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K-Tipp 12/2000
14.06.2000
Kauftipps für atmungsaktive Regenjacken.
Das A und O einer guten Regenjacke: Sie lässt kein Wasser eindringen, doch die Körperfeuchtigkeit kann nach aussen entweichen. Der K-Tip sagt, auf welche Details Sie beim Kauf achten müssen.
Die Hersteller sprechen gerne von "atmungsaktiven" Regenjacken. Korrekter wäre wohl "dampfdurchlässig" - und das funktioniert so: Die Jacke ist mit einer Beschichtung oder einer Membran (siehe Kasten Seite 24) versehen, die eine Unzahl klei...
Kauftipps für atmungsaktive Regenjacken.
Das A und O einer guten Regenjacke: Sie lässt kein Wasser eindringen, doch die Körperfeuchtigkeit kann nach aussen entweichen. Der K-Tip sagt, auf welche Details Sie beim Kauf achten müssen.
Die Hersteller sprechen gerne von "atmungsaktiven" Regenjacken. Korrekter wäre wohl "dampfdurchlässig" - und das funktioniert so: Die Jacke ist mit einer Beschichtung oder einer Membran (siehe Kasten Seite 24) versehen, die eine Unzahl kleinster Poren aufweist. Wassertropfen sind zu gross, als dass sie eindringen könnten. Wasserdampfmoleküle dagegen sind so klein, dass sie austreten können.
So die Theorie. In der Praxis kann es aber anders aussehen. Zwar können Sie mit einer guten Regenjacke während eines Gewitters ohne weiteres eine Wanderung oder eine Velotour unternehmen, ohne nass zu werden. Doch wenn Sie Ihre Regenjacke fürs Lauftraining tragen, dann werden Sie wahrscheinlich so viel Schweiss produzieren, dass dieser innert nützlicher Frist nicht entweichen kann.
Bei schwülem Wetter wirdes unter der Jacke feucht
Alex Elsässer vom Berner Out-door-Geschäft Transa rühmt zwar die Eigenschaften guter Regenjacken: "Sie transportieren die Feuchtigkeit rasch nach aussen." Doch er fügt hinzu: "Es gibt Leute, die bereits bei kleinsten Anstrengungen schwitzen. Sie müssen darauf achten, dass ihre Jacke unter den Armen und allenfalls auch am Rücken belüftet ist." Misstrauen Sie also Verkäufern, die Ihnen das Blaue vom Himmel versprechen und behaupten, in einer so genannt atmungsaktiven Jacke schwitze niemand.
Laut Elsässer funktionieren die Jacken auch bei Hitze und grosser Feuchtigkeit nur schlecht: "Wenn es schwül ist, kann es vorkommen, dass es in der Jacke feuchter ist als ausserhalb."
Viele Regenjacken werden als "wasserdicht" angepriesen. Laut der DIN-Norm gelten Jacken als wasserdicht, wenn sie bei einer Wassersäule von 1300 Millimetern kein Wasser durchlassen. Beim Test wird ein Stück Stoff unter einen Messzylinder gespannt, und dann wird der Zylinder 1,3 Meter hoch mit Wasser gefüllt.
Eine wasserdichteJacke hat ihren Preis
"Die 1300 Millimeter entsprechen dem Druck eines grossen Regentropfens bei einem Gewitter", sagt Alex Elsässer. "Wenn Sie sich aber auf einen nassen Stuhl setzen oder wenn Sie über eine nasse Jacke einen Rucksack anziehen, dann ist der Druck natürlich viel grösser." Deshalb empfiehlt er Jacken, die mit einer Wassersäule von mindestens 6000 Millimetern getestet sind. Im Prospekt kann es in einem solchen Fall dann heissen: "Wassersäule 6000 Millimeter".
Solche Jacken haben allerdings ihren Preis: Unter 250 Franken sind sie kaum zu haben. Und Hightech-Modelle kosten locker gegen 800 Franken.
Besondere Pflege brauchen wasserdichte, dampfdurchlässige Jacken nicht. Wichtig aber ist: Waschen Sie die Jacke regelmässig. Spülen Sie die Jacke zweimal, damit kein Waschmittel im Gewebe zurückbleibt. Und lassen Sie die Finger von Weichspülern. Denn Weichspüler verstopfen die Poren.
Imprägnieren ist an sich nicht notwendig. Mit der Zeit kann es jedoch vorkommen, dass das Aussenmaterial Wasser zieht und sich die Innenseite der Jacke kalt anfühlt. Dann ist es sinnvoll, wenn Sie die Jacke imprägnieren. So schützen Sie diese auch gegen Schmutz.
Kasten: Die solide Regenjacke: Auf diese Details kommt es an
KAPUZE
° Wichtig ist, dass die Kapuze gross genug ist, gut sitzt und allenfalls ein Dächli hat.
° Gute Kapuzen lassen sich rund ums Gesicht, aber auch von hinten zusammenziehen. Besonders praktisch sind Kapuzen, die man mit einer Hand anpassen kann.
° Probieren Sie im Geschäft unbedingt auch die Kapuze. Beim Velofahren ist eine Kapuze, die sich nicht mit dem Kopf mitdreht, ausgesprochen lästig. Denn sie versperrt die Sicht.
REISSVERSCHLUSS
° Der Front-Reissverschluss muss von links und von rechts her abgedeckt sein. Die untere Abdeckung muss gefaltet sein, damit allenfalls eindringendes Wasser abfliesst.
° Praktisch sind Zwei-Weg-Reissverschlüsse. Sie lassen sich von oben und von unten öffnen. So ist die Beinfreiheit, beispielsweise beim Velofahren od