Gratis-SMS per Internet
Gratis Kurzmitteilungen vom Computer aufs Handy verschicken: Das bieten viele Internet-Sites an. Der SMS-Fan kann so eine Menge Geld sparen. Der K-Tipp nennt die besten Angebote.
Inhalt
K-Tipp 19/2002
13.11.2002
Patrick Gut pgut@ktipp.ch
Sich gegenseitig einen schönen Tag wünschen, Termine fixieren, Flirten... - die «Generation Handy» tut das per SMS. Allein über Swisscom Mobile werden Tag für Tag 7,5 Millionen Kurznachrichten versendet. Das sind mehr als zwei pro Abonnent.
Vor allem unter den Jugendlichen gibt es SMS-Fanatiker. Hunderte von Kurznachrichten auf einer einzigen Handy-Rechnung sind keine Seltenheit. Bei Preisen zwischen 15 und 25 Rappen pro SMS (je nach Anbieter und Abonnement) kann das ganz sc...
Sich gegenseitig einen schönen Tag wünschen, Termine fixieren, Flirten... - die «Generation Handy» tut das per SMS. Allein über Swisscom Mobile werden Tag für Tag 7,5 Millionen Kurznachrichten versendet. Das sind mehr als zwei pro Abonnent.
Vor allem unter den Jugendlichen gibt es SMS-Fanatiker. Hunderte von Kurznachrichten auf einer einzigen Handy-Rechnung sind keine Seltenheit. Bei Preisen zwischen 15 und 25 Rappen pro SMS (je nach Anbieter und Abonnement) kann das ganz schön ins Geld gehen.
Da ist mit den Gratis-SMS-Diensten im Internet eine günstigere Alternative willkommen. Der SMS-Boom hat eine Anzahl von Unternehmen dazu gebracht, auf ihren Homepages den Gratis-Versand von Kurzmitteilungen anzubieten. Hintergrund: Man will möglichst viele Besucher auf die eigene Website locken und diese dadurch unter anderem für bezahlte Werbung attraktiv machen. Der Nutzer muss so lediglich die Internet-Verbindung bezahlen.
Das System mit den Gratis-SMS ist derart erfolgreich, dass zahlreiche Anbieter von einer wahren SMS-Flut heimgesucht werden und kapitulieren müssen. Um Kosten zu sparen, schaffen viele Anbieter den Gratis-SMS-Dienst ganz ab oder limitieren ihn zumindest.
Eines der neueren Beispiele ist der Internet-Provider Bluewin, wo man nur noch drei Gratis-SMS pro Tag verschicken kann. Und bei der Schweizer Suchmaschine Search.ch - derzeit drei Gratis-SMS pro Tag - denkt man laut Geschäftsführer Rudolf Räber über eine Einschränkung auf fünf pro Woche nach - über Search.ch werden monatlich immerhin über eine halbe Million Gratis-SMS verschickt.
Wie aber kommt man am einfachsten zu Gratis-Diensten? Zuerst sollte man die Homepage seines Internet-Providers unter die Lupe nehmen. Bei zahlreichen kostenpflichtigen Internet-Abos ist eine bestimmte Zahl von SMS inbegriffen.
Wer nicht fündig wird, kann sich an die Liste des K-Tipp halten.
Empfehlenswert sind vor allem jene Dienste, bei denen sich der Nutzer nicht registrieren muss. Das spart Zeit und man braucht keine unerwünschte Werbung zu befürchten. Solche Angebote sind jedoch dünn gesät. Auch ist die Zahl der Gratis-SMS, die der Nutzer pro Tag verschicken darf, meistens auf drei beschränkt. Wer aber ausgiebig turteln will, kommt damit nicht sehr weit. Einzig Encode GmbH (www.bumzapf.com) limitiert die Menge nicht.
Bei den Nutzern von www. schoolnet.ch ist Tempo gefragt. Zu jeder vollen Stunde werden hier 200 SMS freigeschaltet. Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.
Deutlich mehr Möglichkeiten, Gratis-Nachrichten zu verschicken, haben Surfer, die sich vor einer kostenlosen Registrierung nicht scheuen. Bei diesen Diensten haben Sunrise und Orange die Nase vorn: Es lockt das uneingeschränkte SMS-Vergnügen. Eine kleine Hürde hat Orange eingebaut. Nach 10 SMS während einer Sitzung ist Schluss. Wer sich aber aus- und erneut einloggt, hat wieder 10 SMS zur Verfügung.
Für Orange und Sunrise spricht noch mehr: Sie zählen zur Minderheit der Anbieter, die derzeit auf angehängte Werbung verzichten. Bei Sunrise kann der SMS-Empfänger zudem direkt antworten. Das ist möglich, weil die Handy-Nummer des Absenders vermerkt ist. Zusätzliche Gratis-Extras bei Orange sind das Adressbuch und die Möglichkeit, ein SMS gleichzeitig an bis zu 10 Empfänger zu schicken. Sunrise verzichtet auf solche Extras.
Eine Reihe weiterer Dienste verlangt die Registrierung und limitiert zusätzlich die Anzahl der Gratis-Kurzmitteilungen. Das Angebot reicht von 20 SMS pro Tag bis zu drei pro Woche.
20 SMS pro Tag erlaubt Swisscom Mobile auf www. gomobile.ch. Der Nutzer kann eine Mitteilung mit maximal 640 Zeichen verfassen, die automatisch in mehrere SMS à 160 Zeichen aufgeteilt wird. Die Möglichkeit, einen «Spruch des Tages» oder Emoticons - sie geben über die Gemütsverfassung des Senders Auskunft - einzubauen, ist eine witzige Spielerei.
Unter den eingeschränkten Diensten ist jener von Swisscom Mobile durchaus empfehlenswert. Sind aber nur fünf oder gar weniger SMS pro Tag möglich, fragt es sich, ob sich der Registrieraufwand lohnt. Zumal aus den Nutzungsbedingungen nicht in jedem Fall klar wird, ob die Daten des Benutzers für Werbezwecke gebraucht werden. Zum Teil fehlen die Bestimmungen gänzlich.
Ärgerlich ist die englischsprachige Site www.sms.ac. Für die Anmeldung gibts fünf «Credits» pro Tag. Das entspricht jedoch keinesfalls fünf Gratis-SMS. Wer sucht, findet den Hinweis, dass für die meisten SMS zwei «Credits» abgebucht werden. Der K-Tipp-Versuch, ein SMS auf ein Schweizer Handy-Netz zu senden, verschlang alle fünf «Credits». Weitere «Credits» erhält, wer Kontakte ins Adressbuch einträgt. Was mit diesen Infos geschieht, ist jedoch unklar. Zudem wird man auf dieser Site mit besonders aufdringlicher Werbung belästigt.
Das sind die Vor- und Nachteile
Positiv
- Preis: Nur Kosten für die Verbindung ins Internet
- Bequeme Texteingabe per Computer-Tastatur
Negativ - je nach Angebot
- Man ist nicht mobil
- Aufwändige Registrierung
- Zeichenzahl kleiner als die üblichen 160 Zeichen
- Angehängte Werbebotschaften
- Direktes Antworten ist für den Empfänger des Gratis-SMS nicht möglich
- Unverlangte Werbung an den Nutzer