Hausfactory: Im Zweifelsfall mit Anwalt
Mangelnde Organisation, überforderte Bauleiter: Das sind Vorwürfe, die gegen die St. Galler Planpart AG erhoben werden. Die Firma schweigt.
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K-Tipp 9/2007
09.05.2007
Unter dem Titel «Das Traumhaus - ein Albtraum» berichtete der K-Tipp in der vorletzten Ausgabe von den negativen Erfahrungen, die Roy Müller aus Walperswil BE mit Planpart gemacht hatte. Als Generalunternehmer hat sich die Firma und deren Chef Urs Lampert auf die Erstellung von Einfamilienhäusern spezialisiert. Unter dem Label Hausfactory bringt Planpart jährlich Dutzende von Gebäuden schlüsselfertig und zu einem Festpreis auf den Markt. Roy Müller überlegt sich derzeit, ob er Planpart ...
Unter dem Titel «Das Traumhaus - ein Albtraum» berichtete der K-Tipp in der vorletzten Ausgabe von den negativen Erfahrungen, die Roy Müller aus Walperswil BE mit Planpart gemacht hatte. Als Generalunternehmer hat sich die Firma und deren Chef Urs Lampert auf die Erstellung von Einfamilienhäusern spezialisiert. Unter dem Label Hausfactory bringt Planpart jährlich Dutzende von Gebäuden schlüsselfertig und zu einem Festpreis auf den Markt. Roy Müller überlegt sich derzeit, ob er Planpart gerichtlich belangen will.
Nun ist der Berner aber längst nicht der Einzige, der von Planpart Unerfreuliches zu berichten weiss: Rolf Bünter ist Bauunternehmer aus Winkel ZH. Von der Generalunternehmung beauftragt, arbeitete der Zürcher Unternehmer für ein Projekt in Zweidlen ZH. Bünter spricht von einer «katastrophalen Organisation». Diese Kritik ist auf den Planpart-Bauleiter gemünzt. Bünter bemängelt zudem: «Das Geld für meine Arbeit erhielt ich von Planpart erst, als ich mit einer Betreibung drohte.»
Vernichtende Urteile: «Lausig», «unfähig»
Wenig Schmeichelhaftes erzählt auch der Baarer Anwalt Andreas Rohrer. Er vertritt eine Mandantin, die in Honau LU mit Planpart baut. Rohrers Klientin wandte sich an den Rechtsvertreter, nachdem ihr der Ärger mit den Ostschweizern zu viel wurde. Rohrer: «Meine Klientin wurde während der Bauarbeiten allein gelassen.» Wie Bünter macht auch Rohrer Schwächen bei der Bauleitung aus und ist der Überzeugung, die zuständige Person sei mit der Arbeit überfordert.
Christoph Suenderhauf, Anwalt in Chur, musste vor rund zwei Jahren wegen eines Planpart-Projekts helfend eingreifen. Suenderhaufs Mandanten - heute Einfamilienhausbesitzer in Domat/Ems GR - suchten bereits in den Wochen der Projektierung beim Experten Rat. Dieser urteilt rückblickend: «Während der Planungsphase waren immer wieder wechselnde und oberflächlich arbeitende Personen am Werk.»
Die Zusammenarbeit mit Planpart zwingt derzeit auch Gertrude Wiestner aus Wangen ZH, anwaltschaftliche Hilfe einzuholen. Ihr Urteil fällt vernichtend aus: «Lausig!» Den Planpart-Bauleiter bezeichnet sie als «unfähig».
Vom K-Tipp mit sämtlichen Vorwürfen konfrontiert, mochte Planpart nicht Stellung beziehen.
(eer)