E-Müll: Werbung per E-Mail unerwünscht!
Inhalt
K-Tipp 1/2000
12.01.2000
Immer häufiger verschicken Firmen ihre Werbebotschaften per E-Mail und Natel - und belästigen damit die Konsumenten Gegen Werbebriefe und Prospekte, die unsere Briefkästen verstopfen, können wir uns mit einem Stopp-Kleber wehren.Schwieriger wird es bei unverlangter Werbung via E-Mail, Natel und Fax.
Wenn Sie über 18-jährig sind und eine wirklich harte Pornosite suchen..." So oder ähnlich beginnen zahlreiche Werbe-E-Mails, die die Computer-Briefkästen zunehmend verstopfe...
Immer häufiger verschicken Firmen ihre Werbebotschaften per E-Mail und Natel - und belästigen damit die Konsumenten Gegen Werbebriefe und Prospekte, die unsere Briefkästen verstopfen, können wir uns mit einem Stopp-Kleber wehren.Schwieriger wird es bei unverlangter Werbung via E-Mail, Natel und Fax.
Wenn Sie über 18-jährig sind und eine wirklich harte Pornosite suchen..." So oder ähnlich beginnen zahlreiche Werbe-E-Mails, die die Computer-Briefkästen zunehmend verstopfen. Besonders unangenehm: Die E-Mails kommen ungefragt. Die zumeist an x-tausend Personen versandten Werbe-Mails bezeichnet man als Spam (siehe Kasten Seite 19 unten). In den USA sollen 20 bis 25 Prozent aller E-Mails in diese Kategorie gehören. Dane Kurth aus Busswil bei Büren BE hasst Spam: "Heute Vormittag habe ich 21 Mails bekommen. 8 davon sind Spam." Kurth ereifert sich zu Recht. Die lästigen Werbe-Mails am PC abzurufen kostet Zeit - und Telefongebühren.
Wettbewerbe im Internet:E-Mail-Adresse verspielt Nicht alle Anbieter, die sich diese aggressive Werbemethode zu Nutze machen, haben mit dem Pornogeschäft zu tun. Kürzlich "beglückten" auch Caves Mövenpick einige tausend Personen mit einem E-Mail. "Jeden Tag Weine gewinnen", war darauf zu lesen. Ingrid Heyer von Caves Mövenpick wehrt sich vehement gegen den Spam-Vorwurf. Sie behauptet: "Die E-Mail-Adressen stammen grösstenteils von Leuten, die mit Mövenpick über ein Bingo-Spiel im Internet in Kontakt getreten sind." Die Leute hätten Caves Mövenpick die Erlaubnis gegeben, ihnen weitere Mails zu senden. Habe jemand anders das Mail erhalten, sei dies ein "bedauerlicher Fehler". Im Übrigen gebe ihnen der Erfolg Recht: "Wir hatten rund 10 000 Mitspielerinnen und Mitspieler, denen wir eine Freude gemacht haben." Beim Mail von Caves Mövenpick erscheint als Absender - dies ist ein typisches Merkmal von Spam - eine ungültige Adresse. Heyer verweist auf die Firma Netmedia, die die Aktion im Auftrag von Mövenpick durchgeführt hat. Deren Geschäftsführer, Harald Gerloff, gesteht, es sei ein Fehler gewesen, dass man auf die Mails nicht direkt antworten konnte. Dies sei auf eine technische Panne zurückzuführen. Was können Spam-Geplagte gegen die unerwünschten Werbe-Mails unternehmen? Zuerst sollten Sie Massnahmen treffen, damit Sie möglichst wenig Spam erhalten:
o Geben Sie Ihre E-Mail-Adresse nur an, wenn es unbedingt nötig ist. Spammer pflücken ihre Adressen teilweise aus Internet-Diskussionsforen - so genannten Newsgroups.
Falls Sie in Newsgroups mitdiskutieren, können Sie sich vor Spam folgendermassen schützen:
o Verfälschen Sie Ihre E-Mail-Adresse. Tun Sie dies so, dass für die Teilnehmer der Newsgroup die richtige Adresse ersichtlich ist (zum Beispiel k.muster@bluewin.nosp.ch). Schlauere Spammer-Programme finden Ihre Adresse so allerdings trotzdem.
o Arbeiten Sie mit einer zweiten E-Mail-Adresse, die Sie gratis über Dienste wie gmx oder hotbot beziehen können. Geben Sie jeweils diese Adresse in den Newsgroups an. So werden Sie zwar nicht vor Spam verschont, die Werbe-Mails landen aber auf Ihrer Zweitadresse.
o Fragen Sie Ihren Provider, ob er einen Spam-Filter einsetzen kann.
o Installieren Sie selber einen Filter, indem Sie Ihr Mail umleiten, zum Beispiel über www.brightmail.com. Falls dies alles nichts nützt:
o Versuchen Sie dem Spammer auf die Spur zu kommen, indem Sie die Kopfzeile (Header) des -E-Mails analysieren.
Genaue Angaben finden Sie unter: http://www.rhein-neckar.de/~ancalago/faq/headrfaq.html
o Wenden Sie sich an den Provider, über den das Spam-E-Mail verschickt wurde. Leiten Sie das Spam-Mail an den Provider weiter (z.B.: postmaster@bluewin.ch oder abuse@bluewin.ch). Er wird dem Spammer in der Regel auf die Finger klopfen. o Melden Sie den Vorfall dem Bundesamt für Kommunikation (Bakom, Pf 1003, 2501 Biel); oder schreiben Sie direkt Ihrem gewählten Volksvertreter im Ständerat oder im Nationalrat in Bern.
o "Wenn Sie keine weiteren E-Mails von uns erhalten wollen, senden Sie uns ein Mail an folgende Adresse mit dem Stichwort Remove", heisst es hin und wieder in