Ein Zwerg für besondere Fälle
Klein, leicht und billig: Der EeePC bietet sich als Laptop-Ersatz an. Der Mini-Computer hat aber grosse Mängel.
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K-Tipp 10/2008
19.05.2008
Christian Birmele
Mit dem EeePC hat Asus eine neue Generation von Laptops geschaffen. Für rund 500 Franken erhält man einen fast vollwertigen Computer. Aber eben nur fast: So verfügt der Zwerg über kein DVD-Laufwerk. Auch der Speicherplatz ist begrenzt: Neben dem Betriebssystem bleiben gerade noch 1,3 Gigabyte übrig. Immerhin: Für Textverarbeitung, E-Mails und Chatten reicht das allemal.
Zu viel mehr taugt auch der Mini-Bildschirm nicht. Zumal dessen Auflösung nur 8...
Mit dem EeePC hat Asus eine neue Generation von Laptops geschaffen. Für rund 500 Franken erhält man einen fast vollwertigen Computer. Aber eben nur fast: So verfügt der Zwerg über kein DVD-Laufwerk. Auch der Speicherplatz ist begrenzt: Neben dem Betriebssystem bleiben gerade noch 1,3 Gigabyte übrig. Immerhin: Für Textverarbeitung, E-Mails und Chatten reicht das allemal.
Zu viel mehr taugt auch der Mini-Bildschirm nicht. Zumal dessen Auflösung nur 800x480 Pixel beträgt – viel weniger als bei einem gewöhnlichen Laptop (siehe Tabelle im pdf-Artikel). So muss man auf den meisten Websites viel scrollen, um zum Ziel zu gelangen – was auf dem kleinen, sensiblen Touchpad ziemlich mühsam ist.
Ärger mit der Tastatur: Weitaus gravierender ist, dass standardmässig die deutsche Tastatur eingestellt ist. Wer also ein é drückt, erhält ein Ö, und das $ wird zum #. Ändern lässt sich dies nur über eine komplizierte versteckte Menüeinstellung.
Auch richtig eingestellt, ist die Tastatur an sich gewöhnungsbedürftig: Um im Zehnfingersystem zu schreiben, sind die Tasten eindeutig zu klein. Die Folge: Vor allem Männer vertippen sich häufig.
Linux-Betriebssystem: Benutzerfreundlich sind hingegen die Software und das Linux-Betriebssystem: In wenigen Sekunden ist der Laptop einsatzbereit und lässt sich auch von Laien problemlos bedienen. Zudem ist viel Nützliches bereits vorinstalliert. Wie etwa Open-Office, Firefox und Thunderbird für E-Mail und Surfen. Alle Programme sind mit den gängigen Windows-Versionen kompatibel. Etwas problematisch ist jedoch die Installation neuer Software, da spezielle Linux-Versionen erforderlich sind.
Klein und leicht: Ein weiterer Vorteil: Nur halb so gross wie ein A4-Blatt und 920 Gramm leicht, findet der EeePC auch in einer Handtasche Platz. Leider sind auch die Batterien sehr klein – sie halten maximal drei Stunden. Und sobald das eingebaute Wireless-LAN in Betrieb ist, reduziert sich die Akkulaufzeit nochmals massiv.
Im Nu ausverkauft: Das Gerät wurde in der Schweiz am 28. April offiziell eingeführt und war sofort ausverkauft. Wann der EeePC wieder zu haben ist, wollen die Importeure Alltron und Also nicht sagen.
Wer trotzdem nicht auf den Mini-Laptop verzichten will, muss zu Orange. Dort ist der EeePC, zusammen mit einem teuren Zwei-Jahres-Abo fürs mobile Internet, für 399 Franken zu haben. Ohne Abo kostet er bei Orange überrissene 999 Franken. Der Mobilfunkanbieter begründet den hohen Preis mit der teuren Einbindung ans mobile Internet – die man ohne Abo natürlich nicht bekommt.
Auch keine Alternative ist der EasyNote XS20-010 von Packard Bell. Zwar ist auch dieses Gerät sehr handlich, kostet mit rund 900 Franken aber deutlich mehr. Zudem läuft es nur mit Windows XP, das bei einer Bildschirmdiagonale von nur 18 Zentimetern nicht sehr bedienerfreundlich ist.