Gut für Pflanzen und Natur
Ein Grossteil der Gartenerde in Läden ist kein Hit für die Umwelt: Sie enthält Torf, obwohl es Alternativen gibt.
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K-Tipp 7/2005
06.04.2005
Liebhaber von Garten- und Balkonpflanzen haben derzeit schwer zu tragen: Sie schleppen sackweise Erde von Gartenzentren und Supermärkten nach Hause. Doch ob man Aussaat- oder Universalerde, ob Geranien- oder eine andere Spezialerde kauft: «Steht auf der Packung nicht "torffrei", ist Torf drin», sagt Gartenberater Hans Peter Althaus von Bioterra, der Bio-Organisation für Garten, Konsum und Landwirtschaft.
Aber Torf ist nicht sauber: Seit Jahren warnen Umweltschützer, dass der ...
Liebhaber von Garten- und Balkonpflanzen haben derzeit schwer zu tragen: Sie schleppen sackweise Erde von Gartenzentren und Supermärkten nach Hause. Doch ob man Aussaat- oder Universalerde, ob Geranien- oder eine andere Spezialerde kauft: «Steht auf der Packung nicht "torffrei", ist Torf drin», sagt Gartenberater Hans Peter Althaus von Bioterra, der Bio-Organisation für Garten, Konsum und Landwirtschaft.
Aber Torf ist nicht sauber: Seit Jahren warnen Umweltschützer, dass der Torfabbau der Natur schadet. Um das Naturprodukt zu gewinnen, werden nämlich nicht nur ökologisch wertvolle Hochmoore zerstört; beim Torfabbau entsteht auch eine grosse Menge Kohlendioxid - jenes Gas, das hauptsächlich verantwortlich ist für den Treibhauseffekt.
Torf wird heute vor allem an Hobby- und Profigärtner verkauft. Dank der Fähigkeit, gleichzeitig Wasser und Sauerstoff zu speichern, ist das Naturprodukt ideal für das Wachstum der Wurzeln. In der professionellen Pflanzenanzucht ist Torf noch nicht ersetzbar, im Hobbygarten hingegen schon. «Drei Teile fein gesiebte, reife Komposterde, ein Teil Sand mit Blähtonkügelchen sowie ein Teil humose Landerde sind für Topfpflanzen ebenso gut», so Gartenberater Althaus.
Topfpflanzen- und Aussaaterde ohne Torf
Und statt Torf im Garten auszubringen, rät Althaus, die Erde mit Gründüngung, Kompost und schonender Behandlung zu verbessern. Keinesfalls sollte der Boden ohne schützende Bepflanzung oder Mulchdecke mehrere Wochen der Witterung ausgesetzt sein, das vertreibt und zerstört die Bodenlebewesen.
Wer keine Möglichkeit hat, einen Kompost zu unterhalten, kann torffreie Sackerde kaufen. Althaus: «Mittlerweile gibt es verschiedene torffreie Produkte für Topfpflanzen und sogar Aussaaterde ohne Torf.» Der Hobbygärtner kann aber auch Torfersatzprodukte wie Kokos- oder Holzfasern separat kaufen und sich seine Mischung selber zusammenstellen.
(ko)