Im Ausland schlechte Karten
Zahlungen mit der Kreditkarte werden im Ausland oft automatisch in Franken umgerechnet - zum Nachteil der Kunden.
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K-Tipp 01/2006
11.01.2006
Marco Diener - mdiener@ktipp.ch
Als Theodor Hirschi aus Köniz BE letzten Herbst in Spanien die Hotelrechnung mit seiner Kreditkarte bezahlte, wunderte er sich. Denn auf dem Beleg war neben dem Betrag in Euro auch der Frankenbetrag aufgedruckt. Und in kleiner Schrift stand in englischer Sprache: «Ich bestätige, dass ich die Währung wählen durfte.
Ich akzeptiere den Umrechnungskurs und den Endbetrag. Ich bin damit einverstanden, dass die Wahl der Währung endgültig ist.»
Doch Hirschi war überhaupt n...
Als Theodor Hirschi aus Köniz BE letzten Herbst in Spanien die Hotelrechnung mit seiner Kreditkarte bezahlte, wunderte er sich. Denn auf dem Beleg war neben dem Betrag in Euro auch der Frankenbetrag aufgedruckt. Und in kleiner Schrift stand in englischer Sprache: «Ich bestätige, dass ich die Währung wählen durfte.
Ich akzeptiere den Umrechnungskurs und den Endbetrag. Ich bin damit einverstanden, dass die Wahl der Währung endgültig ist.»
Doch Hirschi war überhaupt nicht einverstanden. «Der Wechselkurs war sehr schlecht», sagt er. Da wollte Hirschi doch lieber in Euro bezahlen. Er insistierte jedoch vergeblich. Dies sei nur mit Bargeld möglich, hiess es an der Reception. Aber Hirschi hatte nicht genügend Euro dabei.
Die Episode war kein Einzelfall. Auch andere Hotels, Warenhäuser, Autovermieter und ein Spital rechneten in Franken um. «Diskutieren war zwecklos», sagt Hirschi. Immer wieder bekam er zu hören, dass das Kreditkarten-Terminal keine Wahl der Währung zulasse. «Einmal hiess es sogar, ich solle doch froh sein - so sähe ich gleich, wie viel der Einkauf in Franken koste.»
Doch was Hirschi sah, beruhigte ihn keineswegs. Denn neben dem Franken- betrag stand der Umrechnungskurs: fast 1.61 Franken für 1 Euro. Die UBS rechnete damals Kreditkartenzahlungen im Euro-Gebiet zu einem Kurs von gut Fr. 1.58 um - inklusive Bearbeitungszuschlag von einem Prozent.
Urs Knapp, Sprecher des Kartenherausgebers Swisscard, kennt das Problem: «Wenn Händler in Franken umrechnen, werden teilweise sehr schlechte Kurse angewandt. In der Regel spart man Geld, wenn der Betrag erst in der Schweiz umgerechnet wird.»
Reklamationen zeigen Wirkung
Hirschi hatte Glück. Die UBS erstattete ihm über 250 Franken zurück. Kein Einzelfall: Auch die Cornér-Bank hat kürzlich einem Visa-Kunden aus Erlenbach ZH die Differenz zu willkürlichen spanischen Umrechnungskursen zurückbezahlt.
Wichtig: Die Händler sind dazu verpflichtet, den Kreditkarten-Kunden die Bezahlung in Landeswährung zu ermöglichen. Weil sich viele nicht daran halten, habe die UBS Verstösse schon mehrmals bei Visa und Mastercard gemeldet, sagt UBS-Sprecherin Rebeca Garcia. Mit Erfolg, sagt Garcia. Die Zahl der Reklamationen unzufriedener Kunden nehme ab.