Filter für alte Diesler
Die meisten Dieselautos haben keinen Russpartikel-Filter und belasten die Umwelt mit Krebs fördernden Stoffen. Jetzt gibt es Filter für den nachträglichen Einbau. Das ist gut für die Umwelt und steigert den Occasionswert.
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K-Tipp 8/2004
21.04.2004
Markus Kellenberger - mkellenberger@ktipp.ch
Mittlerweile fährt jeder siebte Personenwagen in der Schweiz mit Diesel. Das müsste die Umwelt eigentlich freuen, denn Dieselautos brauchen im Vergleich zu Benzinern etwas weniger Treibstoff.
Aber: Ein gewaltiger Nachteil hebt die Vorzüge des Minderverbrauches wieder auf. Dieselmotoren verpesten die Luft mit grossen Mengen winziger Russpartikel, die in den menschlichen Lungen nachweislich Krebs auslösen können. Verhindern lässt sich das nur mit so genannten Russpartikel-Filt...
Mittlerweile fährt jeder siebte Personenwagen in der Schweiz mit Diesel. Das müsste die Umwelt eigentlich freuen, denn Dieselautos brauchen im Vergleich zu Benzinern etwas weniger Treibstoff.
Aber: Ein gewaltiger Nachteil hebt die Vorzüge des Minderverbrauches wieder auf. Dieselmotoren verpesten die Luft mit grossen Mengen winziger Russpartikel, die in den menschlichen Lungen nachweislich Krebs auslösen können. Verhindern lässt sich das nur mit so genannten Russpartikel-Filtern - doch verbreitet werden sie erst seit diesem Jahr für verschiedene Marken und Modelle angeboten.
Von den Ende 2003 in der Schweiz immatrikulierten 260 000 Diesel-PWs sind heute denn auch erst etwa 5 Prozent mit einem Russpartikel-Filter bestückt. Das heisst: Eine Viertelmillion Autos belastet täglich die Atemluft mit Russ, im benachbarten Ausland sind es noch viel mehr. Abhilfe ist bei all diesen Autos nur möglich, wenn sie nachträglich mit einem Russpartikel-Filter ausgerüstet werden.
Seit kurzem auf dem Markt ist ein Produkt namens Twin Tec aus Deutschland. Es wird seit dieser Woche auch in der Schweiz verkauft (Firma Autoteile in Buchs SG), einbauen kann es jede Garage. Montiert kostet es rund 1000 Franken und vermindert gemäss Tests des deutschen Automobilclubs ADAC den Russausstoss um mindestens 40 Prozent. Erhältlich ist es vorläufig nur für Seat, Skoda und VW. Filter für Audi, BMW und Mercedes folgen.
Einbau ist rechtlich in allen Kantonen okay
Ein zweiter Nachrüst-Filter, hergestellt von der ebenfalls in Deutschland ansässigen Firma HJS-Fahrzeugtechnik, steht kurz vor der Markteinführung. Laut ADAC-Messungen reduziert es die Emissionen alter Dieselmotoren so effizient wie Partikelfilter von Neuwagen. Der Preis steht noch nicht fest.
Für das Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (Buwal), den TCS und den VCS sind solche Nachrüst-Sets im Interesse der Gesundheit mehr als nur sinnvoll, wie sie auf Anfrage des K-Tipp erklären.
Der Einbau eines solchen Systems ist übrigens kein Problem. Bereits 1990 hat das Justiz- und Polizeidepartement in einer Weisung an die Kantone festgehalten, dass Dieselautos ohne Partikelfilter nachträglich damit ausgerüstet werden dürfen.
Nachrüsten macht auch im Hinblick auf das Portemonnaie Sinn: Das investierte Geld kommt spätestens beim Wiederverkauf des Autos zurück. Diesel-PWs mit Russpartikel-Filter werden in wenigen Jahren auf dem Occasionsmarkt deutlich mehr wert sein als Autos ohne Filter.