Heizöl-Preise: Start zum grossen Pokerspiel
Inhalt
K-Tipp 2/2001
31.01.2001
Jetzt Tanks auffüllen - oder auf noch günstigere Zeiten spekulieren?
Heizöl gibts derzeit relativ billig. Experten sind sich jedoch nicht einig, ob die Preise die Talsohle bereits erreicht haben. Kaufen oder abwarten? Ihre Risikobereitschaft entscheidet.
Pirmin Schilliger redaktion@ktipp.ch
Noch im September 2000 kosteten 100 Liter Heizöl bei einer Füllmenge von 3000 bis 6000 Litern knapp 70 Franken. Die meisten Hausbesitzer, die damals keine pra...
Jetzt Tanks auffüllen - oder auf noch günstigere Zeiten spekulieren?
Heizöl gibts derzeit relativ billig. Experten sind sich jedoch nicht einig, ob die Preise die Talsohle bereits erreicht haben. Kaufen oder abwarten? Ihre Risikobereitschaft entscheidet.
Pirmin Schilliger redaktion@ktipp.ch
Noch im September 2000 kosteten 100 Liter Heizöl bei einer Füllmenge von 3000 bis 6000 Litern knapp 70 Franken. Die meisten Hausbesitzer, die damals keine praktisch leeren Tanks hatten, warteten in der Hoffnung auf sinkende Preise ab.
Inzwischen ist klar: Das Spekulieren hat sich gelohnt. Bis Mitte Januar sanken die Preise um rund 20 Franken pro 100 Liter. Verglichen mit dem Preisniveau im September konnte jetzt ein Hausbesitzer beim Füllen eines 5000-Liter-Tanks rund 1000 Franken einsparen.
Die Experten sind jedoch unschlüssig, ob die Heizölpreise den Tiefststand bereits erreicht haben. Rolf Hartl von der Erdöl-Vereinigung glaubt: «Die Preissituation wird nervös bleiben. Ich rechne sowohl mit massiven Aufschlägen als auch jähen Preisstürzen in schneller Folge.» Sein Rat: Wer auf Nummer sicher gehen will, deckt sich jetzt mit Heizöl ein.
Wer hingegen das Risiko nicht scheut, dem empfiehlt Walter Knup von der Heizölhandelsfirma Gerber: «Wer bis zum Sommer warten kann, sollte das tun - die Preise dürften weiter sinken.» Ebenfalls mit «tendenziell sinkenden Preisen» rechnet Jürg Klossner von der Koch Wärme AG. Garantien will er jedoch keine abgeben: «Ein paar kältere Wochen könnten den Preis sofort anheizen.»
Was aber sollen jene tun, die derzeit auf leeren Tanks sitzen? Ihnen rät Ernst Willi, Geschäftsführer der Netpooler AG in Mollis GL: «Nur so viel Heizöl kaufen, dass es für diesen Winter reicht.»
Übrigens kann man bei der Netpooler AG über Einkaufsgemeinschaften im Internet (www.oelpooler.ch) Heizöl beziehen. «Wer allerdings glaubt, dass er bei uns nur noch die Hälfte bezahlt, liegt falsch», warnt Willi. Im Schnitt kosten 100 Liter 2 bis 3 Franken weniger. Dadurch spart man aber auf 4000 Liter immerhin 100 Franken.
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Heizungsabrechnung genau kontrollieren
- Bei der Kontrolle der Nebenkosten-Abrechnung gilt für Mieter: Der Vermieter darf Ihnen nur das verrechnen, was er effektiv bezahlt hat.
- Falls er in einer Hochpreis-Periode noch billiges Öl verfeuern konnte, muss er dies bei der Abrechnung berücksichtigen. Der Mieter darf die Belege der Heizölrechnungen und Angaben zum Anfangs-Ölstand zur Einsicht verlangen.
- Fragen Sie, ob bereits Heizöl eingekauft wurde und wie lange die Vorräte reichen.
- Nebenkosten als Pauschale: Der Vermieter darf diese erst erhöhen, wenn die Heizölpreise über mehrere Jahre hinweg steigen.
- Mehr Infos und Hinweise in Streitfällen im Merkblatt «Nebenkosten- und Heizkostenabrechnung» des Schweizerischen Mieterinnen- und Mieterverbandes - zu bestellen für 10 Franken unter Tel. 01 291 09 37.