Finden statt googel
Google überhäuft den Surfer oft mit zig Treffern, statt das Gesuchte zu präsentieren. Der K-Tipp zeigt Tipps und Tools, um Google zu dressieren, und Alternativen zur bekanntesten Suchmaschine im Internet.
Inhalt
K-Tipp 16/2006
04.10.2006
Kurt Haupt - redaktion@kitpp.ch
Das Problem bei Google ist nicht, dass die Online-Suchmaschine nichts ?ndet, sondern dass sie den Surfer mit unzähligen Treffern überhäuft und oftmals Unerwünschtes liefert. Folgende sechs Tipps helfen weiter:
Suchwörter
Der erste Tipp ist der wirkungsvollste: Füttern Sie Google mit möglichst vielen Suchwörtern (mehr als zehn Wörter kann sich der Suchhelfer allerdings nicht merken). Je mehr Begriffe Sie Google auf den Weg geben, desto weniger Resultate kommen zurü...
Das Problem bei Google ist nicht, dass die Online-Suchmaschine nichts ?ndet, sondern dass sie den Surfer mit unzähligen Treffern überhäuft und oftmals Unerwünschtes liefert. Folgende sechs Tipps helfen weiter:
Suchwörter
Der erste Tipp ist der wirkungsvollste: Füttern Sie Google mit möglichst vielen Suchwörtern (mehr als zehn Wörter kann sich der Suchhelfer allerdings nicht merken). Je mehr Begriffe Sie Google auf den Weg geben, desto weniger Resultate kommen zurück. Google verknüpft nämlich alle Begriffe mit dem Wörtchen «und». Die Suche nach «müller» und «familie» listet also nur Seiten auf, auf denen sowohl Müller als auch Familie zu ?nden sind. «müller», «familie» und «lenkdrachen» führt Sie bereits zuverlässig zur Homepage von Müllers, die gerne mit Lenkdrachen spielen. Die Trefferzahl reduziert sich bei diesem Beispiel von 5,8 Millionen Treffern für Müller auf 10 Treffer beim letzten Suchauftrag mit drei Wörtern.
Orthografie
Bei Google können Sie Klein- und Grossschreibung ignorieren, und Sie müssen sich auch nicht um Umlaute kümmern. Getrennte Wörter kombiniert Google selbständig und berücksichtigt auch Flexionen, bei «liegenschaft» und «verwaltung» ?ndet die Suchmaschine also auch «Liegenschaftenverwaltungen». Wollen Sie nur Muller, nicht aber Müller suchen, zwingen Sie Google mit dem Plus-Zeichen zu präziser Suche (+Muller).
Nutzlos sind dagegen Jokerzeichen, «mars*» ?ndet also keine Marsianer. Nützlich ist dafür das Minuszeichen. Damit versehene Begriffe dürfen in den Treffern nicht vorkommen. Der Suchauftrag «enzler» und «-simon» bringt also komikerfreie Webseiten zurück.
Erweiterte Suche
Wer trotz dieser Tricks mit falschen Ergebnissen überhäuft wird, klickt auf der Google-Seite den Link «Erweiterte Suche» an. Wollen Sie alle Musterverträge aus dem K-Tipp? Dann tippen Sie dort als Suchbegriff «Muster» ein, im erweiterten Suchfenster wählen Sie bei Dateiformat «Adobe Acrobat», und bei Domains tippen Sie «www.konsum info.ch» ein. Voilà, schon haben Sie alle Musterverträge im PDF-Format.
Sämtliche von Google unterstützten Suchparameter ?nden Sie in Englisch auf www.google.com/help/ operators.html, gute Erklärungen gibt es auch auf www. googleguide.com/advanced_ operators_reference.html.
Schreibhilfe und Sucharchiv
Wenn Sie nach komplizierten Fachausdrücken suchen, werden Sie die neuste Funktion von Google schätzen: Wenn man über den Link www.google.ch/webhp?com plete=1&hl=en einsteigt, werden die Wörter während des Tippens automatisch ergänzt. Ist man sich also der Schreibweise von «Rekonvaleszenz» und «Desoxyribonuclease» nicht sicher, hilft der Wortergänzer schnell. Perfekt funktioniert er aber leider nur in Englisch.
Wer häu?g komplexe Suchanfragen formuliert, kann seine Abfragen auch speichern. Dazu benötigt man ein Konto bei Google. Man klickt oben links auf der Google-Seite auf «Anmelden» und führt das Prozedere durch. Danach protokolliert Google sämtliche Suchanfragen, und man kann später in diesem Protokoll nach einer bestimmten Anfrage suchen und sie nochmals anklicken.
Google tunen
Dass man Google auch gegen den Willen von Google optimieren kann, beweist CustomizeGoogle (www. customizegoogle.com). Die Erweiterung für den Firefox-Browser befreit Google von Werbung und macht die Suchmaschine für bestimmte Webadressen komplett immun. Nach Installation des Helfers haben alle Treffer in Google den neuen Link «Filtern». Wird dieser angeklickt, wird eine Webadresse für zukünftige Abfragen ignoriert. Danach nerven beispielsweise nie mehr Einträge von Amazon, eBay oder Toppreise in der Trefferliste. Die Sperrliste lässt sich jederzeit ändern.
Das Tool bietet viele weitere clevere Hilfen, die einfach unter «Extras, CustomizeGoogle-Einstellungen» aktiviert und angepasst werden können.
Alternativen
Google ist zwar die bekannteste, aber nicht immer die beste Suchmaschine. Insbesondere die schweizerische www.search.ch bietet meist mehr Treffer, wenn es um lokale Anfragen geht. Eine europäische Lösung ist dagegen www.exalead. com/search. Und wer im Verzeichnisdienst von Yahoo (http://de.dir.yahoo. com) oder bei Open Directory (http://search.dmoz. org) nach Tinnitus sucht, ?ndet schneller relevante Dokumente als bei einer Google-Abfrage.
Bei exotischen Suchbegriffen helfen Metasuch-maschinen wie die simple Metager2 (www.metager2. de), die ausgefeilte Metager (http://meta.rrzn.uni-hannover. de) und die auf die Schweiz fokussierte Apollo 7 (www. apollo7.ch). Diese Webseiten klappern Dutzende von Suchmaschinen ab und führen die Resultate zusammen.
Eine Liste von speziellen Suchmaschinen ?ndet sich bei www.suchmaschinenin dex.de, und ein Sucherlebnis der modernsten Art vermittelt www.clusty.com.