Hier kommt Schmutz unter Druck
Hochdruckreiniger sind ein Verkaufshit. Der K-Tipp hat sich das - vor allem bei Männern beliebte - Haushaltsgerät angesehen und zeigt, worauf Sie beim Kauf achten sollten.
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K-Tipp 13/2003
20.08.2003
Markus Kellenberger - mkellenberger@ktipp.ch
Hochdruckreiniger sind eigentlich Männersache. Das hat simple Gründe: Es sind Maschinen. Sie machen ein bisschen Lärm. Sie erinnern ein wenig an Wasserkanonen. Und man(n) kann mit ihnen gröbsten Dreck wegputzen, ohne sich die Hände schmutzig zu machen.
Aber auch ohne Ironie - Tatsache ist: «Die Mehrheit der Käufer und Benutzer unserer Produkte sind Männer», sagt Thomas Kick, Verkaufsleiter der Firma Kärcher, der Marktführerin in Sachen Hochdruckreiniger.
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Hochdruckreiniger sind eigentlich Männersache. Das hat simple Gründe: Es sind Maschinen. Sie machen ein bisschen Lärm. Sie erinnern ein wenig an Wasserkanonen. Und man(n) kann mit ihnen gröbsten Dreck wegputzen, ohne sich die Hände schmutzig zu machen.
Aber auch ohne Ironie - Tatsache ist: «Die Mehrheit der Käufer und Benutzer unserer Produkte sind Männer», sagt Thomas Kick, Verkaufsleiter der Firma Kärcher, der Marktführerin in Sachen Hochdruckreiniger.
Vor rund 20 Jahren brachte die deutsche Firma den ersten Hochdruckreiniger für den privaten Gebrauch auf den Markt. Seither wachsen die Verkaufszahlen ständig. Kärcher deckt allein in der Schweiz über 60 Prozent des Marktes ab. Harte Konkurrenten sind Marken wie Kinzo, Einhell und Alto. Allein die Hobbymärkte von Coop, Jumbo und Migros haben letztes Jahr weit über 10 000 dieser Reinigungsgeräte verkauft - wobei sich übrigens hinter der Migros-Eigenmarke Melectronic Kärcher-Geräte verstecken.
Die Einsatzmöglichkeiten für Hochdruckreiniger am und ums Haus sind fast unbegrenzt. Mit ihnen lassen sich verschmutzte Gartenmöbel, verrusste Fassaden, vermooste Terrassen aus Holz, Stein und Beton, Zäune, Blumenkisten, Fahrräder, Motorräder, Boote und Autos fast im Handumdrehen auf Hochglanz bringen.
Und das mit vergleichsweise wenig Wasser, was bei der ausserordentlich heissen und trockenen Wetterlage der letzten Monate besonders wichtig ist. Beispiel: Für eine Viertelstunde Autowaschen benötigt ein Hochdruckreiniger etwa 75 Liter Wasser. Wer hingegen mit dem Gartenschlauch seinen Wagen abspritzt, verbraucht in derselben Zeit bis zu achtmal mehr vom kostbaren Nass.
Wasserdruck über 150 bar? Vorsicht!
Um ein gutes Reinigungsresultat zu erzielen, erzeugen Heimgeräte einen Wasserdruck von 100 bis maximal 150 bar. «Wird dem Käufer mehr versprochen, stimmt etwas nicht», sagt Thomas Kick, «denn mit unserer Netzspannung lässt sich aus Sicherheitsgründen nicht mehr Druck aufbauen.»
Coop-Pressesprecher Jörg Birnstiel stellt fest, dass sich viele Erstkäufer für Geräte in der Preisklasse um 150 Franken entscheiden. Diese genügen für Auto-, Velo- und Töffwäsche völlig. Für viele andere Arbeiten rund ums Haus fehlt ihnen aber der nötige Wasserdruck. Deshalb, so Birnstiel, würden sich viele Kunden später ein leistungsstärkeres und teureres Gerät anschaffen.
Solche vielseitig verwendbaren Mittelklassegeräte gibt es bereits ab 300 Franken. Sie eignen sich sowohl für Mieter, die ihre Kindervelos, Terrassenmöbel und das Auto pflegen wollen, als auch für Hausbesitzer mit kleinem Umschwung, da der Wasserdruck dieser Maschinen genügt, um auch Stein und Betonflächen mühelos zu reinigen. Für Leute, denen nur das Teuerste gut genug ist, gibt es Komfortreiniger mit jedem Schnickschnack. Sie kosten bis zu 1000 Franken.
Ein wachsendes Zubehörsortiment mit Spezialdüsen und -bürsten sorgt ausserdem dafür, dass den Besitzern solcher Putzmaschinen die Arbeit nicht ausgeht. Aber das wollen die auch nicht. Denn - und an dieser Stelle werden alle Ehefrauen von sonst eher putzmüden Partnern aufhorchen - es gibt Männer, «für die ist die Arbeit mit dem Hochdruckreiniger die reinste Erholung», weiss Thomas Kick aufgrund von Kundenumfragen.
Transportgriff und Räder
- Je grösser die Räder, desto leichter werden Hindernisse bewältigt.
- Ein komfortabler Transportgriff sollte hüfthoch sein.
Handspritzpistole
- An ihr befestigt man die verschiedenen Düsen und Bürsten und schaltet den Wasserfluss ein und aus. Die Pistole muss über eine Kindersicherung verfügen.
- Ein eingebautes Manometer hilft, den Wasserdruck bei heiklen Materialien fein zu regulieren.
Ein-/Ausschalter
- Qualitativ gute Geräte haben nebst dem Ein-/Ausschalter eine automatische Motor-/Pumpenabschaltung. Sie stellt das Gerät in einen Bereitschaftsmodus, sobald der Pistolengriff geschlossen wird. Das vermeidet unnötigen Lärm und schont Motor, Pumpe und Schläuche.
Wasseranschluss
- Benützen Sie für den Wasseranschluss einen mindestens sieben Meter langen Gartenschlauch. Grund: Die Maschine arbeitet mit Hochdruck, der Schlauch ist Bestandteildes Druckausgleich-Systems, wenn Sie beim Arbeiten den Wasserfluss unterbrechen.
- Schweizer Wasserleitungen liefern in der Regel genügend Wasser. Wenn Sie jedoch mit dem Hochdruckreiniger Ihr Ferienhäuschen im Ausland putzen wollen, informieren Sie sich vorher, ob Wasserdruck und die pro Stunde gelieferte Wassermenge für den Betrieb des Gerätes ausreichen.
Reinigungsmittel
- Das Gerät soll über mindestens einen eingebauten Reinigungsmittel-Tank verfügen.
- Denken Sie daran: Reinigungsmittel werden für einige Arbeiten zwar empfohlen - aber gute Hochdruckreiniger werden meist auch ohne Chemie mit starkem Schmutz fertig.
Stromanschluss
- Für Aussenarbeiten werden Sie häufig ein Verlängerungskabel brauchen. Achten Sie dabei auf folgende Sicherheitsmassnahmen: Rollen Sie das Verlängerungskabel immer ganz aus, damit es beim Arbeiten nicht überhitzt und einen Kurzschluss verursacht. Verwenden Sie aus demselben Grund nur dicke Verlängerungskabel mit 1,5-Millimeter-Litzen.
Hochdruck-Schlauch
- Je länger der Schlauch, desto weniger häufig muss das Gerät beim Arbeiten umplatziert werden. Sechs Meter sollten es mindestens sein.
- Eine integrierte Schlauchtrommel verhindert beim Aufräumen einen «Schlauchsalat».
Dieses Zubehör reinigt mit Hochdruck
Im Zubehör-Bereich für Hochdruckreiniger gibt es mittlerweile fast alles: Düsen und Bürsten in allen Formen und Farben und für jeden erdenklichen Zweck.
Meist genügt die üblicherweise zum Gerät mitgelieferte Flachstrahl-Lanze. Je nach Einsatzzweck sind folgende Spezialteile jedoch eine gute Ergänzung:
- Dreckfräse: Sie liefert einen harten Punktstrahl und eignet sich für die Reinigung von Stein- und Metallplatten sowie Fassaden.
- Mehrfachdüsen: Sie vereinigen mehrere Düsenarten und ermöglichen einen schnellen Wechsel zwischen Punkt- und Flachstrahl oder Reinigungsmit- tel-Ansaugen ohne Unterbrechung der Arbeit.
- Waschbürsten: Bei einigen lässt das Wasser die Bürsten rotieren. Bestens geeignet für die Auto- oder Möbelwäsche.
- Rohrreinigungs-Set: Es sieht aus wie ein Schlauch und wird in verstopfte Abflussrohre und Dachrinnen eingeführt. Der Wasserdruck löst die Verstopfung und spült den Dreck gleich weg.