Heikle Telefon-Daten an der falschen Adresse
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K-Tipp 19/2001
14.11.2001
Swisscom Mobile verschickte fehlerhafte Handy-Rechnungen
Mit wem und wie oft telefonieren andere Leute mit dem Handy? Swisscom Mobile gab rund 150 Kunden irrtümlich Einblick in die Rechnungen Dritter.
Für exakt Fr. 48.21 hatte Margarete Jacot aus Brügg BE im September mit ihrem Handy telefoniert. So jedenfalls stand es auf der Vorderseite der Rechnung, die ihr Swisscom Mobile Anfang Oktober präsentierte.
Auf der Rückseite allerdings war ein Betra...
Swisscom Mobile verschickte fehlerhafte Handy-Rechnungen
Mit wem und wie oft telefonieren andere Leute mit dem Handy? Swisscom Mobile gab rund 150 Kunden irrtümlich Einblick in die Rechnungen Dritter.
Für exakt Fr. 48.21 hatte Margarete Jacot aus Brügg BE im September mit ihrem Handy telefoniert. So jedenfalls stand es auf der Vorderseite der Rechnung, die ihr Swisscom Mobile Anfang Oktober präsentierte.
Auf der Rückseite allerdings war ein Betrag von Fr. 111.08 aufgeführt, und zwar unter einer Liste, die 52 Telefongespräche sowie Datum, Uhrzeit, Dauer und angerufene Nummern enthielt.
Margarete Jacot war rasch klar, dass diese Liste nicht zu ihrem Handy-Abo gehörte, sondern Daten eines anderen Natel-Kunden verzeichnete. Dies teilte sie Swisscom Mobile sofort mit - nicht zuletzt, weil sie sich Sorgen punkto Datenschutz machte: «Ich möchte ja auch nicht, dass jemand anders meine Daten einfach so bekommt.»
Die Antwort des Telefonriesen war für Jacot aber alles andere als befriedigend. Man habe ihr kurz und bündig beschieden, dass so etwas halt vorkommen könne und sie die fragliche Liste ja nicht beachten müsse.
Weniger wortkarg zeigt sich die Swisscom gegenüber dem K-Tipp. Margarete Jacots September-Rechnung enthalte die fremden Daten wegen eines Fehlers in der Druckstrasse, erklärt Pressesprecher Sepp Huber. Das Problem sei bei rund 150 der total 1,8 Millionen Mobile-Rechnungen aufgetreten.
Dies ist nicht das erste Mal, dass die Swisscom Fehler bei der Rechnungsstellung einräumen muss. Im September hatte Huber in der Zeitschrift «Saldo» ausgeführt, dass bei monatlich fünf Millionen Swisscom-Rechnungen (Handy und Festnetz) schon einmal 10 000 fehlerhafte Exemplare auftreten könnten. «Doch damit sind eben immer noch 99,8 Prozent der Rechnungen korrekt und das ist ein guter Wert», argumentiert der Swisscom-Sprecher.
Bezüglich der falsch bedruckten Rechnungen versichert Huber, dass man bei der Druckstrasse Korrektur- und Verbesserungsmassnahmen eingeleitet habe, um das Fehlerrisiko weiter einzudämmen. «Alle Kunden, die wie Frau Jacot eine Rechnung mit falscher Rückseite erhalten haben, bekommen von uns eine korrekte Rechnung mit einem Entschuldigungsschreiben.»
(gs)