Hunderte Franken sparen? Telefonanruf genügt!

Wer vor dem Arztbesuch ein medizinisches Callcenter anruft, kann seine Prämie um bis zu 20 Prozent senken. Wer diese Vorgabe miss-achtet, riskiert meist nur harmlose Sanktionen.

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K-Tipp 17/2007

16.10.2007

Ernst Meierhofer

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Keine Lust auf einen Wechsel der Krankenkasse? Sie können Ihre Prämie dennoch optimieren!

Zum Beispiel mit einer höheren Franchise in der Grundversicherung. Die Faustregel lautet hier: Gesunde können sich mit der Franchise 2500 Franken versichern (siehe Prämien unten). Die Ersparnis beträgt bis zu 50 Prozent. Wer hingegen oft zum Arzt muss, wählt mit Vorteil die Franchise 300 Franken.

Weit verbreitet sind die Sparmodelle HMO- und Hausarztversicherung. Wer sich so versichert, darf nur zu einem der Ärzte, die auf der entsprechenden Liste stehen. Hält sich die versicherte Person nicht an diese Vorgabe und geht sie zu irgendeinem Arzt, zahlt die Krankenkasse nichts.
Ebenfalls sparen kann man mit dem Modell «Vorgängige telefonische Beratung», auch Telemedizin genannt. Die Versicherten erhalten eine Prämienreduktion zwischen 5 und 20 Prozent – je nach Kasse.

Harmlose Pflichten, gnädige Sanktionen

Die Verpflichtung, die Versicherte hier eingehen, tut nicht weh: Sie müssen vor jedem Arztbesuch oder vor jedem Eintritt ins Spital ein medizinisches Callcenter anrufen und sich telefonisch beraten lassen. Häufig ist der Anruf gratis, oder er kostet nur die normale Telefongebühr.

Dann sind die Kunden aber meist frei im Entscheid, ob sie dennoch zum Arzt gehen oder nicht. Die Empfehlung der Person am Telefon ist unverbindlich.
Und die Strafe fürs Fehlverhalten ist harmlos. Die meisten Kassen, die das Modell im Angebot haben, legen fest: Falls Versicherte dennoch ohne vorherigen Anruf zum Arzt gehen, riskieren sie die sofortige Zurückstufung in die Grundversicherung – mit Verlust des Prämienrabatts.

Allerdings: Es gibt Krankenkassen, die in einem solchen Fall nur die Hälfte der anfallenden Arztkosten zahlen: Innova und Intras. Die Wincare kann die Zahlung im Wiederholungsfall sogar ganz verweigern.

Kein Telefonierzwang in Notfällen

Noch ein paar Details zu dieser Sparvariante:

Diese Kassen führen ein Telemedizin-Modell: Aero-sana, Avanex, Carena, Groupe Mutuel, Helsana, Innova, Intras, KPT, Progrès, Sanitas, Sansan, Sumiswalder Krankenkasse, Wincare und Xundheit.
Die medizinischen Callcenter heissen Medgate und Medi24. Etliche Kassen, die kein eigentliches Sparmodell führen, ermöglichen es ihren Versicherten trotzdem, dort vor einem Arztbesuch telefonisch medizinische Auskünfte einzuholen.
Die Verpflichtung, vorher anzurufen, gilt nicht in Notfällen. Und auch nicht bei gynäkologischen Vorsorgeuntersuchungen und Besuchen beim Augenarzt. Je nach Reglement sind noch weitere Behandlungen nicht «meldepflichtig» – zum Beispiel Impfungen oder Besuche beim Kinder- bzw. beim Zahnarzt.
Der Beitritt zu diesem Modell ist auch während des Kalenderjahres auf Beginn des Folgemonats möglich.
Einige Kassen kombinieren das Telemedizin-Modell mit einem HMO- oder Hausarztmodell (Innova, KPT, Krankenkasse 57 und ÖKK). Dann ist die Prämienersparnis grösser, weil nun nicht mehr die freie Arztwahl gilt. Dafür sind die Sanktionen schärfer.

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