Ferien-Kataloge mit «fairen Preisen»
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K-Tipp 14/2000
06.09.2000
Reisen Mehr Preis-Transparenz für Kunden
Imholz erspart Kunden mühsame Rechnerei: In den neuen Katalogen sind im Grundpreis für Ferien-Arrangements die obligatorischen Zuschläge bereits enthalten.
Marco Diener mdiener@k-tip.ch
Eine Stichprobe im K-Spezial «Reisen» vom vergangenen März zeigte es deutlich: Nicht einmal Reisebüro-Angestellte blicken bei den Preislisten der Reisekataloge durch. Alle getesteten Reisebüros errechneten falsche Preis...
Reisen Mehr Preis-Transparenz für Kunden
Imholz erspart Kunden mühsame Rechnerei: In den neuen Katalogen sind im Grundpreis für Ferien-Arrangements die obligatorischen Zuschläge bereits enthalten.
Marco Diener mdiener@k-tip.ch
Eine Stichprobe im K-Spezial «Reisen» vom vergangenen März zeigte es deutlich: Nicht einmal Reisebüro-Angestellte blicken bei den Preislisten der Reisekataloge durch. Alle getesteten Reisebüros errechneten falsche Preise. Kein Wunder: Die Preislisten sind voll mit Zuschlägen für Halbpension, für Wochenendflüge, für Flughafentaxen.
Übersicht tut Not: Denn die Zuschläge können den Grundpreis um 40 Prozent verteuern.
Nun reagiert Imholz. In den drei neuen Katalogen für Badeferien, für die Karibik und für das Rote Meer wirbt der Reiseveranstalter mit so genannt «fairen Preisen». Darin seien die «obligatorischen Zuschläge inbegriffen», heisst es. Und: «Imholz-Preise sind Endpreise.»
Damit nimmt Imholz den Mund aber ein bisschen voll. Zwar sind Flughafentaxen, allfällige Visa-Gebühren, aber auch obligatorische Weihnachts- und Neujahrsessen tatsächlich in den Preisen enthalten. Doch von absoluten Endpreisen kann trotzdem nicht die Rede sein. Die Auftragspauschale, die auch zu den obligatorischen Zuschlägen gehört, ist in den Imholz-Preisen nicht enthalten. Der Grund: Die Reisebüros legen die Höhe der Auftragspauschalen selbständig fest. Imholz hat keinen Einfluss darauf.
Auch sonst hat es in den Imholz-Preislisten noch eine ganze Reihe von Zuschlägen. Und diese können ganz schön ins Geld gehen. Ein Beispiel: Der Samstags-Flug auf die Malediven kostet bei Imholz ab Zürich zusätzliche 150 Franken, ab Genf sogar 348 Franken mehr.
Dazu Imholz-Pressesprecher Roland Schmid: «Alle Leistungen, bei denen die Kunden frei wählen können, ob sie diese beziehen wollen, sind nicht enthalten.» Das ist sinnvoll. Denn wer nicht samstags fliegen will oder wer keine Annullationskosten-Versicherung braucht, soll auch nicht dafür bezahlen müssen. Alles in allem sind die Preislisten von Imholz aber trotzdem übersichtlicher geworden. Die Konkurrenten Kuoni und Hotelplan lassen sich davon allerdings nicht beeindrucken. Sie halten weiter an ihrer Preispolitik mit einer Unzahl von Zuschlägen und Abzügen fest.
«Unsere Kunden werden in den Preislisten über alle Zuschläge klar informiert», sagt Hotelplan-Pressesprecher Hans-Peter Nehmer. Und Kuoni-Pressesprecherin Regula Weyermann ist überzeugt: «Unser Preissystem kommt sehr gut an.»
Branchenkenner munkeln, Imholz habe sich nicht ganz freiwillig für die neue Preispolitik entschieden. Vielmehr habe Imholz als Tochter von TUI Deutschland dessen Buchungssystem und damit auch die «fairen Preise» übernehmen müssen.
«Es stimmt», sagt Imholz-Pressesprecher Roland Schmid, «wir haben das TUI-Buchungssystem übernommen. Doch der Auslöser für unsere neue Preispolitik war ein anderer. Wir wollen einfache und leicht lesbare Preislisten. Gerade der K-Spezial hat ja gezeigt, wie kompliziert es ist, den Preis für ein Arrangement zu berechnen.»