vom Flughafen zum Hotel selber bezahlen müssen; falls Sie das Taxi wählen, kann das unter Umständen ins Gewicht fallen.
- Telefon- und Fax-Nummern praktisch aller in der Schweiz vertretenen Airlines finden Sie im Telefonbuch Zürich-Ost unter «Kloten», Stichwort «Flughafen».
- Zugticket-Preise erfahren Sie bei den SBB unter Tel. 0900 300 300 (Fr. 1.19/Min.) oder via Internet unter www.sbb.ch, Button «Reisen/ Fahrplan».
- Für Hotel-Adresslisten aus Ihrer Wunsch-Stadt wenden Sie sich ans entsprechende Tourismus-Büro, das Sie über die internationale Auskunft oder im Internet finden.
Übrigens: Was sich bei Badeferien auszahlen kann - nämlich jenseits des Rheins zu buchen -, bringt bei Städtereisen offenbar nichts. Man arbeite in diesem Bereich mit den preislich genau gleichen Veranstalter-Katalogen wie die Schweizer Agenturen und sei daher nicht günstiger, heisst es etwa beim Waldshuter Reisebüro.
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