Erdbeeren & Co. - Nachfrage oder Angebot?
Inhalt
K-Tipp 9/2001
09.05.2001
Bald haben Erdbeeren Saison. Erhältlich waren sie aber schon den ganzen Winter hindurch.
Dank raffinierter Anbaumethoden und immer längeren Transporten sind Früchte und Gemüse das ganze Jahr hindurch erhältlich und haben längst keine Saison mehr.
Woran liegt das? Ist die Nachfrage dermassen gross? Oder ist es das Angebot: Liegen Erdbeeren im Dezember auf dem Ladentisch, werden sie gekauft. Es kräht aber kein Hahn danach, wenn sie nicht in der Auslage sind.
Bald haben Erdbeeren Saison. Erhältlich waren sie aber schon den ganzen Winter hindurch.
Dank raffinierter Anbaumethoden und immer längeren Transporten sind Früchte und Gemüse das ganze Jahr hindurch erhältlich und haben längst keine Saison mehr.
Woran liegt das? Ist die Nachfrage dermassen gross? Oder ist es das Angebot: Liegen Erdbeeren im Dezember auf dem Ladentisch, werden sie gekauft. Es kräht aber kein Hahn danach, wenn sie nicht in der Auslage sind.
Produziert wird der grösste Teil unserer Frischwaren in Südspanien. Bilder von El Ejido, wo Hilfsarbeiter in Plastikbaracken hausen und läppische Löhne für eine anstrengende und gefährliche Arbeit beziehen, sind noch in frischer Erinnerung. Den Preis für lange Transportwege, miserable Arbeitsbedingungen und Umweltschäden zahlen aber nicht die Endabnehmer.
Sind nun die armen, verführten KonsumentInnen oder die bösen Grossverteiler schuld? Immerhin konnten Letztere der SKS belegen, dass sie Anstrengungen unternehmen, um minimale soziale Standards bei ihren Produzenten durchzusetzen.
Trotzdem: An der Nase nehmen müssen sich beide. Denn das Prinzip von der Nachfrage, die das Angebot bestimmt, gilt schon lange nicht mehr.