Finden Sie den richtigen Preis? Raten Sie mit!
Die Preisanschriften an den Regalen der Grossverteiler sind oft eine Zumutung. Und sie verstossen teils gegen das Gesetz.
Inhalt
K-Tipp 12/2009
15.06.2009
Letzte Aktualisierung:
19.06.2009
Marco Diener
Die Verantwortlichen von Coop sind ob der Bilder, die ihnen der K-Tipp vorgelegt hat, erschrocken: «Das Beispiel mit den Glacen ist haarsträubend», sagt Coop-Sprecher Nicolas Schmied zum Bild aus der Filiale an der Berner Spitalgasse (siehe unteres Bild im pdf-Artikel). «Hier muss jemand die ganzen Produkte durchwühlt haben. Vielleicht auf der verzweifelten Suche nach der Lieblingssorte.»
Das mag sein. Aber in anderen Filialen sieht es nicht ordent...
Die Verantwortlichen von Coop sind ob der Bilder, die ihnen der K-Tipp vorgelegt hat, erschrocken: «Das Beispiel mit den Glacen ist haarsträubend», sagt Coop-Sprecher Nicolas Schmied zum Bild aus der Filiale an der Berner Spitalgasse (siehe unteres Bild im pdf-Artikel). «Hier muss jemand die ganzen Produkte durchwühlt haben. Vielleicht auf der verzweifelten Suche nach der Lieblingssorte.»
Das mag sein. Aber in anderen Filialen sieht es nicht ordentlicher aus. Und vor allem: Die Preisschilder von bestimmten Glacen lassen sich auch nach längerer Suche nicht finden. Denn sie fehlen. Oft sind die Preisschilder auch nur verschoben. Wie zum Beispiel in der Käsetruhe im Berner Ryfflihof (siehe Bild im pdf-Artikel). Der K-Tipp hat deshalb mit Pfeilen Klarheit geschaffen.
«Das sind unschöne Bilder von unaufgeräumten Kühltruhen. Und vor allem ganz schlechte Botschafter unserer angestrebten Preistransparenz», sagt Schmied. Coop habe die K-Tipp-Bilder zum Anlass genommen, die Filialleiter an die Richtlinien zu erinnern. Wie man sich bei Coop eine gute Preisanschrift vorstellt, zeigt das Bild unten rechts.
Was am Tablar steht, gilt für untendran…
Verwirrung stiften, wenn auch auf andere Art, die Discounter Aldi und Lidl. Die Preisschilder, die sie an den Tablaren anbringen, gehören nicht zu den Produkten auf den Tablaren. Sondern zu jenen, die darunter angeboten werden. Beide Firmen sagen, die Preise seien bei ihnen stets oberhalb der Ware angeschrieben. Das habe den Vorteil, dass auch die Preise der Ware, die auf dem untersten Tablar steht, gut lesbar seien.
Allerdings weicht Lidl hin und wieder von diesem Grundsatz ab. Nämlich dann, wenn es «wegen der Platzverhältnisse nicht anders möglich» sei. Zudem kommt es sowohl bei Aldi als auch bei Lidl vor, dass die Preise nicht direkt über der Ware angebracht sind, sondern seitlich verschoben (siehe grosses Bild im pdf-Artikel). Das erschwert die Orientierung für den Kunden. Und es ist ein Verstoss gegen die Preisbekanntgabe-verordnung. Denn Preise müssen laut Guido Sutter vom Staatssekretariat für Wirtschaft «leicht zugänglich, gut lesbar und leicht sichtbar sein. Zudem muss die Zuordnung von Preis und Produkt klar sein.» Dies sei bei den Bildern von Aldi und Lidl, die der K-Tipp vorgelegt hat, nicht der Fall.
Noch deutlicher wird Guido Sutter bei Coop: «Das ist eine völlig unzureichende Preisanschrift.» Sutter wird die K-Tipp-Bilder verwenden, um Kantone und Gemeinden an ihre Aufsichtspflicht zu erinnern. Und die Konsumenten warten gespannt, wie die Migros die Preise anschreibt, wenn sie diese nicht mehr aufs Produkt druckt.