Gefangen in der Datenbank
Schuldeneintreiber und Kreditauskunfteien machen unbescholtenen Leuten das Leben schwer. Doch das muss sich niemand gefallen lassen.
Inhalt
K-Tipp 4/2007
28.02.2007
Urs Keller aus Zürich war nie Kunde von Cablecom. Er hat die Rechnungen, die er trotzdem erhielt, deshalb auch nie bezahlt. Resultat: Scherereien mit der Inkasso-Firma Intrum Justitia und ein Eintrag als schlechter Zahler bei der Bonitäts-Datenbank Teledata. Dasselbe passierte der Zürcherin Regula Bründler. Sie hatte die Rechnung nicht bezahlt, weil sie beim Abschluss des Highspeed-Internet-Vertrages vom Verkäufer falsch informiert worden war.
Ob wegen Schlamperei oder fragw...
Urs Keller aus Zürich war nie Kunde von Cablecom. Er hat die Rechnungen, die er trotzdem erhielt, deshalb auch nie bezahlt. Resultat: Scherereien mit der Inkasso-Firma Intrum Justitia und ein Eintrag als schlechter Zahler bei der Bonitäts-Datenbank Teledata. Dasselbe passierte der Zürcherin Regula Bründler. Sie hatte die Rechnung nicht bezahlt, weil sie beim Abschluss des Highspeed-Internet-Vertrages vom Verkäufer falsch informiert worden war.
Ob wegen Schlamperei oder fragwürdigen Geschäftsgebarens von Anbietern, Schuldeneintreibern oder Kreditauskunf- teien: Unzählige Bürger werden jedes Jahr grundlos mit Mahnungen und Betreibungsandrohungen bombardiert und schliesslich in Datenbanken als kreditunwürdig fichiert. Die Folgen eines solchen Eintrags können schwerwiegend sein: Ein Versandhandel verweigert die Lieferung, der Registrierte erhält keine Kreditkarte oder kann keine Wohnung mieten.
Jedoch: Wer zu Unrecht in die Fänge von Schuldeneintreibern und Kreditauskunfteien gerät, kann sich wehren:
Ungerechtfertigte Mahnung: Sich von Drohungen des Inkasso-Büros nicht einschüchtern lassen und auf keinen Fall zahlen. Verlangen Sie vom Schuldeneintreiber schriftliche Beweise (Bestellschein, Kaufvertrag) für die angebliche Forderung.
Grundlose Betreibung: Unbedingt Rechtsvorschlag erheben und von der Inkasso-Firma verlangen, dass sie die Betreibung schriftlich zurückzieht. Dann wird der Eintrag gelöscht und die Registrierung Dritten nicht bekannt gegeben.
Falsche Angaben in der Datenbank: Schriftlich die sofortige Richtigstellung verlangen. Die Auskunftei ist verpflichtet, alle falsch informierten Personen zu benachrichtigen. Verlangen Sie dafür eine Bestätigung.
Prävention: Auch wer bisher keine Anhaltspunkte hat, dass Falschinformationen zu seiner Person in einer Datenbank gespeichert sind, kann vorsichtshalber schriftlich Auskunft verlangen. Legen Sie eine Ausweiskopie bei.
Die Adressen der Grossen der Branche:
- Intrum Justitia AG Eschenstr. 12 8603 Schwerzenbach
- Teledata c/o Orell Füssli Wirtschaftsinformationen AG Hagenholzstr. 81 8050 Zürich
- Creditreform Teufener Strasse 36 9000 St. Gallen
- Deltavista AG Goldbacherstr. 8 8700 Küsnacht
- Zentralstelle für Kreditinformation Toblerstr. 97, Postfach 382, 8044 Zürich
Musterbriefe für eine Korrektur gespeicherter Daten oder ein Auskunftgesuch von Datenbanken finden Sie unter www. edoeb.admin.ch > Dienstleistungen > Datenschutz > Musterbriefe
(ko)