Per SMS die günstigste Krankenkasse finden.» Oder: «Angaben zur ­günstigsten Kasse direkt auf Ihr Handy.» Mit solchen Sprüchen locken «Blick am Abend» und «20 Minuten» ihre Leser.

Wer ein SMS mit Jahrgang und Postleitzahl an eine entsprechende Kurznummer sendet, erhält als Antwort Monatsprämien von drei Krankenkassen. Kosten für die SMS: 90 Rappen beim «Blick», Fr. 1.– bei «20 Minuten».

Danach folgt der Anruf eines Callcenters: Die Agenten nehmen Kontakt-daten auf, damit die gewünschte Krankenkasse eine schriftliche Offerte zustellen kann. Nur: Weder «Blick am Abend» noch «20 Minuten» liefern in allen Fällen die tiefste Prämie. Das zeigt ein Vergleich der SMS mit den Resultaten des K-Tipp-Prämienrechners.

Denn: Nicht alle Kassen arbeiten mit solchen ­Vergleichsdiensten zusammen. Der Grund: Für jede ­weitergeleitete Offert­anfrage verlangen die Dienste Geld von den Krankenkassen.

Zu den «Verweigerern» gehört zum Beispiel Galenos, die in einigen Regionen die tiefsten Prämien anbietet. Die Kasse verzichtet bewusst auf eine Zusammenarbeit, «da eine Provision von bis zu 40 Franken für eine Adresslieferung zu teuer ist».

Die Leser der Pendlerzeitungen erhalten also nur Offerten von Kassen, die dafür zahlen. Und das sind nicht immer die «günstigsten». Der «20-Minuten»-Verlag Tamedia gibt das auf Anfrage zu. Der «Blick»-Verlag Ringier will sich «aus vertragstechnischen Gründen» nicht dazu äussern.

Fazit: Wer tatsächlich die günstigste Prämie finden will, nutzt den Prämienrechner der Konsumenten-Organisationen – zum Beispiel auf www.ktipp.ch.