Hochsaison für Freizeit-Kapitäne
Inhalt
K-Tipp 11/2000
31.05.2000
Schlauchboot: Darauf sollten Sie beim Kauf achten.
Gummi oder Plastik? Diese Frage spielt beim Kauf eines Schlauchboots eine entscheidende Rolle. Freizeit-Kapitäne sollten aber noch ein paar weitere Details beachten. Der K-Tip sagt Ihnen, welche.
Wollen Sie mit Ihrem neuen Schlauchboot auf dem Murtensee dümpeln, oder wollen Sie den Inn bezwingen? Darf das Boot 200 oder 2000 Franken kosten? Muss es zwei Jahre oder zwei Jahrzehnte halten?
Diese Fragen müssen Sie sic...
Schlauchboot: Darauf sollten Sie beim Kauf achten.
Gummi oder Plastik? Diese Frage spielt beim Kauf eines Schlauchboots eine entscheidende Rolle. Freizeit-Kapitäne sollten aber noch ein paar weitere Details beachten. Der K-Tip sagt Ihnen, welche.
Wollen Sie mit Ihrem neuen Schlauchboot auf dem Murtensee dümpeln, oder wollen Sie den Inn bezwingen? Darf das Boot 200 oder 2000 Franken kosten? Muss es zwei Jahre oder zwei Jahrzehnte halten?
Diese Fragen müssen Sie sich stellen, bevor Sie ins Geschäft gehen. Denn es gibt zwei Arten von Schlauchbooten: solche aus Plastik (PVC) und solche aus Gummi. Vergleichen Sie! Die Checkliste auf Seite 29 zeigt auf, worauf Sie beim Kauf achten sollten.
Plastikboote
Vorteile: Auch grosse Boote wiegen kaum mehr als 15 Kilo; je nach Grösse und Qualität kosten sie zwischen 60 und 300 Franken.
Nachteile: Plastikboote sind träge; PVC ist sehr reissempfindlich. Besondere Schwachstellen sind die Nähte; meistens fehlen die Sitze und wenn vorhanden, sind sie fürs Rudern oft zu niedrig; die Entsorgung von PVC ist problematisch (siehe K-Tip 10/00).
Gummiboote
Vorteile: Die Auswahl an verschiedenen Formen ist gross; Gummi ist sehr robust und bei den meisten Modellen ist der Boden verstärkt. Deshalb sind solche Boote langlebig. Einige verfügen gar über einen kleinen Kiel, der für einen besseren Geradeaus-Lauf sorgt; einige Hersteller bieten auch Steuerruder, Sonnendächer und Segel an.
Nachteile: Gummiboote können ohne weiteres 25 Kilo wiegen; unter 800 Franken sind sie kaum zu haben; auch die Entsorgung von Gummi ist nicht unproblematisch.
"Wenn Sie ein Plastikboot übers Schilf schleifen, kann es bereits kaputtgehen", sagt Marcel Wyss. Er ist im Berner Sportgeschäft Vaucher für Freizeitschiffe zuständig.
"Klar", räumt er ein, "auch mit einem Gummiboot können Sie Pech haben. Aber da braucht es schon einen spitzen Stein. Und dann lassen sich Gummiboote auch besser reparieren."
Gummiboote sind deshalb so robust, weil sie eine Gewebeeinlage haben. Dafür sind sie aber schwer. Für Marcel Wyss kein unlösbares Problem: "Nehmen Sie einen ganz gewöhnlichen Handgepäck-Rolli. Dann brauchen Sie das Boot nicht zu tragen."
Damit Gummiboote ihre guten Eigenschaften behalten, brauchen sie Pflege. Fragen Sie den Verkäufer danach. Wenn er sagt, Pflege sei nicht nötig, ist er wenig kompetent. Richtig ist nämlich, dass der Gummi unter der Sonne leidet. Deshalb muss er hin und wieder mit Paraffin oder Silikon eingerieben werden.
Kasten: Tipp
Die Flussfahrt vorbereiten
Wichtige Informationen und Tipps für Anfänger und Fortgeschrittene bietet das Buch "25 Flussfahrten in der Schweiz" von Reinhard Lutz. Es enthält auch Adressen von Bootstouren-Veranstaltern und Boots-Vermietern.
Der zweite Teil des Buches beschreibt 25 Fluss-Touren mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden und unzähligen Varianten. Dort können sich Interessierte über geeignete Ein- und Ausstiegsstellen, über Gefahren, über Fahrzeiten und Picknick-Plätze informieren.
Reinhard Lutz: "25 Flussfahrten in der Schweiz", Werd-Verlag, Zürich, Fr. 34.90.
Kasten: Checkliste: Auf diese Details kommt es an
Form
° Ovale Boote (meistens aus Plastik) eignen sich für Seen und für einfach befahrbare Flüsse. Sie reagieren nur träge auf Manöver.
° Kanadier sind kanuähnlich und werden mit Stechpaddeln (Paddeln mit einer Schaufel) gefahren. Auch sie sind auf Seen und einfach befahrbaren Flüssen zu Hause. Sie sind schnell, wendig und laufen gut geradeaus.
° Rafting-Boote sind in der Grundform auch oval. Vorn und hinten laufen sie aber spitz zu. Zudem sind Bug und Heck nach oben gebogen. Rafting-Boote eignen sich auch fürs Wildwasser.
Luftkammern
° Ein gutes Boot hat mindestens drei Luftkammern. Das ist beim Pumpen zwar mühsam. Doch wenn eine Kammer kaputtgeht, sinkt das Boot nicht sofort.
Bodenverstärkung
° Achten Sie darauf, dass der Boden des Boots verstärkt ist. So geht das Boot nicht schon beim ersten Bodenkontakt kaputt.
Sitze
° Viele Boote verfügen zwar über Sitze. Doch diese sind fürs Rudern und fürs Paddeln häufig v