Gefragte Leute - «Beim Einkaufen bin ich ein chaotischer Spontan-Zugreifer»
Inhalt
K-Tipp 9/2001
09.05.2001
Als Talkmaster stellen Sie kritische Fragen. Sind Sie als Konsument ebenso kritisch?
Ich würde mich eher als neugierig bezeichnen - als Talkmaster genauso wie als Konsument. In beiden Fällen möchte ich gern die Wahrheit erfahren und nicht an der Nase herumgeführt werden.
Nach welchen Kriterien kaufen Sie Lebensmittel ein?
Nach der Anzahl der leeren Regale im Kühlschrank. Nein, im Ernst, ich bin kein systematischer Lebensmittel-Besorger, d...
Als Talkmaster stellen Sie kritische Fragen. Sind Sie als Konsument ebenso kritisch?
Ich würde mich eher als neugierig bezeichnen - als Talkmaster genauso wie als Konsument. In beiden Fällen möchte ich gern die Wahrheit erfahren und nicht an der Nase herumgeführt werden.
Nach welchen Kriterien kaufen Sie Lebensmittel ein?
Nach der Anzahl der leeren Regale im Kühlschrank. Nein, im Ernst, ich bin kein systematischer Lebensmittel-Besorger, der mit einer Einkaufsliste durch die Regale flitzt. Ich bin ein chaotischer Spontan-Zugreifer, ein ideales Opfer attraktiver Warenpräsentationen. Zu Hause fehlt dann regelmässig das Wichtigste
Interessiert Sie die Herkunft der Produkte?
Da sag ich voller Überzeugung: Ja. Ich will wissen, wo und unter welchen Bedingungen die Produkte entstanden sind.
Haben Sie auch schon Erdbeeren im Januar gekauft?
Nie fast nie. Nur manchmal leuchten die Erdbeeren so rot und die Kirschen sind so verführerisch, weil es die ersten im Jahr sind. Und dann schlag ich halt zu - hors saison - und bezahle die astronomischen Primeur-Preise.
Füllen Sie die Steuererklärung selber aus?
Diesen Ärger delegiere ich einem Treuhänder für ein anständiges Honorar.
Und die Frühlingsputzete, delegieren Sie die auch?
Mein guter Geist Rosalia sorgt zum Glück nicht nur im Frühling dafür, dass es mir in meiner Wohnung wohl ist?
Achten Sie auf umweltfreundliche Putzmittel - oder muss es einfach sauber sein?
Wenn das Saubermachen zwar umweltfreundlich, aber nicht effizient geschieht, besinne ich mich schon auf die konventionellen Mittel.
Haben Ihre letzten gebuchten Ferien gehalten, was das Reisebüro versprochen hat?
Ich entscheide mich immer im allerletzten Moment für Ferien oder einen Abstecher ins Ausland. So reicht die Zeit selten für eine detaillierte Buchung. Das Internet ist für mich die praktischste Form, mir rasch ein Bild der Destination oder des Hotels zu machen und sofort zu reservieren.
Wofür geben Sie mehr Geld aus als üblich?
Für moderne Kunst, für gutes Essen mit Freunden, guten Wein, für meinen Garten in Südfrankreich, für Überraschungsgeschenke, für Kleider, für all das Überflüssige, was das Leben lebenswert macht.
Gibt es einen Kauf, den Sie bereuen?
Von meinem Vater habe ich gelernt: Ein Kauf, der zu teuer war, ärgert einen höchstens ein paar Tage. Was man jedoch aus Unentschlossenheit zu kaufen verpasst hat, kann einen jahrelang ärgern.
Wie legen Sie Ihr Geld an?
Mit 40 Prozent meines Sparbatzens suche ich den halbwegs sicheren Hafen langfristiger Anlagen. Mit dem Rest lebe ich den Spass und das Risiko der Aktienbörse aus. Die wichtigsten Grundprinzipien dabei: trotz Kurseinbrüchen gut schlafen, die Börsenseiten nicht täglich lesen, seinen Strategien treu bleiben und nicht dauernd der Herde nachrennen.
(hla)