Ein praktischer Helfer durch dick und dünn
Inhalt
K-Tipp 7/2001
11.04.2001
Besser einkaufen Eine gute Bohrmaschine erleichtert viele Arbeiten
In einen nützlichen Werkzeugschrank gehört eine Bohrmaschine. Die Auswahl ist gross, die Preis- und Leistungsunterschiede sinds auch. Ärgerlich, wenn das gekaufte Gerät die Erwartungen nicht erfüllt.
Markus Kellenberger mkellenberger@ktipp.ch
Egal, ob Sie in einem Block oder in einem Eigenheim wohnen - es kommt der Tag, an dem Sie sich wünschten, eine Bohrmaschine zur Hand zu ha...
Besser einkaufen Eine gute Bohrmaschine erleichtert viele Arbeiten
In einen nützlichen Werkzeugschrank gehört eine Bohrmaschine. Die Auswahl ist gross, die Preis- und Leistungsunterschiede sinds auch. Ärgerlich, wenn das gekaufte Gerät die Erwartungen nicht erfüllt.
Markus Kellenberger mkellenberger@ktipp.ch
Egal, ob Sie in einem Block oder in einem Eigenheim wohnen - es kommt der Tag, an dem Sie sich wünschten, eine Bohrmaschine zur Hand zu haben. Doch welche soll es sein?
Das karg ausgestattete, aber robuste und schwere Profimodell, eine Heimwerker-Schlagbohrmaschine mit allem Schnickschnack, ein kabelloser Akkubohrer oder ein Bohrhammer, der auch harte Mauern bezwingt?
Tatsache ist: Wer Heimwerken nicht als Hobby betreibt, bohrt höchstens ein- oder zweimal pro Jahr ein Loch in eine Wand. Grund genug, sich vor dem Kauf genau zu überlegen, wofür und wie oft man dieses Elektrowerkzeug überhaupt braucht. Immerhin kostet eines zwischen 50 und 500 Franken, wobei die ganz billigen Modelle leider auch schwache Leistungen erbringen. In den meisten Fällen macht der Kauf einer Bohrmaschine im Preissegment zwischen 150 und 200 Franken Sinn. Schliesslich ist es für viele auch gleich ein Kauf fürs Leben.
Für Gelegenheits-Heimwerker ist die Schlagbohrmaschine das ideale Gerät. Mit ihr lässt sich in Holz, Stahl, Mauerwerk und Beton unter Zuschaltung des Schlag- oder Hammerwerks bohren. Für den Heimgebrauch sollte sie
- zwischen 600 und 1000 Watt leisten
- über zwei Gänge (langsam für harte, schnell für weiche Materialien) und
- eine Drehrichtungs-Umkehr zum Ein- und Ausdrehen von Schrauben verfügen
- sowie einen Sanftanlauf haben. Der Schwerarbeiter unter den Bohrgeräten ist der Bohrhammer. Wer öfters Beton, Mauern, Kunst- oder Naturstein löchert, ist damit gut bedient.
Der Bohrhammer braucht nur einen Drittel der Andruckkraft einer Schlagbohrmaschine und erleichtert so die Arbeit. Achten Sie beim Kauf auf Folgendes:
- ein abschaltbares Hammerwerk, damit sich das Gerät auch als reine Bohrmaschine oder Schlaghammer benützen lässt.
- Angepasst an den künftigen Einsatz sollte auch das Gewicht sein. Es gibt leichte (1,8 bis 3 kg), mittlere (4 bis 5 kg) und schwere (6 bis 12 kg) Bohrhämmer.
Das Leichtgewicht unter den Bohrmaschinen ist der Akku-Bohrer. Er ist netzunabhängig und deshalb rasch überall einsetzbar.
Das hat allerdings seinen Preis - aber nicht in Franken, sondern in Bezug auf die Leistung. Akku-Bohrer sind deutlich schwächer als Schlagbohrer. Wenn Sie viel schrauben, ist er aber der richtige Helfer. Und mit den richtigen Werkzeugaufsätzen können Sie mit ihm problemlos auch das antike Holzmöbel oder das Auto polieren.
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So bohren Sie richtig
Es klingt einfach: Bohren Sie ein Loch in die Wand, stecken Sie einen Dübel hinein und schrauben Sie den gewünschten Gegenstand fest - et voilà! Das Beste daran: Dank ein paar Grundregeln ist das Ganze tatsächlich ganz einfach.
Dieses Werkzeug macht Sinn
- Kaufen Sie sich je ein Grundset Stein- und Holzbohrer mit den im Haushalt am häufigsten gebrauchten Bohrdurchmessern 5, 6, und 8. Kosten für beide Sets: je nach Qualität um die 15 Franken.
So passen Loch, Dübel und Schraube
- Bei den meisten Dübeln ist auf der Packung und teilweise auf dem Dübel selbst angegeben: Dübeldurchmesser, benötigter Bohrerdurchmesser und die Durchmesser der passenden Schrauben.
Damit der Dübel hält, was er verspricht
- Faustregel: Dübel ab 10 Millimeter Durchmesser sind sehr schweren Dingen wie Wandschränken vorbehalten.
- Wichtig ist auch die Beschaffenheit der Wand. Machen Sie an einer später verdeckten Stelle eine Probebohrung. Achten Sie auf die Farbe des austretenden Bohrmehls und auf mögliche Hohlräume. Rotes und graues Bohrmehl: Ziegelstein und zementgebundene Materialien. Hier reichen normale Dübel (Bild rechts). Reinweisses Bohrmehl: Gipswand. Für einen sicheren Halt sind überlange Dübel und Schrauben nötig. Hohldecken und -wände: Verwenden Sie so genannte Federklapp- oder Kippdübel.
So bohren Sie nicht zu tief
- Nehmen Sie für die Tiefe des Bohrlochs am Dübel Mass und geben Sie 1 Zentimeter dazu. Der Dübel sitzt am besten, wenn die Schraube im eingedrehten Zustand mit der Spitze durch den Dübel hindurchragt.
- Stellen Sie an Ihrer Bohrmaschine den Tiefenanschlag ein. Falls die Maschine keinen solchen hat, markieren Sie die Bohrtiefe mit Farbstift oder Klebeband am Bohrer. Arbeiten Sie mit niedriger Umdrehungszahl.
- Wenn die Wand eine Isolierschicht hat: Versenken Sie den Dübel im dahinter liegenden festen Mauerwerk und benutzen Sie eine entsprechend längere Schraube. Durch eine Probebohrung finden Sie die nötige Bohrtiefe heraus.
Auch Plättli lassen sich löchern
- Arbeiten Sie auf Plättli mit viel Druck, aber ohne Schlagbohrwerk. Verwenden Sie einen Keramik- oder einen ungebrauchten Steinbohrer.
Tipp: Kleben Sie mehrere Schichten raues Klebeband (Abdeckband) auf die Stelle, wo Sie durchs Plättli bohren wollen. So tanzt die Bohrerspitze weniger wild hin und her. Der Trick hilft auch bei anderen glatten und harten Oberflächen.
Vorsicht vor Wasser- und Stromleitungen
- Besorgen Sie sich ein so genanntes Leitungs-Ortungsgerät. Es gibt sie im Fachhandel ab 20 Franken.