Ende Einwurf um 8 Uhr!

Nun nervt die Post mit ihren unmöglichen Briefkasten-Leerungszeiten auch die Bewohner von Städten. Von A-Post kann in vielen Fällen keine Rede mehr sein.

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K-Tipp 05/2009

09.03.2009

Letzte Aktualisierung:
11.03.2009

Marco Diener

Seit Mitte Februar ärgert die Post die Bewohner der Stadt Bern mit neuen Briefkasten-Leerungszeiten. Beispiel Brünnenstrasse 53 im Quartier Bümpliz: Der Briefkasten wird

werktags schon um 17 Uhr zum letzten Mal geleert,
samstags sogar um 7 Uhr und
sonntags überhaupt nicht mehr.

Immerhin steht unter den Leerungszeiten auch noch, dass der Briefkasten bei der Hauptpost bis 20 Uhr geleert werde. Nur: Bis dorthin sinds 5,1 Kilo...

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Seit Mitte Februar ärgert die Post die Bewohner der Stadt Bern mit neuen Briefkasten-Leerungszeiten. Beispiel Brünnenstrasse 53 im Quartier Bümpliz: Der Briefkasten wird

werktags schon um 17 Uhr zum letzten Mal geleert,
samstags sogar um 7 Uhr und
sonntags überhaupt nicht mehr.

Immerhin steht unter den Leerungszeiten auch noch, dass der Briefkasten bei der Hauptpost bis 20 Uhr geleert werde. Nur: Bis dorthin sinds 5,1 Kilometer. Dieses Beispiel ist nicht einmal ein krasser Fall. Die Hälfte der Kästen in Bern werden selbst unter der Woche nur noch morgens geleert – die meisten schon um 8 Uhr. Briefe, die tagsüber eingeworfen werden, brauchen daher zwei bis drei Tage, bis sie beim Empfänger eintreffen. Mit anderen Worten: Bei diesen Briefkästen hat die Post die A-Post eigentlich abgeschafft.

Die Bevölkerung hat sie darüber nicht informiert. Erst nachträglich hat die Post an einigen Briefkästen Zettel mit einem Hinweis auf die neuen Leerungszeiten angebracht. Die Basler erhielten wenigstens schon im Voraus mitgeteilt, dass ein Grossteil der Briefkästen ab Anfang Jahr übers ganze Wochenende nicht mehr geleert würden.

Service wurde bei den meisten Kästen abgebaut

Post-Sprecher Oliver Flüeler spielt die Leerungszeiten herunter: «Das ist kein Abbau.» Die Post habe die Leerungszeiten vorverlegt, weil manche Briefkästen «sehr schlecht genutzt wurden». Seltsam nur, dass der Service in Bern bei über 85 Prozent der Kästen verschlechtert wurde. Flüeler versteht die Aufregung nicht. Die Post, sagt er, habe nun in Bern nur nachvollzogen, was in den anderen Schweizer Städten schon gang und gäbe sei. «Bern war diesbezüglich lange privilegiert.»

Stimmt nicht, weiss der K-Tipp: In Basel werden die Briefkästen auch in den Quartieren werktags noch zwischen 18.15 und 19.15 Uhr geleert. In Luzern ebenfalls. Und sonntags zum Teil sogar bis 17.45 Uhr. Und weitere Verschlechterungen drohen: «Nach der Inbetriebnahme der Briefzentren und während der noch bis 2011 laufenden Vereinheitlichung der Briefkästen wird jeder Standort überprüft», sagte Flüeler dem «Glatttaler». Einen Vorgeschmack erhielt Bern letzten Sommer. Da reduzierte die Post das Briefkasten-Netz: Jeden sechsten Kasten hat sie abmontieren lassen. Da klingt die aktuelle Post-Werbung wie ein Hohn, heisst es dort doch: «A-Post ist ein Zeichen der Wertschätzung. Auch beim Briefversand können Sie Ihren Kunden beweisen, dass sie Ihnen wichtig sind.

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