Nicht einmal zehn Minuten hielt es Annagret Baumberger aus Binningen BL bei «Slumdog Millionaire» aus. Zusammen mit ihrem Freund wollte sie sich den mit Oscars überhäuften Film über einen Jungen aus einem indischen Elendsviertel anschauen. Aber bereits während einer am Anfang gezeigten Folterszene beschlossen die beiden zu gehen. «Wir fanden die Bilder unerträglich», sagt Baumberger.

Ein Mitarbeiter des Basler Pathé-Küchlin-Kinos sagte dem Paar, dass es sein Geld zurückverlangen könnte. «Das wäre uns sonst nie in den Sinn gekommen», betont Baumberger. Tatsächlich erhielten die zwei Kinogänger die 28 Franken für ihre Billette zurück. «In solchen Fällen sind wir kulant», sagt Nicole Müller, Betriebsleiterin bei Pathé Küchlin in Basel. Reklamationen berücksichtige man aber nur innerhalb der ersten Viertelstunde nach Filmbeginn – oder bis 30 Minuten nach dem Start der Werbung. Es passiere aber selten, dass Besucher das Gefühl hätten, im falschen Film gelandet zu sein.